Wir gehen in die Winterpause: 10 Wünsche, Pläne und Rituale für die Weihnachtsferien

23. Dezember 2022 von in

Die Weihnachtsferien stehen bevor, und damit auch die alljährliche amazed-Pause. Nach einem Jahr mit großem Umbruch, aber auch voller bereichernder Momente mit euch Leser*innen verabschieden wir uns für zwei Wochen in unsere Weihnachtspause. Auf Instagram findet ihr aber jeden Tag Highlights aus unserem Artikel-Archiv.

Ab dem 9. Januar sind wir dann auch mit neuen Artikeln zurück. Bis dahin heißt es, endlich mal den Laptop zuklappen, das Smartphone auf die Seite legen und den Moment genießen. Wie genau das für mich in den nächsten zwei Wochen aussehen wird, habe ich hier mal zusammengeschrieben – hier sind meine 7 Wünsche, Pläne und Rituale für die Weihnachtsferien!

1. Aus der Stadt rausfahren

Meine Sehnsucht nach dem Land, sie hört und hört nicht auf. Warum ich trotzdem plane, weiterhin mitten in der Stadt zu wohnen, habe ich hier schon ein bisschen ausgeführt: Hier ist zwar weit und breit kein Wald, dafür aber meine Freunde, meine Familie, die allerbesten Nachbarn und eine Wohnung, von der ich mich bisher niemals trennen könnte. Jetzt in der freien Zeit möchte ich allerdings meine Natur-Akkus so gut es geht aufladen und so viel Zeit wie möglich außerhalb der Stadt verbringen, ohne meinen ganzen Lebensmittelpunkt gleich verändern und verlegen zu müssen. Das heißt vor allem, einfach zu machen und wirklich einfach rauszufahren, ohne ein großes Ding daraus zu machen, denn das geht selbst mit der S-Bahn. Rausfahren muss auch nicht heißen, gleich Bergsteigen zu gehen oder eine große Wanderung zu machen, sondern es kann auch ein kleiner Spaziergang durch den Wald und durch ein paar Dörfer vor München sein. Allein das lässt mich schon so sehr runterkommen.

 

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2. In eine Seesauna gehen

Südlich von München gibt es nicht nur umwerfende Seen, sondern auch Seebäder mit Seeblick-Saunen, wie das Monte Mare am Tegernsee. In den letzten Wochen war nie Zeit, dort mal abseits des Wochenendes hinzufahren, das möchte ich aber in den nächsten Wochen endlich tun. Und in der Sauna liegen, während man den Wellen auf dem See zusehen kann. Auch die Seesaunen sind übrigens mit S-Bahn und Bayerischer Oberlandbahn erreichbar!

3. Landgasthäuser besuchen

Seit ich im September durch einen Infekt so krank war, dass ich lange gar nichts und dann nur ganz ruhige Sendungen anschauen konnte, liebe ich „Landgasthäuser“ in der BR-Mediathek. Eine geruhsamere Sendung könnte man sich nicht vorstellen, und es geht um zwei Dinge, die ich liebe: schöne Gegenden in Bayern und gutes Essen. Seit ich diese Sendung entdeckt habe, machen mir Ausflüge raus aus der Stadt noch viel mehr Spaß, weil man sie mit guten Landgasthäusern verbinden kann. Mein Traum ging letztes Wochenende schon in Erfüllung, als es in einem solchen Gasthof in Franken bei der Familie meines Freundes ein Menü wie in der Serie gab: Lebkuchensoße, Blaukraut, Crème Brûlée und Lebkuchenparfait. In den Ferien möchte ich auch rund um München neue Landgasthäuser ausprobieren.

4. Poker spielen

Dass ich Spieleabende liebe, ist kein Geheimnis, und meine ganzen 20er über habe ich versucht, meine Freund*innen dazu zu kriegen. Jetzt über 30 geht mein Traum endlich in Erfüllung und ich bin nicht mehr die einzige, die daran Spaß hat, und so finde ich mich immer öfter beim Scrabblen, Schach, Siedlern oder Kniffeln mit Freunden wieder. Vor ein paar Wochen saß sogar eine ganze Pokerrunde aus acht Leuten in unserem Wohnzimmer, und ich habe seitdem wieder richtig Lust darauf. Einen Pokerkoffer haben wir schon angeschafft, jetzt in den Ferien wird er wieder ausgepackt.

