What’s the Hype about? The Ordinary
Es gab in den letzten Jahren kaum einen Beautypreis, bei denen sie nicht groß abgeräumt haben: The Ordinary. Das kleine Brand des kanadischen Beautykonzerns Deciem nennt sich auch „the abnormal beauty company“ – ein wenig widersprüchlich, passt aber besser: Denn die Produkte sind so ganz und gar nicht ordinär.
Das Prinzip ist zwar simpel – Pflege kommt mit nur wenigen, aber qualitativ hochwertigen Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Hyaluronsäure oder Retinol aus – die Wirkung aber, die ist bombastisch. Und da sonst kein Firlefanz à la Diamantenstaub hineinkommt, der unsere sanfte Gesichtshaut sowieso nur reizen würde, kann das alles zum einem spitzenmäßigen Preis angeboten werden. Wow, da atmet die Beauty-Geldbörse auf.
Weil Hype und günstiger Preis so gut wie nie zusammenkommen – man denke bloß an dieses eigenartige Gucci T-Shirt – sind die Produkte von The Ordinary einfach ständig ausverkauft. Und noch einen Haken gibt es: Man braucht so ungefähr zehn Doktortitel in Chemie und Medizin, um durch die Wirk-und Inhaltsstoffe zu steigen. Gut, dass es das Internet gibt und dass die ganzen nerdy Beautyblogger schon gründlich recherchiert und nachgehakt haben. Nach stundenlanger Google-Suche gab also auch ich Anfang des Jahres meine erste Bestellung auf. Natürlich nicht, weil ich so unglaublich scharf auf die Fläschchen war, sondern nur, um ganz kritisch und gelassen den Hype für euch zu testen (hihihihi).
Matrixyl, Niacinamide, Alpha Arbutin… Haaaalt, Stop! Jetzt red ich!!! Wir fangen hier gleich mit Beauty-Talk auf Nerd-Niveau an:
The Ordinary „Buffet“
Wie der Name schon sagt, ein Buffet für deine ausgehungerte Haut. Das findet The Ordinary aber unpassend und nennt es: Peptid-Serum mit Mehrkomponententechnologie. Mit hochkonzentriertem Matrixyl probiotischen Komplexen, Relistase Peptidkomplexen und vielen mehr, erfüllt dieses Serum alle deine Vorstellungen von einem perfekten Anti-Aging Produkt. Auch ich bin dem Buffet heillos ausgeliefert und möchte meine aufgeplumpte, genährte Haut nicht mehr missen. Mittlerweile habe ich schon meine dritte Flasche leergemacht.
The Ordinary „Alpha Arbutin 2% + HA“ und „Niacinamide 10% + Zinc 1%“
Alpha Arbutin, in der asiatischen Kosmetikwelt ein allgegenwärtiger Inhaltsstoff in „Whitnening“ Produkten, ist eine Art Melanin-Hemmer. Keine Sorge, er macht dich nicht leichenblass, sondern bekämpft wirksam Hyperpigmentierung, dunkle Pickelmale und rote Stellen. Niacinamide helfen gegen große Poren und unebene Haut, und zusammen mit Zink wirkt es auch entzündunghemmend.
The Ordinary „100 % Squalane„
Ein Öl für Menschen wie mich, die kein öliges Gefühl auf der Haut mögen. Squalene gewinnt man übrigens ursprünglich aus der Leber von Haien – ewwwww! Gut, dass The Ordinary nur pflanzliches Squalane verwendet. Zieht super schnell ein, spendet ganz viel Feuchtigkeit und verstopft die Poren nicht.
The Ordinary „Hyaluronic Acid 2% + B5“
Gilt als Liebling unter den Beautybloggern, bei mir verursachte die eigentlich milde Hyaluronsäure ein furchtbar brennendes Gefühl und trockene, schuppige Haut. Was da wohl schief gelaufen ist?
Kommen wir nun zu meinem Lieblingsthema: Chemisches Säurepeeling!
The Ordinary „Glycolic Acid 7% Toning Solution“ und „Lactic Acid 10% + HA 2%“
Beide Produkte leiten die Mikrodermabrasion überAHA-Fruchtsäuren ein. Ich benutze schon seit Jahren AHA-Peelings, meiner Meinung nach sind sie der heilige Gral zu weicher und straffer Haut. Die Fruchtsäure trägt nicht nur tote Hautzellen ab, sondern regt auch die Erneuerung von dickerer Haut an. Während die Glycolic Acid Toning Solution mit Aloe Vera locker mit Evergreens wie dem Skin Perfecting Lotion Peeling von Paula’s Choice oder dem Pixi Glow Tonic mithalten kann, verträgt meine Haut wieder die Hyaluronsäure aus dem Lactic Acid Produkt nicht.
