Schnell wieder arbeiten als Mutter: 7 Frauen erzählen

14. April 2024 von in

Ein Kind zu kriegen ändert erstmal vieles. Für manche dreht sich das komplette Leben auf den Kopf, manche finden sich in der Elternzeit komplett neu oder wollen diese wertvolle erste Zeit des Kindes jeden Tag auskosten. Manche langweilen sich, manche sind überfordert, für wieder andere ändert sich aber gar nicht so viel. Und manche, die wollen eigentlich gar keine allzu lange Auszeit, sondern schnell wieder zurück in den Job. Wie man das Thema handhaben möchte, wie lange die eigene Elternzeit ist und wie man sie aufteilt, ob man früh, spät oder gar nicht wieder mit dem Arbeiten anfängt, ist komplett individuell. Und jeder Weg ist richtig, den man bewusst für sich selbst entscheidet. Weil es aber immer guttut, zu hören, wie es bei anderen so läuft, startete ich eine kleine Umfrage. Und fragte euch, wie ihr das eigentlich gemacht habt, wenn ihr mit Baby schon relativ schnell wieder gearbeitet habt. Hier kommen 7 Erfahrungen aus unserer Community!

Jana, 33

Unser erstes Kind ist drei und ich bin gerade im neunten Monat mit unserem zweiten Kind schwanger. Bei beiden Kindern ist und war uns eine möglichst gleichberechtigte Aufteilung wichtig. Obwohl unser erstes Kind ein Frühchen war und drei Monate zu früh kam, bin ich nicht komplett im ersten Jahr zu Hause geblieben. Die ersten drei Monate hatten mein Mann und ich beide Elternzeit, davon haben wir zwei Monate 24/7 beide bei unserem Sohn in der Klinik verbracht. Danach war er im Homeoffice und hat seine Stunden reduziert, sodass er montags frei hatte. Dieser Tag war uns als Familienzeit heilig und wir haben ihn eigentlich nie für Haushalt, sondern für Arzttermine oder Ausflüge genutzt. Dass er im Homeoffice war, hat mir vieles erleichtert, weil er den Kleinen auch mal kurz nehmen konnte, wenn ich geduscht habe und solche Dinge. Es hat mich aber auch neidisch gemacht, dass er seine Meetings und seinen Arbeitsalltag haben oder auch mal Arbeits-Leerlauf haben konnte, während ich immer funktionieren musste. Mir war klar, dass ich auch bald wieder arbeiten möchte, was ich nach 11 Monaten dann auch wieder auf 25-Stunden-Basis getan habe, als die Kita startete, die Eingewöhnung hat mein Mann übernommen. Davor, ab dem 8. Monat, habe ich aber auch schon ein berufsbegleitendes Studium angefangen, was durch seine reduzierten Stunden, unsere davor geschaffene Aufteilung und Routinen, die er auch übernommen hat und auch durch mein Loslassen möglich wurde.

Mein Tipp ist, sich die Wünsche von beiden und wie man alles aufteilen will, im Vorfeld schriftlich aufzuschreiben. Denn im ersten Babyjahr wird man oft von den Hormonen beeinflusst und tendiert dazu, doch wieder alle Pläne umzuwerfen. Auch mir ist es teilweise schwergefallen, unser Baby meinem Mann zu geben, aber heute bin ich so froh, dass er so toll mit unserem Sohn umgehen kann – die gemeinsame erste Zeit war dafür sehr wichtig, die ja leider seit Neuestem ab April 2024 eingeschränkt ist. Auch, wenn man denkt, nur man selbst kann das Baby beruhigen, hilft es sehr, einfach mal zuzulassen, dass der Vater es auch versucht – und auch schafft. Denn jeder hat seine eigene Art und Weise, und nicht immer hilft nur die Mama. Auch beim ins Bett bringen haben wir uns möglichst aufgeteilt, zum Beispiel hat mein Mann den ersten Teil gemacht, und ich kam nur am Ende zum Stillen dazu.

