Watchlist: 10 Dating Shows, die süchtig machen

3. Oktober 2021 von in

Eventuell mag das für einige eine schockierende Info sein, aber ich liebe Dating Shows. Sie sind mein guilty pleasure, und eines der wenigen Dinge, die mich konstant und zu jeder Zeit gut unterhalten. Ganz im Gegenteil zu wirklichen Serien muss ich bei Dating Shows nicht lange überlegen, ich schaue mir quasi alles an, was hergeht, und freue mich über jedes neue Format, das in den letzten Jahren aufkam. Schon öfter habe ich mit Freunden, die die Leidenschaft teilen, darüber philosophiert, was Dating Shows denn nun eigentlich so an sich haben. Sie befriedigen ganz sicherlich eine Seite von mir, die sich für Klatsch, Tratsch und Gossip interessiert. Sie machen süchtig wie jedes Reality-Format, haben aber noch die entscheidende Dating-Komponente im Vergleich zu Dschungelcamp und Co., die das Ganze für mich erst richtig spannend macht. Und sie sind das klassische Eskapismus-Tool in einem Alltag, in dem eine schlimme Nachricht die andere jagt: Manchmal tut es einfach gut, alle Probleme mal kurz links liegen zu lassen, und sich auf nichts weiter als „wer will denn nun was von wem“ einzulassen.

So besitze ich also seit mehreren Jahren einen RTL+ Zugang und habe bisher nichts bereut. Na gut, manchmal zweifle ich ein bisschen an mir, meiner Zurechnungsfähigkeit und dem allgemeinen Zuschauergeschmack, wenn ich das Angebot so durchklicke. Aber meistens, da stehe ich zu der kurzen, aber ehrlichen Befriedigung, die mir Dating Shows verschaffen – und lasse euch hiermit an meiner Freude teilhaben. Das sind die Dating Shows, die ich in den letzten Jahren geliebt habe und bei denen ich mich auf jede neue Staffel freue!

 

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Love Island

Der absolute Klassiker unter den Dating Shows, der schon fast zum September dazugehört: Love Island ist so cheesy wie die Villa, die mit bunter LED-Beleuchtung, Lichterketten- und Kissen-Overdose und den schlimmsten Walltattoos der Welt daherkommt. Und in seiner ganzen Cheesyness ist Love Island auch einfach süchtigmachend. Es ist die einzige Show, die mehrere Wochen lang jeden Tag läuft, und die schon beim Zuschauen so intense ist, dass man sich kaum vorstellen mag, wie absurd der Zustand sein muss, wochenlang abgeschottet von der Außenwelt in einer Villa darum zu „kämpfen“, immer einen Partner an der Seite zu haben, um nicht rauszufliegen – und das, während ständig neue Teilnehmer in die Villa kommen. Welche Mechanismen das Konzept in den Teilnehmern freisetzt, ist spannend zu beobachten – und auch, dass sich in dieser Extremsituation tatsächlich Paare finden, die mittlerweile teilweise sogar schon Kinder miteinander haben.

Ex on the Beach

Die UK-Staffeln von Ex on the Beach kann man sich glücklicherweise auf mtv.com ansehen, denn diese Show lässt einen einfach nur mit offenem Mund vor dem Fernseher zurück. Wer sich in Datingshows Drama wünscht (Schlägereien, Sex, über Köpfe gekippte Cocktails), der ist hier richtig. Denn diese Show zielt allen voran auf Drama ab: In der Villa der Teilnehmer kommen nach und nach Expartner dazu, am besten diese, die man schon aus anderen, einst gemeinsam besuchten Shows kennt. Seit dieser Woche läuft die erste deutsche Staffel Ex on the Beach, und die Ex-Paare sind die, deren Beziehungen in Temptation Island den „Treue Test“ nicht bestanden haben, oder im Fall von Ferhat und Maddie Ex-Flirts aus Shows wie „Are You The One“.

 

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Are You The One

Da sind wir schon beim nächsten Format, dessen Konzept ich gar nicht schlecht fand: Are You The One steckt 10 Frauen und 10 Männer in eine Villa, die im Vorfeld ausgiebige Persönlichkeitstests gemacht haben. Auf dieser Basis wurde ihnen ein Partner zugewiesen, der ihr „Perfect Match“ ist, der also aufgrund der Tests charakterlich gut passen könnte. In der Villa müssen die 20 Teilnehmer herausfinden, wer ihr Match ist, und liegen dabei natürlich öfter mal falsch. Das Preisgeld gewinnen alle gemeinsam allerdings nur, wenn sie am Ende alle Matches gefunden haben. Spannend an dieser Show war die Ausgangslage von allen, einen Partner in der Villa zu wissen, der charakterlich „perfekt“ zu einem selbst passen soll – was die Begegnungen von Anfang an für Dating-Show-Verhältnisse relativ ernsthaft macht. Die Show lief zwar schon, ist auf TV Now Premium aber noch zu sehen.

 

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Temptation Island

Ebenfalls ein Format, auf dem andere wie „Ex on the Beach“ aufbauen, und das man in der Mediathek anschauen kann, ist Temptation Island: 4 Paare wollen sich ihre „Treue beweisen“, indem sie zwei Wochen ohneeinander, aber mit jeweils 10 Singles des anderen Geschlechts in zwei Villen verbringen. Dass diese „Treuetests“ selten etwas mit einer stabilen Beziehung zu tun haben, ist klar – viel mehr sucht mindestens ein Part der Paare oft primär neue Instagram-Follower. Ein Schauspiel, bei dem man kaum wegschauen kann – als nächstes steht die VIP-Version an.