5. Hüttentage verbringen

Dieses Jahr ging noch ein weiterer Traum von mir in Erfüllung: Der Januar startete in einer verschneiten Hütte mit Freunden, etwas, was bisher organisatorisch irgendwie noch nie geklappt hat – oder eher, was bisher nie jemand in die Hand nehmen wollte. In diesen Weihnachtstagen geht der Traum schon wieder in Erfüllung, und es geht auf eine andere Hütte – seit Jahren habe ich davon geträumt, gerade diese besonderen Tage zwischen den Jahren in einer Hütte zu verbringen, und jetzt passiert es gleich doppelt. Ob Schnee oder nicht, allein schon Öfen mit Holz einzuheizen wird so schön.

6. Kleine Städte in der Nähe besuchen

Was ich bisher viel zu wenig gemacht habe, sind Städtetrips in kleine Städte in der näheren Umgebung. Das ist in München zum Beispiel Regensburg, Salzburg, Würzburg, Ulm oder auch Bamberg – wunderschöne mittelalterliche Städtchen, in denen man Touristen begegnet, die viel weitere Reisen dafür auf sich nehmen. Diesen Sommer war ich zum ersten Mal in Regensburg und total begeistert, letztes Wochenende im weihnachtlich-verschneiten Bamberg. Vielleicht klappt ja sogar noch ein Ausflug in den freien Tagen.

 

7. Rituale in den Rauhnächten machen

Schon in den letzten Jahren entwickelte sich das Rauhnächte-Ritual für mich zur festen Tradition zwischen den Jahren. Darauf gebracht hat mich Christina von Matcha Mornings, die hier einen riesigen Guide rund um die Rauhnachts-Rituale geschrieben hat. Das Prinzip: Zwischen dem 24. Dezember um Mitternacht und dem 5. Januar um Mitternacht. Wenn man nach dem Mond rechnet, hat dieses Lunarjahr 11 Tage weniger als der Sonnenkalender, auf dem unsere normale Rechnung beruht. Diese 11 fehlenden Tage bzw. 12 Nächte liegen spirituell gesehen zwischen Raum und Zeit, man kann sie als Schwellenzeit sehen, in der man sich besonders gut auf sich besinnen, reflektieren und Wünsche für das neue Jahr manifestieren kann.

Konkret heißt das: Ich schreibe für die Rauhnächte 13 Wünsche für das neue Jahr auf Zettel und verbrenne jeden Abend einen Wunsch davon – man kann sich vorstellen, dass das Universum diese verbrannten Wünsche in die Hand nimmt, den letzten verbleibenden Wunsch nimmt man selbst in die Hand. Aber auch ohne an so etwas zu glauben finde ich das Ritual wahnsinnig schön und kraftvoll, weil man sich klarmacht, wo man im neuen Jahr hin will. Einmal aufgeschrieben fällt es viel leichter, diese Wünsche nicht mehr aus den Augen zu lassen und sie aktiver anzugehen. Weitere schöne Rituale können Räucherungen in den Rauhnächten sein, oder auch, täglich eine Tarotkarte zu ziehen und sie mit dem letzten Jahr, der Gegenwart und den Wünschen an die nächste Zeit abzugleichen.