Rückblickend war es teilweise sehr anstrengend und es bedarf sehr sehr viel Kommunikation, auch einige Diskussionen und auch immer wieder kleine Anpassungen, denn Planen mit Kindern ist ja so eine Sache. Aber es hat sich so gelohnt! Wir haben beide nun so viele Freiheiten und können uns zu 100 Prozent auf den anderen verlassen – ich bin gespannt, wie es mit zwei Kindern wird.

Denn jetzt beim zweiten Kind wollen wir beide nach der Elternzeit in Teilzeit gehen, mein Mann mit einer 28-Stunden-Woche und vier Arbeitstagen. Ich möchte aber dann nach und nach meine Stunden von 20 auf Vollzeit 35 Stunden hochschrauben, während mein Mann mit 30 Stunden in Teilzeit bleibt. Denn er konnte in den letzten Jahren trotz reduzierter Stunden im Job aufsteigen, ich aber nicht. Ob das so klappt, werden wir sehen, es kommt ja immer auch auf die äußeren Umstände an, die das Kind betreffen, und nicht nur auf den Arbeitgeber – oft kommt als Argument, warum der Mann keine Elternzeit nehmen kann, weil ja der Arbeitgeber da nicht mitmachen würde. Dabei muss er mitmachen, es ist ja gesetzlich so geregelt, aber das ist eben immer eine Frage des Wollens. Die Arbeitgeber-Seite steht für uns aber gar nicht im Vodergrund, sondern wirklich rein die Dinge, die das Kind betreffen: Bekommen wir einen Kita-Platz, wie läuft die Eingewöhnung, fühlt sich das Kind dort dann auch wohl und solche Dinge.

Was mir außerdem ganz wichtig ist, ist die Aufteilung unserer Finanzen. Wir haben ein Drei-Konten-Modell, auf ein Konto gehen unsere gesamten Einnahmen, dazu hat jeder noch ein eigenes Konto, auf das wir beide gleich viel ausgezahlt bekommen. Egal, wie viel Elterngeld, Gehalt und andere Einnahmen wir haben. Beim zweiten Kind bekomme ich zum Beispiel weniger Elterngeld als beim ersten, und auch mein Studium hat Studiengebühren gekostet, die wir uns hälftig aufgeteilt haben – nicht nur unsere Einnahmen, sondern auch unsere Ausgaben sehen wir als gemeinsame Investitionen. Durch das Drei-Konten-Modell haben wir beide etwas davon, wenn jemand von uns beruflich weiterkommt. Ich ermutige meinen Mann zu Gehaltsverhandlungen, wofür ich mehr der Typ bin als er, aber auch er profitiert davon, wenn ich beruflich weiterkomme. Bei den Beziehungs-Investor*innen habe ich mal eine interessante Rechnung gesehen, dass es sich finanziell zwar im ersten Babyjahr weniger lohnt, wenn auch der Mann beruflich reduziert, man als Paar langfristig aber tatsächlich finanziell sehr davon profitiert. Das Drei-Konten-Modell ist für uns die wichtige Grundlage für diese Haltung. Und obwohl man das überall liest, sind wir in unserem Bekanntenkreis fast die einzigen, die so fahren – die meisten haben eigene Konten, auf die Elterngeld oder Gehalt eingehen, und am Ende zahlt man als Frau dann doch wieder dm-Einkäufe und Co. vom wenigen Elterngeld.

Wir Frauen sind so weit gekommen, wir machen oft Abi und studieren, arbeiten in Berufen, die uns Spaß machen und uns erfüllen und leben in gleichberechtigten Partnerschaften – bis das erste Kind kommt. Dann ist man doch wieder geneigt in die klassische Rollenverteilung zu rutschen, auch weil es anfangs gewisse staatliche Reize gibt, es genau so zu tun. Langfristig ist es aber meiner Meinung nach super sinnvoll, von Beginn eine 50:50 Aufteilung anzustreben – denn die Zeit, in der die Kinder wirklich sehr auf die Eltern angewiesen sind, vergeht schneller als man denkt. Und so bleibt man einfach alles: Mama, Partnerin, Freundin, aber auch Arbeitnehmerin mit der eigenen Karriere.

