Weekend reads: Milenas Bücher zum Versinken
Gerade finde ich ständig neuen Lesestoff, in dem ich gerne versinken würde. Auf dem Balkon im Liegestuhl, im Café gegenüber, auf dem Sofa oder einfach im Bett bei weit geöffnetem Fenster. Einmal die Woche liegt seit Neuestem die ZEIT in meinem Briefkasten, denn ich mag nicht mehr nur Online-Artikel lesen. Durch die Wochenzeitung nehme ich mir also immer öfter Zeit zum Lesen, und während ich dieses neue Ritual für mich einführe, kommt von allen Seiten neuer Lesestoff dazu. Hier sind meine momentan liebsten Romane, aber auch Koch- und Sachbücher, in denen ich ewig versinken kann.
Das erste Buch, das ich gerade nicht mehr weglegen kann, ist Land in Sicht von unserer Freundin Ilona Hartmann. Seit Monaten freue ich mich schon auf ihren Debütroman, denn Ilona ist nicht nur auf Twitter einer der schlauesten und lustigsten Menschen, die ich kenne. Egal, was ich von ihr lese, ich will mehr davon – und das ist jetzt in einem ganzen Roman möglich. Land in Sicht ist, wie auch Ilonas Humor, bittersüß, verschroben, relatable und voll von absurder Situationskomik, und ich kann nicht erwarten, in diesem Buch zu versinken: Jana hat ihren Vater nie kennengelernt. Alles, was sie über ihn weiß, ist, dass er als Kapitän auf der MS Mozart arbeitet, einem eher wenig glamourösen Kreuzfahrtschiff auf der Donau. Also bucht sie sich kurzerhand eine Woche dort ein. Ob sie sich ihm zu erkennen geben wird, weiß sie noch nicht. Mit knapp hundert Gästen im Seniorenalter und der trinkfesten Bordbesatzung beginnt die Fahrt von Passau nach Wien. Mit großer Sensibilität erzählt Ilona Hartmann die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach den eigenen Wurzeln. Ein Roman voller Situationskomik und ungewöhnlicher Begegnungen, aber auch der Beginn einer zärtlichen, emotionalen Annäherung zwischen Vater und Tochter, die gerade erst lernen, was es heißt, einander Familie zu sein.
Der zweite Roman, den ich gerade lese, ist „Neujahr“ von Juli Zeh. Es ist einer dieser Bücher, die man im Sommerurlaub an einem Stück durchlesen könnte. Denn die Handlung spielt selbst im Urlaub einer Familie auf Lanzarote, bei 20 Grad und Wind um den Jahreswechsel. Alles wirkt harmonisch, doch der Roman blickt hinter die Kulissen des glücklichen Lebens on paper: Der Familienvater Henning müsste mit seinem Leben, seiner Frau und seinen Kindern, seinem Job glücklich sein, fühlt sich aber durchgehend überfordert von allem – so sehr, dass ihn seit einiger Zeit Panikattacken heimsuchen. Genau auf Lanzarote entdeckt er, was aus seiner Vergangenheit dahintersteckt.
Nicht nur in Romanen, auch in Kochbüchern könnte ich versinken. Und freue mich gerade am dritten Kochbuch von Anna Jones, das in meine Sammlung einziehen durfte: Schon A modern way to cook habe ich euch hier ans Herz gelegt, und mir daraufhin A modern way to eat gekauft. The modern Cook’s Year führt aus Anna Jones kulinarischer Sicht durch die vier Jahreszeiten – und verbindet wie immer Frisches und Cremiges, Deftiges und Süßes auf die schönste Art und Weise. Ich liebe jedes Rezept von Anna und freue mich schon, mich durch das neue Kochbuch zu probieren.
In eine völlig andere Welt entführt Persiana von Sabrina Ghayour: Die persische Köchin habe ich über eine Freundin mit diesem Youtube-Video und Wahnsinnsgericht kennengelernt. Seit ich die Butternut-Tajine gemacht habe, will ich mehr von Sabrina Ghayour ausprobieren, und habe mir deshalb ihr großes Persiana-Kochbuch besorgt.
Auch in Sachbüchern versinke ich momentan gerne, wenn mich die Thematik interessiert. In der ganzen entschleunigten Zeit in diesem Jahr bin ich auf zwei ganz spezielle Themen gestoßen, mit denen ich mich endlos befassen könnte: Wildkräuter und Ätherische Öle. Zu beiden Themen sauge ich gerade alles auf, was mir über den Weg läuft, und habe mir natürlich auch Bücher angeschafft – gerade über diese analogen Themen nicht am Bildschirm zu lesen ist besonders angenehm.
Die Natur Apotheke ist ein wunderschön gestaltetes Lexikon über die gängigsten Wildkräuter und Heilpflanzen. Jede Pflanze ist gezeichnet, genau in ihrem Aussehen und ihrer Wirkung beschrieben, und mindestens ein Rezept für Tinkturen, Bäder, Auszüge, Naturkosmetika oder Tees angehängt. Am Ende des Buches gibt es Rezepte nach Monaten geordnet – zu jeder Jahreszeit wachsen und blühen unterschiedliche Pflanzen, aus denen man saisonal verschiedenste Dinge herstellen kann.
Über Ätherische Öle gibt es viele Bücher mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dieses Buch über die ganzheitliche Anwendung ätherischer Öle ist ähnlich aufgebaut wie Die Natur Apotheke: Alphabetisch werden darin die wichtigsten Heilpflanzen vorgestellt, aus denen es jeweils ätherische Öle gibt. So lernt man nicht nur etwas über den Duft und die Wirkung des jeweiligen Öles, sondern auch über die Pflanze selbst – und kann sie wiederum auch unabhängig vom Öl-Thema pflücken, wenn sie einem begegnet.
Zum Schluss noch ein Buchtipp, den ich an anderer Stelle schon mal gemacht habe, der mir diesen Sommer aber so dermaßen versüßt, dass ich ihn nochmal allen ans Herz legen möchte: Take me to the lakes ist der schönste Guide für Tage am See, den man sich wünschen könnte. Nicht nur sind alle noch so kleinen und unbekannten Seen im Umkreis verschiedener Städte im Buch vermerkt, sondern jeder davon auch wahnsinnig schön fotografiert und die besten Badestellen markiert. Take me to the lakes gibt es mittlerweile für München, Hamburg, Berlin, Leipzig und Nordrhein-Westfalen!
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Eine Antwort zu “Weekend reads: Milenas Bücher zum Versinken”
[…] Weil „gesunde“ oder „ausgewogene Ernährung“ so abgedroschen klingt, nenne ich es lieber „wohltuende Ernährung“ – denn das Wichtige an dem, was wir zu uns nehmen ist, dass es uns guttut. Wenn man nach stressigen Phasen wieder beginnt, seine Ernährung bewusster zu gestalten, richtig schöne Gerichte zu kochen oder die Dinge zu essen, auf die man Appetit hat, führt das automatisch zu einem besseren Gesamtgefühl. Und gerade dann, wenn ich es hinkriege mich eine Weile abwechslungsreich und etwas gesünder als sonst zu ernähren, fühle ich mich besonders wohl und in meiner Mitte. Was mir dabei hilft, mir genug Zeit und Muße für meine Ernährung zu nehmen: eine aufgeräumte Küche, in der ich mich wohlfühle und gerne koche, ein sauberer Kühlschrank voller frischer Lebensmittel, Zeit fürs Bummeln im Bioladen, und Kochbücher, die mich inspirieren. […]