Ein Städtetrip im Januar: 72h Alltags-Auszeit, Wien-Tipps und ein gemütliches Stadthotel

7. Februar 2023 von in ,
Man sieht sich immer zweimal im Leben, dachte ich mir im Sommer, als ich zum allerersten Mal in Wien war. Bei bestem Wetter mit strahlendem Sonnenschein hat sich die, von Zugezogenen, als unfreundlichste Stadt der Welt gewählte Stadt in mein Herz geschlichen. Nach viel zu wenig Zeit, und der schönsten Stadtrundfahrt in einer alten Tram, ging es für mich zurück mit dem Wissen: Wien muss ich unbedingt sehr bald nochmal wiedersehen. Im Spätsommer und Herbst wurde es nichts, dafür aber im Januar: Ich verabredete mich mit einer Freundin für ein Kurztrip-Wochenende in Wien, und nach abenteuerlichen Streckensperrungs-Anreisen kamen wir irgendwann auch tatsächlich an. Wie das Wochenende war: Hier kommen meine 72 Stunden Wochenend-Auszeit inklusive Wien-Tipps (getestet und für gut befunden).!

Doch da meine Freundin, mit der ich den Trip gemeinsam geplant hatte, erstmal irgendwo in Deutschland festhing, lief ich erstmal ziellos durch die Straßen. Diese Art des Spazierengehens habe ich in der Lockdown-Zeit für mich entdeckt und dadurch unglaublich viel mehr als sonst von meiner Stadt kennengelernt. Kein so schlechter Start also, um sich ein erstes Bild von Wien zu machen. Und immer mehr den Entschluss zu fassen, dass ich nun gerne öfter mal einen Wochenend-Trip hier hin machen möchte.

Kurzurlaube im eigenen Umkreis oder das 72h Wien-Wochenende

Denn es gibt doch kaum eine bessere Möglichkeit für das kleine Urlaubsgefühl zwischendurch, als ein Wochenend-Tapetenwechsel, um raus aus den eigenen vier Wänden zu kommen. Kostengünstig und spontan planbar ist ein Städtetrip. In vier Stunden kommt man zum Beispiel mit der Bahn von München nach Wien. Dort im Grätzel (Österreichisch für Stadtviertel) zwischen Praterstraße und Donaukanal findet sich das Stadthotel Henriette, in dem ich dieses Wochenende schlafen durfte. Der familiengeführte Betrieb legt viel Wert auf die kleinen Details, ökologische Verträglichkeit und eine wohlige Atmosphäre. Das gute Leben eben, was ein Teil der nachhaltigen Philosophie des Hauses ausmacht. Perfekt zu Fuß, vom Hauptbahnhof oder dem Flughafen erreichbar, führt eine manuelle Drehtür in die Lobby des gemütlichen Boutiquehotels, in dem man gleich mit offenen Armen und Wiener-Charme empfangen wird. Nach einer turbulenten Nachtfahrt mit Verspätungen, gibt es hier erstmal einen Cappuccino oder natürlich eine Melange (was für Kaffee mit Milch und Schaum steht), sowie eine Unmenge an Tipps, wie sich die nächsten Stunden füllen lassen.

Henriette ist dabei eine ausgezeichnete Gastgeberin. Das 2021 von Georg und Verena Pastuszyn übernommene Vier-Sterne-Hotel, fühlt sich ein bisschen so an, als würde man Freunde oder einen entfernten Verwandten besuchen. Auf jeder Etage gibt es etwas zu entdecken, und die Deko an den Wänden erzählt kleine Geschichten über die Stadt und ihre lokalen Berühmtheiten. Auch der Name ist kein Zufall. Denn hier im zweiten Bezirk, wo sich das Hotel befindet, wohnte Walzerkönig Johann Strauß mit seiner Frau Henriette, der den weltberühmten Donauwalzer kombinierte. Auch darüber hinaus lässt sich die lokale Verbundenheit überall spüren, da sowohl die Lieferant:innen als auch alle verwendeten Produkte aus der Region und biologisch bezogen werden.

Die Preise für das Stadthotel Henriette beginnen bei 139 Euro pro Nacht für 2 Personen und können hier angefragt werden. Auch für einen Urlaub mit Kindern ist übrigens alles vorbereitet und selbst Haustiere können (mit Voranmeldung) mitgebracht werden.

Wien-Tipps von der Rezeption im Stadthotel Henriette:

Partys, Flohmärkte, Ausstellungen und Touri-Attraktionen – Wien got it all! Und wer keine Zeit hatte, sich davor für ein genaues Programm zu entscheiden, bekommt an der Henriette-Rezeption auf Nachfrage die besten Tipps für die nächsten Tage. Auf Goodnight.at zum Beispiel bekommt man einen Überblick über die Party-Szene der Stadt, aber auch Lesungen oder andere kulturelle Veranstaltungen, die abseits von Klassikern wie der Wiener Oper oder einem Kammerkonzert stattfinden. Essen gehen sollte man unbedingt bei Mochi (gleich die Straße herunter) und auf der Praterstraße lassen sich auch so eine Menge an Cafés, Restaurants und Concept Stores finden. Geheimtipps von der Rezeption sind hier: „Shop around the Corner“, Super Sense und der Drag Rave im das Werk, einer alternative Kunst- und Kulturinitiative am Donaukanal in Wien. Aber auch die Schlittschuhbahn vor dem Rathaus ist definitiv einen Besuch wert – vor allem abends.

