Watchlist: Sommerfilme, die in den schönsten Landhäusern spielen

Vorfreude ist wirklich die schönste Freude: Wenn ich einen Urlaub plane, liebe ich die Zeit davor fast genauso sehr, wie den Urlaub selbst. Ich liebe es, mich in der Drogerie mit Mückenschutz und Mini-Shampoo einzudecken, ich liebe es, auf Google Maps besonders schöne Orte rund um mein Ziel rauszusuchen, und ich liebe es, mich mit Musik und Filmen auf die Reise einzustellen. Dieses Mal gibt es dazu gleich ganz besonders viel Auswahl, denn der Hauptteil des Italien-Trips, der heute Nacht beginnt, wird sich in einem malerischen, alten Steinhaus abspielen – genau so ein Landhaus, von dem ich schon seit Monaten träume. Im Nirgendwo in solch einem Haus zu sein, nichts als die Grillen zirpen zu hören, die Düfte der Kräuter rundherum einzuatmen, und abends selbst zu kochen ist für mich die fast schönste Form von Urlaub. Die Form, die ich aus meiner Kindheit kenne, pure Ruhe und nichts müssen, und entspanntes ganz weit weg von allem sein. Dass sich die Perseiden-Sternschnuppennacht am 12. August ganz besonders schön von einem Haus im Nirgendwo aus beobachten lässt, kommt noch dazu.

Ja, in alten, abgelegenen Landhäusern lässt sich wunderbar Urlaub machen. In schöne Häuschen lässt es sich aber genauso wunderbar hineinträumen, und zwar, wenn man Sommerfilme anschaut, die genau in solchen Häusern spielen. Immer dann, wenn ich so richtig Lust auf Sommer habe, schaue ich mir gern genau die Filme an, die in den schönsten Ferienhäusern spielen. Und weil ich mich gerade auch wieder damit auf die Reise einstimme, gibt es heute meine Watchlist mit Filmen, die in schönen Landhäusern spielen. Viel Spaß beim Reinträumen, in Gedanken Verreisen oder dem Anheizen der ganz eigenen Vorfreude auf die nächste Reise!

Call me by your name

Der absolut romantischste Sommerfilm, der noch dazu im schönsten, norditalienischen Landhaus spielt, ist natürlich Call me by your name. Nicht umsonst war jeder, der diesen Film gesehen hat, überwältigt von der Gefühlsintensität, der Erotik und den sagenhaften Bildern der Sommerliebe zwischen dem 17-jährigen Elio und dem 24-jährigen Oliver. Zu der malerischen Szenerie des Landhauses in der Poebene kommen die intensiven Gefühle von Elio, der in den Sommerwochen nicht nur sein erstes Mal mit einem Mädchen hat, sondern auch seine Homosexualität entdeckt.

La Belle Saison

Eine Sommerliebe zwischen zwei jungen Frauen Anfang der Siebziger: Delphine zieht vom malerischen Bauernhof ihrer Eltern nach Paris und trifft nicht nur auf politisch aktive Feministinnen, sondern auch auf Carole, in die sie sich verliebt. Als ihr Vater einen Herzinfarkt hat, muss Delphine zurück aufs Land, das auch vom Emanzipationslevel eine komplett andere Welt ist. Carole folgt ihr, und die beiden erleben einen Sommer zwischen schönster Romantik und den Konventionen in den Köpfen des Landes, die sich ihnen in den Weg stellen. Hier habe ich 2016 schon davon geschwärmt: Catherine Corsini fängt die Schönheit der Einfachheit des Landes so grandios ein, dass man sofort rausfahren möchte aus der Stadt, und wie Delphine und Carole im Bach schwimmen und sich danach im Gras trocknen lassen will.

A bigger splash

Tilda Swinton spielt in diesem Film den Rockstar Marianne Lane, die sich mit ihrem Liebhaber Paul in einer Villa auf Sizilien von ihrer Stimmband-OP erholen will. Unerwartet kommt ihr Exfreund und Exmanager Harry mit seiner Tochter Penelope, gespielt von Dakota Johnson. Während Harry Marianna zurückerobern will, interessiert sich Penelope für Paul. Die Stimmung wird immer explosiver, bis sich alles entlädt.

Swimming Pool

Die englische Krimiautorin Sarah will eigentlich nur schreiben: an einem ruhigen Ort, weshalb sie die Einladung ihres Verlegerns annimmt, in dessen Haus in Südfrankreich ihren Roman zu vollenden. Das Haus ist malerisch, ruhig und das Schreiben klappt wunderbar, bis in Sarahs zweiter Nacht Julie, die Tochter des Verlegers auftaucht, die die kommenden Nächte am liebsten mit verschiedenen Männern verbringt. Die Frauen könnten kaum unterschiedlich sein, sind nun aber gemeinsam in der Villa – und Sarah ist immer mehr von der fast obszönen Offenheit Julies inspiriert.

Kleine wahre Lügen

Ein französischer Ferienhaus-Klassiker mit Marion Cotillard, Francois Cluzet und Gilles Lellouche: Jedes Jahr lädt der Pariser Restaurantbesitzer Max seine Freunde in sein Haus nach Südfrankreich ein. Und auch die Handlung ist der Klassiker: Man kann sich einen Urlaub im Vorfeld noch so dreamy und harmonisch ausmalen, die Realität sieht selbst am schönsten Ort der Welt manchmal ganz anders aus.

Im Sommer wohnt er unten

Ein deutscher Film, der in einem malerischen Ferienhaus spielt, aber gar nicht so kitschig ist wie man denkt, ist „Im Sommer wohnt er unten“. Matthi ist um die Dreißig und lebt auf Kosten seines Vaters in dessen südfranzösischem Ferienhaus: Er hat seine Geliebte Camille dabei, kifft gerne und treibt auf der Luftmatratze dahin. Bis sein Bruder David mit seiner Frau Lena verfrüht vorbeikommt, der ein komplett anderes Lebensmodell verkörpert: Er ist verheiratet, trägt Polohemd und hat Probleme im Bett mit seiner Frau, die endlich schwanger werden will. Die völlig unterschiedlichen Lebenskonzepte prallen aufeinander, während sich die unterschiedlichen Figuren kreuz und quer füreinander zu interessieren beginnen.

Ein gutes Jahr

Auch in diesem Film geht es um den Clash zwischen zwei Lebenskonzepten: Max Skinner ist Börsenmakler in London und hat ganz klischeemäßig nichts anderes als beruflichen Erfolg im Kopf. Plötzlich erfährt er nicht nur, dass sein Onkel Henry gestorben ist, sondern auch, dass er dessen Weingut in der Provence geerbt hat – den Ort, an dem die zutiefst schönsten Erinnerungen seiner Kindheit spielen. Er fährt hin, um das Weingut zu verkaufen – und stellt plötzlich alles infrage, was unter anderem an Fanny, gespielt von Marion Cotillard, liegt.

Le Mépris

Einer meiner absoluten Herzensfilme ist dieser französische Klassiker von Jean-Luc Godard: Le Mépris wird nicht jeder mögen. Aber alle, die es schätzen, dass jede einzelne Szene pure Ästhetik ist, werden ihn lieben. „Die Verachtung“, der Titel des Filmes, baut sich zwischen dem Liebespaar Camille (Brigitte Bardot) und Paul (Michel Piccoli) auf, und eskaliert in der malerischen Kulisse der Villa Malaparte auf Capri.

Foto: Roan Lavery

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