8. Bücher lesen: „Und jetzt?“, „Wie viel?“ und „Alle Zeit“

Freie Zeit heißt auch, endlich in Ruhe Bücher lesen zu können. Ich sehe mich schon auf meinem kleinen Sofa in meinem Arbeitszimmer, die Tür zu und einen Tee neben mir, einfach mal die Zeit vergessen. Diese drei Bücher liegen auf meinem Lesestapel: Und jetzt? von Marlene Soerensen, das mich mit diesem Teaser gepackt hat, obwohl ich noch nicht 40 bin – die Fragen lassen sich für mich auch auf alle Lebensphasen beziehen, in denen man das Gefühl hat, bestimmte Dinge liegen hinter einem und sich fragt, was denn da nun vor einem liegt:
Ist es zu spät, neu anzufangen? Was macht das Leben gut? Mutterschaft – wer bestimmt, was das bedeutet? Wo ist die Liebe? Was war noch mal mit Sex? Brauche ich eine Therapie oder nur einen Spaziergang? Bin ich zu alt für Hüftjeans? Was geschieht mit meinem Gesicht? Und ist hier noch jemand so müde? Mit vierzig – so dachten wir früher – wäre im Leben alles geregelt. Stattdessen wirft dieses Alter ganz neue Fragen auf. Und birgt gleichzeitig viele Möglichkeiten.“
Mareice Kaiser fragt sich in ihrem Buch „Wie viel“ die wahnsinnig wichtige Frage: Was macht Geld mit uns, und was machen wir mit dem Geld? Wie viel Geld genug ist, das ist eine sehr individuelle Frage, in die auch so sehr die Grundbedürfnisse Freiheit und Sicherheit mit reinspielen, die so wahnsinnig individuell aussehen können und meiner Meinung nach unser ganzes Dasein bestimmen. Mareice Kaiser spricht in ihrem Buch mit denen, die viel Geld haben wie mit denen, die wenig Geld haben: „Wie viel Geld ist genug? Wie viel Geld macht glücklich? Wer sollte mehr Geld haben? Wer weniger? Und wie könnte Geld gerechter verteilt sein? Es geht um Armut und Reichtum, um Kälte und Wärme, um Kreditkarten und Mahnungen, um Erfolg und Not, um Chancen und Schicksal, um Macht und Machtlosigkeit – und um das Dazwischen. Außerdem um einen Blick auf ein Land, in dem die einen frieren müssen, während die anderen von Fußbodenheizungen gewärmt werden.
So entsteht eine Analyse, die entlang persönlicher Geschichten eine Struktur zeigt, die zutiefst ungerecht ist und unser aller Zusammenleben bestimmt.“
„Alle Zeit“ von Teresa Bücker schließlich befasst sich mit der Frage, wie viel Zeit wir alle haben – und mit was jede und jeder Einzelne die eigene Zeit verbringt oder verbringen muss. Die Frage nach einer gesunden Arbeitszeit und das Hinterfragen der random 40-Stunden-Zahl als Vollzeitarbeitszeit beschäftigt mich schon lange. Denn ich bin beispielsweise der festen Überzeugung, dass Teilzeitkräfte in der Hälfte der nicht automatisch die Hälfte leisten, während sie aber trotzdem nur mit der Hälfte des Geldes bezahlt werden. Teresa Bücker stellt dazu die gesellschaftlich relevante Frage, was eigentlich passieren würde, wenn wir alle weniger Zeit mit Lohnarbeit, und dafür mehr mit Weiterbildung, mit Dingen, die unsere eigene Gesundheit stärken, aber auch  Carearbeit verbringen würden – was nicht nur Kinder, sondern auch Alte und Pflegebedürftige betrifft, für die aktuell ja absolut niemand richtig zuständig sein kann. „Zeit ist die zentrale Ressource unserer Gesellschaft, doch sie steht nicht allen gleichermaßen zur Verfügung.“ Ein Buch voller wahnsinnig wichtiger Gedanken, die man sich alle unterstreichen möchte.

9. Das Jahr mit einer neuen Sportroutine starten

Durch das Echelon Bike habe ich es tatsächlich das ganze Jahr über geschafft, mich zumindest grob regelmäßig zu bewegen. In meinem normalen Alltag gehe ich entweder eine halbe Stunde aufs Fahrrad oder mache einen Spaziergang. Weil man für letzteres aber mehr Zeit braucht, ist das Rad oft eine gute Alternative, in vollen Wochen schaffe ich es aber trotzdem meist nicht so häufig wie ich es gerne würde, mich überhaupt gezielt zu bewegen. Jetzt in den Ferien freue ich mich darauf, wieder häufiger, vielleicht sogar täglich auf das Fahrrad zu steigen und meine Kondition damit wieder richtig anzukurbeln. Dazu dann ein paar Home-Workouts, Vinyasa und Yin Yoga. Es gibt schließlich keinen besseren Zeitpunkt als das frische neue Jahr, an dem es mehr Spaß macht, wieder eine Sportroutine zu haben und sich gesund zu ernähren.

10. In die Simone de Beauvoir Ausstellung im Literaturhaus gehen

Vor Kurzem war ich auf einer Lesung im Literaturhaus und entdeckte dort die Ausstellungankündigung zu „Simone de Beauvoir & das andere Geschlecht“, die seit gestern und bis zum 30. April läuft. 1949, vor mehr als 70 Jahren, schrieb Simone de Beauvoir das Werk, das eine zentrale Stimme des Feminismus und der Frauenbewegung des 20. Jahrhunderts wurde. So vielen Fragestellungen und Themen, die uns heute in unserem Alltag beschäftigen, ging Simone de Beauvoir schon damals auf den Grund. Wie relevant ihre Themen und Thesen bis heute in der Debatte um Gleichberechtigung sind, zeigt die Ausstellung, die ich mir in den Ferien unbedingt anschauen möchte: „Die Ausstellung geht der Entstehung von »Le deuxième sexe« nach und begleitet die Besucher*innen in das Paris der Existenzialisten. Zahlreiche Originalexponate erzählen von dem Vermächtnis des Werkes, seiner internationalen Strahlkraft und seiner Bedeutung als »Bibel des Feminismus« innerhalb der Frauenbewegung. In einer Erweiterung der Ausstellung schlägt das Literaturhaus München eine Brücke von Beauvoirs Thesen zur Gegenwart und bietet mit modernen Stimmen Antworten auf die Fragen aus dem Werk »Le deuxième sexe«.“

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