Was bedeutet Karriere für uns? Ein Gespräch
„Ihr habt doch eh Karriere gemacht!“ Haben wir? Wenn wir über unseren Werdegang berichten, fallen gerne mal die Worte Karriere, Erfolg und berufliche Erfüllung. Tatsächlich lieben wir unseren Job, unser Baby amazed und die berufliche Selbstverwirklichung. Aber es gibt auch Tücken, Überlegungen und andere Wege. Zeit für ein Dreiergespräch zum Thema Karriere, beruflicher Erfolg und unseren Werdegang.
Antonia: Was bedeutet für euch eigentlich Karriere?
Milena: Für mich bedeutet Karriere, mich selbst verwirklichen zu können. Ich wollte schon immer nur mein eigenes Ding machen. Deshalb bedeutet für mich Karriere, genau das machen zu können, was ich kann und was mir Spaß macht, an meinen eigenen Herzensprojekten zu arbeiten und davon leben zu können. Wenn ich das mein Leben lang hinkriege, habe ich meine Traumkarriere gemacht.
Amelie: Ja, das ist dann wohl die „kreative Karriere“. Das bedeutet für mich, meinen persönlichen Zielen nahe gekommen zu sein, sie vielleicht sogar erreicht zu haben, und glücklich und zufrieden mit meinem Leben zu sein. Dass meine Bedürfnisse zu den jeweiligen Zeitpunkten in meinem Leben ausgeglichen befriedigt sind! Die ändern sich natürlich regelmäßig. So gesehen kann ich die ganze Zeit Karriere machen – auch im hohen Alter. Ziemlich gut, eigentlich.
Wie ist das mit dem Werdegang? Ist die Vita überhaupt noch wichtig? Wie war dein Werdegang so, Antonia?
Antonia: Das finde ich auch. Ich glaube beispielsweise, dass der Werdegang heute – gerade in kreativen Branchen – sehr viel aufgeweichter ist. Es gibt nicht mehr nur den einen Weg. Das mag in anderen Branchen vielleicht noch starrer sein, in der Mode oder dem Journalismus eher nicht. Dafür war mein Weg fast schon klassisch. Erst das redaktionelle Volontariat, dann ein Geisteswissenschaftsstudium. Für mich persönlich war dieser Weg der richtige. Durch das Volontariat habe ich meine berufliche „Bestimmung“, die des Schreibens gefunden. Das Studium war dann quasi nur noch die Pflicht zur Kür, um mich abzusichern. Aber ich glaube wie gesagt, dass das Ganze nicht mehr so wichtig ist. Für die persönliche Entwicklung vielleicht ja, aber auch da geht jeder seinen Weg. Oder was meinst du, Milli?
Milena: Absolut. Ich habe kürzlich meine Masterarbeit abgegeben und jetzt endlich mein Kunstgeschichtsstudium abgeschlossen. Darüber freue ich mich natürlich, frage mich aber auch: War das wirklich nötig? In meinem bisherigen beruflichen Werdegang macht es absolut keinen Unterschied, studiert zu haben. Was mir das Studium aber gebracht hat, sind persönliche Bereicherungen und Fähigkeiten wie wissenschaftliches Analysieren und zielgerichtetes Schreiben. Das habe ich allerdings in den letzten Jahren vor allem auch in der Praxis trainiert. Mein Fazit der letzten Jahre: Ein geisteswissenschaftliches Studium ist sinnvoll und gut auf dem Papier, wichtig ist aber vor allem, was man daraus macht. Und da können bestimmte Arbeitserfahrungen plötzlich viel wichtiger sein als ein Studium.
Was ist dir wichtiger Amelie: Work-Life-Balance oder einen Karriere-Grundstein setzen und viele Jobs ausprobieren?
Amelie: Ich habe so meine Probleme mit dem Begriff „Work-Life-Balance“, weil er das Leben und die Arbeit so strikt trennt. Ich persönlich mag es, wenn sich beides vermischt und ich finde es gesund, nicht Schwarz oder Weiß, sondern Grau zu leben. Es ist doch nun mal so: Wir verbringen so viel Zeit im Job und haben im Verhältnis dazu so wenig Freizeit, dass es doch frustrierend wäre, die meiste Zeit seines Lebens mit nervigen und anstrengenden Tätigkeiten verbringen zu müssen. Ich will beides gleichermaßen genießen können und denke, dass das in unserer heutigen Gesellschaft besonders wichtig ist. Heute ist es möglich, sein Leben zu leben und gleichzeitig einen Karriere-Grundstein zu setzen.