Anja, 34

Wir befinden uns auch gerade im ersten Babyjahr und ich arbeite wieder Vollzeit, seitdem unser Sohn sechs Monate alt ist. Ich habe also die ersten sechs Monate Elternzeit genommen, mein Partner jetzt 12. Unsere Gründe dafür waren verschiedene. Wir möchten, dass unser Sohn uns gleichberechtigt als Eltern erlebt und auch (Exklusiv-)Zeit mit seinem Papa verbringt. Meiner Meinung nach fördert das aktuelle Elterngeldmodell in Deutschland diese Form der Gleichberechtigung nicht – in unserem Umfeld nehmen die meisten Väter zwei Monate Elternzeit, damit man in Summe die 14 Monate ausschöpft. Echte Gleichberechtigung sieht so nicht aus – ein Blick nach Skandinavien würde zeigen, wie es besser geht.
Bei uns ist es außerdem so, dass ich die beruflich ehrgeizigere bin, Spaß an meinem Job als Teamleiterin im IT-Projektmanagement habe und einfach auch gerne die intellektuelle Herausforderung suche. Am Ende des Tages verdiene ich auch etwas mehr als mein Partner, das ist aber hier nicht der hauptsächlich ausschlaggebende Grund. Und ja, wir sind in der privilegierten Situation, dass wir auch einige Monate ohne Elterngeld überbrücken können, damit wir zusammen dann 18 Monate Elternzeit haben.
Ich habe mich für Vollzeit entschieden, da ich eben auch interessante Projekte und Themen haben möchte und nicht in der „Teilzeitfalle“, die es leider meiner Erfahrung nach immer noch gibt, landen möchte. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich ohne die Möglichkeit, weitestgehend aus dem Home Office zu arbeiten, womöglich auch anders entschieden hätte.
Ich arbeite jetzt seit etwa einem Monat wieder und es klappt bisher super. Wir haben unseren Sohn, ein Stillkind, schon zwei Monate vor meinem Wiedereinstieg langsam daran gewöhnt, auch Pre-Milch aus der Flasche zu trinken und er ernährt sich tagsüber mittlerweile ausschließlich darüber. Dazugekommen sind jetzt auch Brei mittags und abends. Wir haben auch vorher schon darauf geachtet, dass er Zeit auch mal nur mit Papa verbringt und selbstverständlich kann mein Partner alles außer Stillen genauso gut wie ich.
Ich bin froh über die Möglichkeit, überwiegend aus dem Home Office zu arbeiten und bekomme so auch tagsüber einiges mit oder kann auch aktiv teilnehmen, zum Beispiel am gemeinsamen Mittagessen.
Interessant sind einige Erfahrungen aus unserem Umfeld: mein Partner wurde z.B. von der Kinderärztin gelobt, er hätte das gut gemacht, als er unseren Sohn zum Impfen und zur U-Untersuchung gebracht hat. Da hat sie mich in den Monaten vorher nie für gelobt! Auch die Leiterin der Baby-Schwimmstunde, die mein Partner von Anfang an übernommen hat, hat ihn neulich gefragt, wo ich denn wäre, da ich unseren Sohn sonst dorthin gebracht habe und der Papa direkt von der Arbeit kam. Und die Reaktion, als er sagte, ich würde arbeiten, war „das ist ja cool“.
Insgesamt bekommen wir aus dem Umfeld viel positives, teilweise auch etwas erstauntes Feedback. Offen negativ hat sich niemand geäußert. Ich gehe aber davon aus, dass es Personen gibt, die eigentlich der Meinung sind, dass ich als Mutter noch nicht arbeiten sollte mit einem Kind in dem Alter.

