Who made my clothes? Fashion Revolution Day!

23. April 2015 von in

Die meisten von uns haben es wahrscheinlich schon wieder vergessen. Hier und da ein Aufschrei, eine Reportage, dann folgt Kopfschütteln, Unverständnis und als nächstes geht der Schritt doch wieder zu den Highstreetketten dieser Welt. Morgen ist der 24. April 2015. Genau vor zwei Jahren brannte es an diesem Tag in Dhaka in Bangladesch in einer Textilfabrik, dann stürzte sie ein. 1135 Menschen starben. Wie viele tatsächlich täglich an den Folgen der harten Arbeit in den Textilfabriken sterben oder ums Überleben kämpfen, weil der Lohn nicht reicht, der Körper nachgibt oder die Chemie einen verseucht, darüber gibt es keine Zahlen.

Keine Frage, wir lieben Mode. Wir alle kaufen aber auch immer wieder bei H&M, Zara, Mango und Co. ein. Selbst Designer produzieren in den ärmsten Ländern dieser Welt. Immer öfter regt sich Widerstand, Highstreetriesen suchen nach Lösungen und finden keine. Und was ist überhaupt die richtige Strategie des Verbrauchers? Nichts mehr kaufen? Weniger kaufen? Ein Bewusstsein für die Umstände haben? Die Stimme erheben?

Tatsächlich ist bewusster Konsum wichtig. Auch wenn wir als Modeblogger in gewisser Weise Konsum propagieren, versuchen wir gleichzeitig aufzuklären. Kein Mensch braucht 20 weiße Tshirts und 50 Jeans. Auf Qualität statt Quantität setzen, auch wenn man immer mal wieder bei den Retailern einkauft. Bewusst machen, dass ein Tshirt für 2 Euro kein faires Tshirt sein kann. Und dass es am anderen Ende der Welt Menschen gibt, die sich nicht mal dieses Tshirt, welches sie genäht haben, leisten können.

Vor allem aber ist es wichtig, ein Bewusstsein für die Umstände zu haben. Darauf aufmerksam machen und die Stimme erheben. Wir als Blogger – genauso wie der Verbraucher. Seit zwei Jahren gibt es am Jahrestag der Bangladesch-Katastrophe nun den Fashion Revolution Day. Einen Tag, an dem Verbraucher die Marken und Labels fragen sollen, wer ihre Kleidung hergestellt hat. Den Menschen in Bangladesch, Kambodscha und Vietnam ein Gesicht geben. Die Kleidung verkehrt herum tragen, um das Label sichtbar zu machen. Ein Selfie schießen und das Unternehmen taggen mit der Frage: „Who made my clothes?“. Über die Aktion auf Blogs, Instagram und Co. berichten.

Vergangenes Jahr schrieben wir eine Kolumne über die Katastrophe, hier könnt ihr sie nochmal lesen. Auch die schwedische Reportage Deadly Sweatshop, in der drei Blogger nach Kambodscha fliegen, um Textilfabriken zu besuchen, ist sehenswert. Mehr zur Idee hinter dem Fashion Revolution Day findet ihr hier.

Denn am Ende steht hinter jedem Tshirt, das wir tragen, hinter jeder Jeans, jeder Jacke und jedem Schuh – ein Mensch. #fashrev #whomademyclothes

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6 Antworten zu “Who made my clothes? Fashion Revolution Day!”

  1. Ein toller Post zu einem unglaublich wichtigen Thema!
    Ich fürchte, ganz ohne Firmen, die unter schlechten Bedingungen produzieren werden wir nicht auskommen, dafür sind sie zu groß, zu mächtig und zu gut erreichbar.
    Aber nach und nach ein bisschen umstellen kann jeder.
    Ich habe mir jetzt am Wochenende meine ersten 3 T-Shirts von Hessnatur gekauft und freue mich richtig sie zu tragen! Klar oben drüber wird wahrscheinlich ein Blazer der bekannten Firmen sein…aber ich habe einen Schritt in die richtige Richtung gewagt!
    Liebe Grüße
    Jenny

  2. Ich kann mich dem nur anschließen, dass ich diese Aktion sehr gut und sehr sehr nötig finde!
    Hinter einem Kleidungsstück steckt natürlich nicht nur ein Mensch, sondern sehr sehr viele! Man bedenke die lange textile Herstellungskette und auch das Nähen wird ja meist in viele einzelne Schritte unterteilt. Ich würde mich freuen, wenn ihr mehr zu dem Thema bringt!

  3. Man sollte sich fragen, was Deadly Sweatshop bei den Bloggern gebracht hat.
    Bei Anniken, das habe ich auch schon damals gesagt, habe ich das Gefühl, dass sie das ganze zwar vor Ort mitgenommen hat (gespielt oder nicht, das sei mal dahingestellt), aber wenn man sich ihr Blog anschaut, hat man gar nicht das Gefühl, dass sie ihr modisches Konsumverhalten geändert hat.

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