 

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Prince Charming

Was bei Dating Shows oft extrem auffällt und stört, sind die Geschlechts-Stereotypen, bei denen man das Gefühl hat, die letzten 50 Jahre Zeitgeschichte, Feminismus- und Wokeness-Entwicklungen wären nie geschehen. Zum einen sind es interessante Feldstudien, wie oft sich „echte Männer“ und „heiße Frauen“ gewünscht werden. Zum anderen ist es aber auch zum an den Kopf fassen, wie konstant die Stereotypen reproduziert werden, und wie sich Männer wie Frauen selbst darauf reduzieren. Erfrischend war daher die erste schwule Dating Show „Prince Charming“, in der zum einen nur Männer mitmachen, die sich zum anderen schon ausgiebig mit dem Thema Genderspektrum, Queerness und den vielen Facetten von Männlichkeit auseinandergesetzt haben. Prince Charming ist mindestens genauso unterhaltsam wie alle anderen Dating Shows, aber mit weniger an-den-Kopf-fass-Momenten und selteneren Cringe-Momenten – abgesehen von völlig over the top kitschigen Dates wie einem Gitarrenständchen mit Background-Sängerin in einer Meeresgrotte.

Dating naked

Ein besonders weirdes Dating-Show-Konzept ist es, die Teilnehmer einfach nackt aufeinandertreffen zu lassen. Und zwar nicht nur kurz, um sich gegenseitig auszuchecken, sondern der gesamte gemeinsame Show-Alltag findet einfach nackt statt. Auf einer Insel, natürlich, denn so gut wie alle Dating Shows finden schließlich unter Palmen statt. Schon Adam und Eva war so seltsam, dass man nicht wegschauen konnte, dating naked ist dasselbe Prinzip, nur aus den USA – und momentan auf Tv now. Zwei Personen werden nackt zusammen auf eine Insel gewürfelt, nach einer Weile kommt eine dritte nackte Person dazu, am Ende muss sich der Ursprungskandidat für einen Partner entscheiden, und sieht denjenigen erst dann angezogen und im „eigenen Stil“. Dann wird entschieden, ob die beiden noch eine Nacht zusammen verbringen wollen.

Indian Matchmaking

Keine Dating Show im klassischen Sinne, aber wahnsinnig interessant für alle, die das „Paarungsverhalten“ der Teilnehmer in Dating Shows grundsätzlich interessiert beobachten. Die Netflix-Show Indian Matchmaking zeigt die Arbeit einer indischen Heiratsvermittlerin, die privilegierte Menschen aus der indischen Kultur miteinander verkuppelt. Wie diese arrangierten Dates ablaufen, was die Kriterien sind, und dass das ganze Konzept gar nicht so unähnlich unserer heutigen Partnersuche auf Dating-Apps ist, ist spannend zu sehen – was daran faszinieren ist, hat Amelie hier aufgeschrieben.

Love is Blind

Ebenfalls ein Netflix-Konzept, das dieses Jahr ziemlich viele fasziniert hat: Love is Blind zeigt das Kennenlernen diverser Protagonisten, die sich nur über die Stimme und Unterhaltungen näherkommen, ohne einander zu sehen. Sie begegnen sich erst face to face, wenn sich einer von zweien für einen Heiratsantrag entscheidet, und die andere Person annimmt. Daraufhin folgen ein paar Wochen richtiges Kennenlernen und die tatsächliche Hochzeit, die bei manchen schiefgeht, bei manchen, und das ist das Faszinierende, aber auch nicht – denn einige Paare sind immer noch zusammen. Ein völlig absurdes Konzept einer Dating Show, die noch extremer als bei Are You The One nur die zusammenbringt, die wirklich ernsthaft jemanden kennenlernen und ein gemeinsames, verheiratetes Leben führen möchten – und es bleibt wie bei Indian Matchmaking die Frage, ob es, auch in der Realität, wirklich immer nur um die große, unverwechselbare Liebe zwischen zwei Individuen geht. Oder vielmehr oft auch einfach um die Suche nach einem soliden Partner für ein Lebenskonzept, das man sich schon selbst ein bisschen im Kopf ausgemalt hat. Antonias Gedanken zu Love is Blind lest ihr hier!

 

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Paradise Hotel

Die Villa an der mexikanischen Küste kann sich sehen lassen, der Rest der Show überzeugt mich eher weniger – auch wenn das Konzept von Paradise Hotel im Grunde das von Love Island ist: Eine ungerade Anzahl von Männern und Frauen kommt in die Villa, bleiben darf nur, wer sich zu einem Paar zusammenschließt. Nach und nach fliegen Teilnehmer raus und neue kommen dazu – die Protagonisten sind hier sowohl in Staffel 1, als auch in Staffel 2 allerdings so uncharismatisch, dass die Show nicht ganz so viel Spaß macht, wie die anderen.

 

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Von Bachelor, Bachelorette oder Bachelor in Paradise brauche ich natürlich niemandem mehr erzählen, deshalb kommt die Liste ohne diese Klassiker aus – wobei ich mich auf Melissa als Bachelorette schon freue. Von allen, die meine Dating-Show-Leidenschaft allerdings teilen, interessiert mich brennend: Welche Shows könnt ihr noch empfehlen? Was habe ich noch verpasst?

Bild: Love Island Instagram

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