Wellness in Meran: Die Hotels Golserhof und Zirmerhof
Es hätte eigentlich eine ganze Woche werden sollen, doch es ging früher als geplant wieder zurück nach München. Meine Schwangerschaftskomplikation, die mich noch mindestens bis zur Geburt begleiten wird, meldete sich auch im Urlaub, und so wurde unsere letzte Reise zu zweit ein bisschen kürzer als geplant. Ziemlich schade, aber auch gleichzeitig gar nicht so schlimm, denn am wichtigsten ist für mich gerade die Gesundheit – und die Tage, die wir letzte Woche in Meran und Umgebung hatten, hätten schöner kaum sein können.
Los ging es im Hotel Golserhof, dem kleinsten 4-Sterne-Hotel in Meran und Teil der Vitalpina Hotels Südtirol. Der Golserhof liegt oberhalb Merans im beschaulichen Dorf Tirol, das von der Altstadt mit einem süßen, alten Sessellift erreichbar ist. Über dem Dorf Tirol thront das Schloss Tirol, eine Burg aus dem Mittelalter, die wahnsinnig schön aufbereitet und tatsächlich die schönste Burg ist, die ich je gesehen habe. Auch der Golserhof hat Wurzeln im Mittelalter, das Gebäude geht bis ins Jahr 1400 zurück. Lange wurde es als Bauernhof genutzt, seit den 50er-Jahren Schritt für Schritt auch Zimmer vermietet. In den 90er-Jahren übernahm Hiltrud Gufler, die jetzige Besitzerin, den Golserhof von ihrer Familie, und erweiterte das Hotel zusammen mit ihrem Mann Patrick immer wieder. Heute hat der Golserhof den gemütlichen Charme seiner Vergangenheit, aber auch moderne Zimmer und einen wunderschönen SPA-Bereich mit Innen- und Außenpool, Rooftop-Whirlpools, Finnischer Sauna und Biosauna, Dampfbad, Infrarotkabine und mehreren Ruheräumen.
Besonders schön fand ich den Blick von jedem Winkel des Hotels aus: Weil der Golserhof so erhöht liegt, blickt man auf das südliche Ende des Passeiertals, auf Meran und sogar bis nach Lana in der Ferne. Diesen Blick hat man vom Hotelzimmer aus, aber auch von der großen Terrasse, auf der bei schönem Wetter Frühstück, Mittagssnack und Abendessen serviert wird. Natürlich auch vom Infinitiy-Pool auf der Terrasse des SPA-Bereichs. Und, was ich ganz besonders toll fand, vom Dach des Hotels aus, auf dem mehrere warme Whirlpools und Daybeds warten. Jeden Tag wird hier Programm angeboten, von geführten Wanderungen über Yoga bis hin zu Waldbaden, was ich sehr gerne ausprobiert hätte, leider aber nicht zum richtigen Zeitpunkt vor Ort war. Kulinarisch bekommt man im Golserhof alles, was man von Südtirol erwartet: regionale Lebensmittel, selbst gemachte Marmeladen, Honig und Apfelsaft, jeden Morgen ein großes Buffet mit frisch gebackenen Semmeln, Müsli, Obst, Eiern, Crêpes und Co., eine kleine Mittagsjause und abends ein 5-Gänge-Menü. Besonders schön fand ich für alle, die keinen Alkohol trinken, dass regionale Apfelsäfte wie in einer Weinkarte mit ihren Geschmacksnoten zur Auswahl standen, und man die besonderen Apfelsäfte im Weinglas genauso zelebrieren konnte, wie einen guten Südtiroler Wein.
Vom Golserhof aus läuft man ins Zentrum von Dorf Tirol, und von dort aus in ungefähr 20 Minuten zum Schloss Tirol. Vom Bergfried aus hat man den sagenhaftesten Blick auf Meran, Lana und die Berge, und auf dem Weg nach oben begleitet einen eine Ausstellung über die Geschichte Südtirols, das seit dem ersten Weltkrieg zwischen Österreich und Italien hin und hergezogen wird. Das ganze Schloss ist einen Besuch wert, man fühlt sich ein bisschen wie in der Welt von Game of Thrones – und im Dezember gibt es hier sogar einen Weihnachtsmarkt.