Claire, 32

Ich habe Im ersten Babyjajhr noch im Master studiert. Das ist sicherlich ein wenig anders als selbstständig zu sein, dennoch verlangt es einem auch viel ab. Ich war im Master und der Papa im Bachelor inklusive seiner Abschlussarbeit. Es war krass, vor allem mit Schreikind. Das Gute war damals, durch Corona war alles digital – wir haben unser Kind im ersten Lockdown bekommen. Somit habe ich bereits sieben Tage nach der Geburt mit Baby auf dem Arm digital Vorlesungen besucht. In der freien Minute Papers gelesen, Präsentationen gemacht und Aufgaben für die Uni absolviert. Es war sehr hart mit Baby in der Trage und Laptop auf dem Wickeltisch zu arbeiten. Das erste Semester ging es ganz gut, dann wurde es immer schwieriger, weil das Kind so mobil wurde und nicht mehr einfach so in die Trage konnte. Und auch mehr Aufmerksamkeit brauchte. Dann die ständige Zerrissenheit zwischen Kuscheln mit Baby und gleichzeitig darüber nachzudenken, über welches Thema ich meine Hausarbeiten schreibe.

Ich war nie richtig anwesend, ob beim Baby oder in der Uni. Ich konnte niemanden so richtig gerecht werden. Das ist hart und glaube, das ist das Päckchen, das man vor allem als Mutter ab der Schwangerschaft eigentlich schon gratis dazugekommt.

Ich habe dann erst reduziert und später mit dem Studium pausiert. Ich wollte so gerne einfach nur, wie die meisten in meinem Umfeld, Mama sein und die Zeit mit dem Baby genießen. Habe offiziell weiter studiert, weil das Elterngeld nicht gereicht hat und ich mit dem Pausensemester kein Bafög mehr bekommen hätte. Deswegen habe ich mich auch schlecht gefühlt und den Master dann schließlich ganz abgebrochen, weil wir als Familie Geld brauchten und mein Partner damals aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten konnte.

Christina, 37

Ich gehe, seit mein Kleiner drei Monate alt ist, wieder 10 bis 15 Stunden arbeiten. Und es war für mich seit diesem frühen Zeitpunkt absolut wichtig, auch mal aus dieser Baby Bubble raus zu kommen. Es tut mir unglaublich gut und funktioniert, obwohl ich voll stille! Ich pumpe Milch ab und bin so super froh über eine dieser Akku-in-BH-Pumpen, die geben mir sehr viel Freiheit.

Ich glaube, dieses Rauskommen und wieder eine andere Perspektive zu bekommen ist für mich so gut, um dann auch die Zeit mit meinem Sohn mehr genießen zu können. Ich bin der Meinung „happy mummy, happy baby“, und es geht ihm ja in der Zeit, in der ich nicht da bin, sehr gut – Papa und Oma sorgen super gut. Montags bin ich im Büro und mein Mann hat seine Stunden reduziert, sodass er montags daheim ist. Und das ist für die Bindung der beiden so wichtig. Ich merke auch, dass er die Care Arbeit dadurch so viel mehr wertschätzt als viele seiner Freunde.

Ab Juni, wenn mein Sohn zehn Monate alt ist, geht mein Mann in Elternzeit und ich 30 Stunden arbeiten. Später dann gehen wir auch beide 30 Stunden arbeiten und nicht einer Vollzeit und der andere nur 20 Stunden oder weniger. So hat jeder mehr Möglichkeit, die Zeit mit unserem Sohn zu genießen, aber auch in der Karriere nicht stecken zu bleiben. Denn mit 30 Stunden konnte ich meine Führungspostion behalten. Genau um da den Faden nicht zu verlieren sind die paar Stunden jetzt schon auch so wichtig für mich. Und ein kleiner Hinweis: Ich arbeite in einer sehr stark männerdoninieren Branche im Industrieanlagen-Bau in Projektmanagement – und es geht auch da!