The Ordinary „AHA 30% + BHA 2% Peeling Solution“
Wer wie ich regelmäßig chemische Peelings benutzt, kann sich auch an dieses „Vampirpeeling“ herantrauen. Ganz schön erschreckend, diese blutrote Farbe, allerdings nicht nur die Farbe, sondern auch die Konzentration an Säuren. 30 Prozent ist ganz schön heftig und sollte aller-allerhöchstens 10 Minuten auf der Haut gelassen werden. Vorsicht: Es kribbelt ordentlich! Allerdings auch eines der schnellsten Ergebnisse, die ich je erlebt habe. Für alle, die sofort glatte, weiche und strahlende Haut haben wollen (und säureerpobt sind).
The Ordinary „Azelaic Acid Suspension 10%“
Azelainsäure kannte ich noch gar nicht, war aber neugierig, denn es schienen doch wirklich viele Menschen die kleine Tube zu mögen. Der Auftrag ist ein wenig schwierig, die Textur sehr dickflüssig und schwer zu verteilen, weil sie sehr schnell trocknet. The Ordinary erlaubt drei Produkte gleichzeitig aufzutragen, Azelaic Acid sollte meiner Meinung aber nur alleine verwendet werden, da die Creme sich leicht zu kleinen Würstchen abreiben lässt.
Während ich „nur“ eine sehr positive Auswirkung auf die Ebenheit meiner Haut feststellen konnte, wurde Azelaic Acid zum heiligen Gral der Freundinnen, die unter starken Rötungen auf Wangen und Nase litten. Diese wurden nach wenigen Wochen sehr viel besser oder verschwanden gar. Concealer, adé!
The Ordinary Colors
25.000 Namen standen auf der Warteliste für die beiden neu gelaunchten Foundations von The Ordinary. Und als die abgearbeitet wurde, schien es fast noch unmöglicher an eine ranzukommen – monatelang ausverkauft. Noch bitterer: Überall erreichte einen die Nachricht, die Foundation sei unglaublich toll. Ich war genervt und trotzig, ungeduldig und trotzdem nicht bereit mich für Make Up auf eine blöde Warteliste setzen. Nach langen Ausharren konnte ich bei ASOS schließlich endlich welche erstehen.
Es gibt eine Serum (leichte Deckkraft, dewy) und eine Coverage Foundation (starke Deckkraft, matt), beides in unglaublich vielen Hauttönen und Untertönen. Und tja, was soll ich sagen: sie hält was sie verspricht, hält den ganzen Tag, kriecht nicht in Poren oder Fältchen und ist angenehm zu tragen und aufzutragen. Wermutstropfen: Leider oxidiert sie auf meiner Haut und dunkelt ein wenig nach.
The Ordinary „High Spreadability Primer“
Oh, oh – ein Produkt, das fast nur aus Silikon besteht. Aber: manchmal braucht ein Mädchen nun mal ihren Silikonprimer (Vorausgesetzt, sie reinigt ihr Gesicht wieder gut davon). Und der hier ist wirklich seeehr gut. Macht glatte Haut, unsichbtare Poren, hält das Make-up den ganzen Tag und ich konnte nach einer Woche Anwendung keine verstopften Poren oder Pickelchen bei mir erkennen.
Mein Fazit nach monatelangen Testen: Einige Produkte wirken gut, manche rufen einen Wow-Effekt hervor, bei einigen muss man sich die Veränderung halb dazuwünschen/denken. Die Fläschchen machen Spaß und sehen gut aus, die Inhaltsstoffe sind hochwertig und konzentriert – das alles zu einem sehr guten Preis, kaum ein Fläschchen kostet mehr als 10 Euro. Bei mir jedenfalls ist The Ordinary schon fest in die Beautyroutine eingezogen!
6 Antworten zu “What’s the Hype about? The Ordinary”
Ich bin auch immer wieder am überlegen ob ich die Produkte teste oder nicht!
Mega spannend, danke für den Bericht.
Wo bekommt man die Produkte in Deutschland denn noch, außer bei Asos?
Liebe Grüße
Sabrina
Danke für den Artikel! Ich habe mir die Seite schon so oft angeschaut, fand dann aber alles viel zu kompliziert, da mir das kosmetische Wissen fehlt. Da bin ich oft viel zu bequem, aber die Sachen klingen irgendwie spannend und das Packaging macht mich schon irgendwie an. :)
LG Charli von https://frischgelesen.de
[…] machen. Glaubt ihr nicht? Dann hört mal zu! Das „Buffet“ von The Ordinary hat Trang hier vorgestellt, ich schlug zu, als ein Store bei The Storey Munich im Oberpollinger eröffnete. Erst […]
[…] schwöre ja auf die Produkte von The Ordinary und werde am Counter in regelmäßigen Abständen schwach. An Fruchtsäurepeelings habe ich mich […]
[…] liebe Öle. Seit ich The Ordinary entdeckt habe, gehört das Öl zu meinem allabendlichen Ritual. Nach der Feuchtigkeitspflege […]