Bussi Baby: ein langes Wochenende in Wien

Wäre es nicht so kalt draußen, dann würde es sich anbieten, auf dem Balkon unseres Zimmers bei einem Glas Wein oder Kaffee zu sitzen, doch uns treibt es raus in die Stadt, um das umgebende Viertel auszuchecken. Falko, Manner, Sisi. In Wien gibt es Highlights für Personen jeglichen Alters. Dass es hier viel zu sehen und machen gibt, ist klar. Doch wo fängt man da an? Am besten mit einer To-Do-Liste. Und auf unserer steht Kunst, Kultur und natürlich das Wiener Schnitzel. Aber vor allem, sich einfach treiben lassen und die Stadt zu Fuß erkunden. Rund um den Dom zum Beispiel, denn dort befindet sich das historische Zentrum der Stadt mit seinen unzähligen Museen: der Albertina, dem kunsthistorischen Museum oder Leopoldmuseum. In 15 bis 20 Minuten ist man übrigens vom Hotel Henriette fix beim Museum für angewandte Kunst Wien (MAK). Aber auch der Naschmarkt und das Sissi Museum in der Hofburg (am besten unter der Woche einplanen), sind einen Besuch wert. Genauso wie die Raimundhöfe, über die wir ganz zufällig gestolpert sind – eine schöne Passage an Hinterhöfen mit kleinen, cuten Geschäften. Und natürlich gibt es auch noch den Vienna Pass, mit dem man in ganz vielen Museen freien Eintritt hat und zusätzliche Tipps zum Erkunden bekommt. Wer wer ein Radl-Fan ist, bekommt auf Nachfrage auch E-Bikes im Hotel Henriette – für den Sommer mit Sicherheit empfehlenswert!


Kein Plan? Kein Problem: Urlaubs-Tipps für Chaot:innen

Persönlich bin ich ja absolut gar kein Fan von Reiseplanungen. Irgendwie stresst mich die Organisation, und in meiner Wunschvorstellung würde diesen Part einfach jemand anderes übernehmen. Ich fahre am liebsten einfach mit, sage Ja zu allem und wünsche mir ein bis drei Joker für Unternehmungen vor Ort. Bei dieser Reise waren die Rollen anfangs klar verteilt: Ich kümmere mich um das „Wie kommen wir hin“ und die Logistik und konnte den „Was machen wir vor Ort“-Teil abgeben. Am Ende scheiterte viel an der Theorie, aber ich kann euch versprechen, dass sich auch noch nach der Ankunft mit kurzer Recherche ein ausgefeilter Plan zusammenstellen lässt. Wie immer bei Städtetrips habe ich mich weniger in Touristen-Guides eingelesen, dafür aber lokale Expert:innen (also Freund:innen, die aus der Stadt kommen), nach ihren besten Tipps gefragt. Mit diesen Empfehlungen und der Google-Suche „Wien in 24h“, hatten wir am Ende einen ziemlich guten Plan, mit dem wir letzendlich unglaublich viel von der Stadt sehen konnten. Es muss also nicht immer alles von vornherein bis ins kleinste Detail geplant werden. Herumfragen und Spontaneität sind eben auch zielführend – je nachdem, was ihr für ein Reise-Typ seid.

10 Dinge, die ihr unbedingt in Wien machen solltet

Touristische Attraktionen: Naschmarkt, Sissi, Donauspaziergang und C0.

Es kommt ja nie von ungefähr, dass manche Orte einfach extrem beliebt sind, wenn man eine Stadt zum ersten Mal besucht. Warum also nicht dort anfangen und sich von da aus durch die Viertel arbeiten? Auch wir haben natürlich einige Highlights besucht, und da in Wien wirklich viel wunderbar zu Fuß machbar ist, uns ein wenig von der Stadt und ihrer Architektur treiben lassen. Wenn ihr die Zeit dafür habt, sucht euch einen Ausgangspunkt und lauft einfach drauf los.