Ein schlechtes Gewissen habe ich zum Glück nicht. Denn unser Sohn ist bei meinem Mann, der es auch genießt, Exklusivzeit mit ihm zu verbringen. Wir versuchen nicht in dieses „ich bin Mama und er nur der Papa“ zu verfallen. Wir sind beide die Eltern, Punkt, wir sind gleichwertig.

Mir wurde das zum Glück auch von meinen Eltern so vorgelebt. Auch da ging die Mama auch schnell wieder arbeiten. Bei meinem Mann war es genauso, die Mama ging wieder sehr schnell arbeiten. Damit ist das für uns schon sehr normalisiert. Und dieser Rückhalt aus der Familie, mental wie auch mit dem Aufpassen auf den Kleinen, hilft enorm!

Livia, 31

Vielleicht erstmal zu uns als Paar. Wir kennen uns schon seit der Schule. Wir wollten immer Kinder und uns war klar, dass wir eher eine klassische Rollenverteilung leben werden, auch wenn ich das Arbeiten nie ganz aufgeben wollte. Mein Partner hat ein sehr arbeitsintensives Unternehmen und ich war zum Zeitpunkt meiner ersten Schwangerschaft in einem Vollzeitverhältnis bei einer gemeinnützigen GmbH angestellt. Wir beide arbeiten gerne – sowohl viel als auch intensiv.

Im Oktober 2019 kam unsere Große auf die Welt. Ich habe auch vor der Geburt im Mutterschutz von zu Hause ein wenig gearbeitet. Weil es mir sonst einfach viel zu langweilig geworden wäre. Meine Chefin war super flexibel, was den Umfang und die Zeit anging. Sowohl wieviel ich arbeite als auch wann – ich hab schon immer am besten zwischen 22 und 24 Uhr gearbeitet. Wir haben immer ausgemacht, dass ich einfach offen kommuniziere, was ich wie machen kann, und das hat hervorragend geklappt.

Als das Baby dann da war, habe ich etwa sechs Wochen nach der Geburt wieder ein bisschen von zu Hause aus gearbeitet. Ich muss dazu sagen, mein Baby war einfach. Sie hat immer gut geschlafen, Stillen war einfach für mich und auch sonst war sie sehr zufrieden. Ich bin dann ab drei oder vier Monaten auch immer wieder mal stundenweise mit ihr ins Büro. Die Kolleginnen waren vollkommen fein damit, die alten weißen Herren eher verwundert. Aber ich wollte ihnen auch ein bisschen zeigen, dass es klappt, wenn man flexibel genug ist und halt auch mal im Büro gestillt wird oder der Kinderwagen durch die Gänge geschoben wird. Als die Wachphasen dann länger wurden und sie dann auch immer aktiver wurde, habe ich das Arbeiten immer mehr auf die Abendstunden verlegt. Im Schnitt habe ich etwa sechs Stunden die Woche gearbeitet. Aus dem einfach Grund, weil ich einen Sinn in meiner Aufgabe gesehen habe und es gerne gemacht habe.

Beim zweiten Baby, jetzt 11 Monate alt, waren die Umstände ein bisschen anders. Ich hatte meinen Job bei der GmbH gekündigt und bin bei meinem Partner eingestiegen. Leider kündigte seine Assistenz, sodass ihr Arbeitsverhältnis etwa drei Wochen vor meiner Entbindung endete. Ich musste ihre Aufgaben übernehmen, denn mein Partner muss die operativen Geschäfte führen und ich machte ab dann das Back Office. Auch der Kleine ist wieder ein tolles Baby und macht sehr viel mit. Allerdings war diese Geschwisterkonstellation am Anfang für mich die pure Hölle und meine Geburtsverletzungen haben mich ziemlich ausgeknockt. Mein Partner war super wenig da in der Anfangszeit von Baby zwei, aber die Omas haben toll unterstützt. Und ich habe ab Woche drei wieder von zu Hause das Back Office geschmissen, schlicht weil es nicht anders ging. Baby Nummer zwei kam dann auch immer mit ins Büro. Hat dort sein Bettchen und mischt die Firma ein bisschen auf. Er ist dort genauso zu Hause wie in unserem Wohnzimmer.