In der anderen Richtung durch das Dorf Tirol kommt man zum Sessellift, der einen für 7,50 Euro hin und zurück direkt in die Altstadt Merans bringt. Hier kann man durch die alten Lauben der Altstadt mit vielen kleinen Läden schlendern, die berühmten Gärten von Schloss Trauttmannsdorff besuchen, oder ein paar der vielen alten Kur-Spazierwege gehen. Sie führen meist ohne große Steigung entlang des Flusses oder oberhalb der Stadt entlang und wurden teilweise von Kur-Ärzten angelegt. Sowohl der Gilf-Weg entlang der Passer als auch der Tappeinerweg mit Blick auf die Stadt waren wunderschön zu gehen und selbst in der Schwangerschaft ohne Probleme machbar.
Nach unserem Meran-Ausflug ging es in das Hotel Zirmerhof, wie der Golserhof ebenfalls in den südlichen Ausläufern des Passeiertals nördlich von Meran gelegen. Ein kleines, ebenfalls sehr familiär und sympathisch geführtes Drei-Sterne-Hotel im Dorf Riffian, von dem aus in alle Richtungen Wanderwege abgehen – die Besitzer sind selbst Wanderführer und haben für jeden die besten Routen-Tipps parat. Wir hatten eigentlich vor, einen schönen Waalweg auszuprobieren, der durch den Wald oberhalb des Hotels und am Tal entlang führt, mussten davor aber leider schon abreisen. Das Hotel hat seinen kleinen SPA-Bereich um eine sehr schöne Panorama-Außensauna ergänzt, von der aus man auf die Berge und das Tal schaut. Dahinter, eingebettet in Apfelplantagen, findet man den Pool und malerisches Daybeds unter Apfelbäumen. Leider konnten wir nur einen Nachmittag und eine Nacht hier verbringen, hätten uns aber über mehr Zeit mit Sonnenschein am Pool und auf der schönen Terrasse gefreut. Einen sehr schönen Bericht über den Zirmerhof findet ihr hier.
Unser dritter Stopp wäre das Naturhotel Pfösl gewesen, ein Wellnesshotel in den Bergen oberhalb von Bozen. Alle drei Hotels sind Teil der Vitalpina Hotels Südtirol, einer Hotelvereinigung, die 28 familiengeführte Hotels im Drei-Sterne-Superior bis Fünf-Sterne-Bereich an den schönsten Orten Südtirols umfasst, die sich alle den Themen Natur und Nachhaltigkeit verschrieben haben. Die Vitalpina Hotels stehen für gesunden Genuss, Bewegung in der Natur, Wellness und Nachhaltigkeit. In jedem der Vitalpina Hotels gibt es mindestens eine:n geprüfte:n WanderführerIn, der oder die Routentipps und geführte Wanderungen gibt, und, was ich besonders schön finde, häufig auch KräuterexpertInnen. Alle Vitalpina Hotels haben sich außerdem verpflichtet, bis Ende 2023 klimaneutral zu werden – in den Hotels wird auch den Gästen das Bewusstsein dafür vermittelt, Wasser und Ressourcen zu sparen, was mir sehr positiv aufgefallen ist. Mehr Infos zu allen Vitalpina-Hotels gibt es hier!
So schade es auch ist, dass wir nicht die gesamte Reise wie geplant machen konnten, so dankbar bin ich über die Tage, die wir hatten. Denn jeder Moment war wunderschön, ich habe mich in Südtirol wie immer wahnsinnig wohl und zu Hause gefühlt, und werde diese letzte Reise zu zweit nie vergessen. Wieder kommen wir mit Sicherheit, nur eben in anderer Konstellation – zum Glück ist Südtirol aber auch ein ganz wunderbares Ziel mit Kind!