 

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Kaffeehauskultur

Die Kaffeehauskultur wird in Wien groß geschrieben und ist der schönste Kontrast zum schnellen Kaffeetrinken, wie wir es heute kennen. Denn früher konnte man stundenlang in den Räumlichkeiten sitzen, die für viele wie ein Wohnzimmer war. Dass das Prückl nicht ein typisches „Hipster-Café“ ist, merkt man an der Einrichtung, aber auch dem Personal, die hier Ober genannt werden und sehr schick aussehen. Empfehlung: Ein verlängerter oder Melange sowie ein Stück Kuchen (gern Sachertorte oder Esterházy-Schnitte). Hier sitzen Wiener:innen und Touristen gleichermaßen. Übrigens: Ihr solltet in Wien unbedingt Bargeld dabeihaben – Kartenzahlung ist die Außnahme, nicht die Regel. Viele Cafés haben sogar ein „Cash only“-Schild am Eingang hängen.

Oper oder Konzert

Definitiv ein To-do für das nächste Mal: Klassik in Wien. Vielleicht ja in die Oper oder auf ein Konzert. Ganz egal, ich glaube, dass es sich in jedem Fall lohnen wird. Nicht allein wegen der ganzen schönen Festsäle, in denen diese Veranstaltungen stattfinden.

 

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Kunstsupermarkt

In einer recht unscheinbaren Passage versteckt sich die Pop-up-Location des Kunstsupermarkst, der übrigens auch in München stattfindet. Hier kann man Gemälde, Drucke, Bilder und Collagen von Künstler:innen für einen „affordable“ Preis kaufen – direkt zum Mitnehmen.

Museum für angewandte Kunst

Hier erwartet euch eine Mischung aus Dauerausstellung und Aktualität. Wir uns von den Plakaten zur Ausstellung „The Fest“ leiten lassen und zum Aufwärmen die Ausstellung angesehen. Definitiv lohnenswert. Auch die Gebäudearchitektur ist ein Must-see.

 

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Wiener Schnitzel

When in Vienna, dann muss auf jeden Fall ein Wiener Schnitzel gegessen werden. Unsere Anlaufstelle war das Fieglmüller. Ein sicherlich touristischer Spot, doch wenn man, wie wir, schon gegen halb Fünf kommt und in einer Stunde fertig mit dem Essen wird, passt es. Zugegeben, ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Portionen so riesig sind, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Alternativ kann man immer für den Abend reservieren, dafür waren wir jedoch etwas zu spontan in unserer Reiseplanung.

 

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Mochi

Das o.m.k. gehört zum Mochi, einem Restaurant, was mir auf unterschiedlichen Wegen empfohlen wurde. Von Sushi, über Ramen und dem Store-Take-awawy-Konzeot bei o.m.k., ist die Kette mit unterschiedlichen Läden aufgestellt. Meine Empfehlung: Ein grüner Tee und eine Sushi-Rolle der Wahl. Absolut lecker und der ideale Snack für zwischendurch.

 

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Lust auf Party-Pizza?

Neapolitanische Pizza aus dem Discokugel-Ofen? Aber hallo! Leider nicht geschafft, aber definitiv auf meiner To-do-Liste fürs nächste Mal.

 

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Lokale Events auschecken

Den Flohmarkt hier haben wir über die im Stadthotel Henriette empfohlenen Szene-Website gefunden. Und was gibt es Besseres, als den Sonntag mit einem entspannten Event wie diesem hier zu starten?

 

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Burggasse 24

Rund um die Burggasse 24 ist das Kreative Viertel Wiens. Hier gibt es ganz viele kleine Läden von lokalen Kreativen, die sich mit ihren Ideen selbstständig gemacht werden. In der Burggasse 24 selbst, treffen sich die Künstler:innen Wiens zum Tratschen, Brunchen und Abhängen. Empfehlenswert als Kaffee-Stopp oder zum Frühstücken und Stöbern.

 

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Ur-Gut wars in Wien: Also auf Wiedersehn!

Obwohl die Anreise relativ abenteuerlich war und dadurch unser ganzer Plan auf dem Kopf stand, waren die Tage in Wien ein absolut schöner Trip im kalten Januar. Wir sind wahnsinnig viel gelaufen, aber genau das hat die Zeit auch so besonders gemacht – immer der Nase lang stolpert man in der Wiener Innenstadt von einer Attraktion in die nächste. Sei es eine außergewöhnliche Hausfassasde, ein uriges Café, eine alte Kirche oder oder oder. Überall gibt es etwas zu Entdecken, und auch die Parks inmitten der Stadt laden zum verweilen ein – gutes Wetter vorausgesetzt.

Das Wochenende im Stadthotel Henriette war ein willkommener Ausgleich nach einem ganz schön turbulenten Start in den Januar. Trotz Eiseskälte war es ein wunderbarer Trip und ich bin mir sicher, dass es im Frühling oder Sommer fast noch schöner sein wird – wenn alles blüht und grün ist. Besonders besuchenswert soll Wien im Sommer oder rund um die Weihnachtszeit sein – aber gerade weil der Januar oft so trist ist, ist ein Städtetrip in diesem Monat meiner Meinung nach eine gute Idee!

 

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– Vom Stadthotel Henriette wurden wir für zwei Nächte zur Recherche eingeladen –

– Anzeige wegen Markennennung –

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