Ich denke, die Quintessenz ist, dass man flexibel sein muss, ok damit sein muss, wenn man eine Aufgabe mal schiebt, nicht unbedingt telefonisch erreichbar sein muss, vor allem mit zwei Kindern keine zwingende Präsenz im Büro haben muss und von den Kindern die entsprechende Geduld oder Genügsamkeit bekommt, um auch mal einen Gedanken zu Ende denken zu können. Ich möchte es nicht anders machen, weil ich gerne arbeite. Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich beide Male mit unendlichem Verständnis und Vertrauen seitens der Chef*innen meine Arbeit machen konnte.

Marie, 35

Wir haben uns bei unserem ersten Kind die Elternzeit 50:50 aufgeteilt, das heißt, ich habe ab dem achten Monat wieder Vollzeit gearbeitet. Das war auch noch vor der Homeoffice-Zeit, ich habe zu der Zeit aber zum Glück nur noch nachts gestillt. Es war anstrengend, aber es hat sich auch gelohnt, für die Gleichberechtigung. Weil mein Mann seinen Alltag mit Kind alleine organisiert hat und auch weil die beiden bis heute eine tolle Bindung haben. Jetzt ist unsere Tochter fünf und wir arbeiten immer noch ungefähr gleich viel.

Am Anfang hat es mich gestresst, ein fixes Datum vor mir zu haben, ab dem ich nur noch nachts stille. Aber meine Tochter war super aktiv und hatte schon mit sechs Monaten teilweise keine Lust mehr, an der Brust zu trinken. Sie hat dann auch die Flasche gut genommen, ab dann war ich entspannt.

Ich würde es, zumindest beim ersten Kind, immer wieder so machen. Wie es dann mit zweien läuft, finde ich bald heraus. Wir werden uns wieder aufteilen, aber vermutlich nehme ich zehn Monate Elternzeit und mein Mann vier, weil mein Job gerade sehr stressig ist und ich froh bin, da mal länger raus zu sein.

Freya, 33

Für mich wurde kein Elternzeitvertrag gefunden, Erst hat mich das geärgert, dann habe ich mich dazu entschieden, während der Elternzeit stundenweise zu arbeiten. Ich habe dann ein bis zwei Tage pro Woche von Zuhause aus gearbeitet, was im Babyalter noch gut ging. Nicht jeder Tag ist wie der andere, mal ging es besser, mal musste ich unterbrechen, weil es nicht geklappt hat. Ich habe glücklicherweise flexible Arbeitszeiten und es kommt mehr darauf an, das Ergebnis zu liefern, als den ganzen Tag anwesend zu sein. Am Laptop sitzend zu stillen oder die Arbeit eben mal zu unterbrechen, wenn der Kleine quengelig wurde, war ok. Ich habe auch seine Schlafzeiten genutzt oder die Zeit, in der er auf der Krabbeldecke beschäftigt war. Dann musste der Haushalt eben auch mal liegenbleiben und Brei habe ich dann später vorgekocht und eingefroren, um den Aufwand nicht jeden Tag zu haben. Als mein Sohn größer wurde, war das Arbeiten durch die Betreuung durch die Oma auch gut möglich.

Für mich hatte das Arbeiten im ersten Babyjahr den Vorteil, im Job zu bleiben und den Kontakt zu KollegInnen zu halten. Außerdem wurden mir die Stunden gutgeschrieben, um sie jetzt nach der Elternzeit in Form von verkürzter Arbeitszeit und bei vollem Gehalt abzubummeln. Aus meiner Sicht war es eine gute Entscheidung!

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