Dafür muss es einem natürlich möglich gemacht werden, seinen Job zu lieben. Was wären da deine Voraussetzungen, Antonia? Wie sieht der perfekte Job für dich aus?
Antonia: Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube, dass man manchmal eine Vorstellung vom perfekten Job hat und dann herausfindet, dass es ganz anders vielleicht perfekt wäre. Grundsätzlich gilt für mich: Je freier ich arbeiten kann, umso glücklicher bin ich. Jemand anderes braucht Struktur. Was ich jedoch in den vergangenen Monaten gelernt habe: Ein bisschen Struktur schadet dem Freiberufler auch nicht. Man arbeitet nämlich sonst immer. Deswegen achte ich seit einiger Zeit darauf, am Wochenende nicht mehr zu arbeiten. Insofern: Der perfekte Job ist der, der mich so sein lässt, wie ich bin und der sich mir anpasst.
Milli, wie siehst du das?
Milena: Das ist bei mir ganz ähnlich. Es ist ein bisschen wie in einer Beziehung: Ich brauche die Illusion, frei zu sein, dann binde ich mich gerne. Als Freiberuflicher arbeitet man oft so viel mehr als ein Angestellter und trägt auch gerne viel Verantwortung, fühlt sich aber dabei nicht so eingezwängt. Freiberuflich an eigenen Projekten zu arbeiten und gleichzeitig ein festes Standbein als freier Mitarbeiter in einem Unternehmen zu haben ist für mich deshalb die ideale Kombination. Und jede Arbeitserfahrung gibt einem gleichzeitig mehr Sicherheit, weil sie einem neue Türen öffnet und man neue Qualifikationen dazugewinnt.
Als wir 2008 mit dem Bloggen angefangen haben, stand natürlich noch in den Sternen, dass wir gerade unseren beruflichen Grundstein legen.
Antonia, was würdest du jemandem raten, der heute anfangen will, zu Bloggen und darin Karriere zu machen?
Antonia: Da halte ich es wie mit allen Dingen: Wenn du eine Leidenschaft dafür hast, verfolge sie. Beginne nicht zu Bloggen um der nächste Blog-Superstar zu werden, sondern weil du das, was du tust, liebst. Das muss immer dein Motor, dein Antrieb sein. Dann ist es egal, ob du Freelancer bist oder eben Angestellter. Und gerade kreative Branchen haben auch viel mit Leidenschaft zu tun.
Mich fragen oft Freunde, „Wie kann ich auch in der Mode arbeiten?“ Dann sage ich immer: „Such dir ein Unternehmen, für das du dir vorstellen kannst zu arbeiten.“ Ich muss nicht Blogger oder Journalist oder irgendein Kreativling sein, um in der Modebranche zu arbeiten. Ich kann auch Teil eines Modeunternehmens sein mit einem BWL-Background beispielsweise. Dann arbeite ich eben im Einkauf oder der Marketingabteilung für ein Unternehmen, dessen Leidenschaft ich teile. Ich denke jeden Morgen aufzustehen und für ein Unternehmen zu arbeiten, dessen Produkt ich am Ende gut finde, macht so viel mehr Spaß als quasi „nur“ meinen Job zu machen.
Und natürlich gibt es gute Job-Angebote im Internet – beispielsweise von Peek & Cloppenburg. Das Modeunternehmen hat eine eigene Karriere-Webseite, auf der sie Talente suchen – vom Designer bis hin zum Innenarchitekten. Über ein Praktikum hat man die Möglichkeit im Unternehmen Fuß zu fassen, ein Traineeprogramm nach dem Studium ebnet dann den Weg, wenn man schnell Verantwortung übernehmen möchte: ob im Einkauf oder Verkauf, in den Zentralbereichen oder doch lieber im E-Commerce. Für jeden Karriereweg gibt es einen Job. Und schwups, schon arbeitet man in der Mode.
Amelie: Es ist faszinierend, was man alles machen kann, wenn man einfach nur mal die Augen offen hält und sich nicht in seinem winzigen Kosmos bewegt. Was man alles schaffen kann, wenn man über seinen Tellerrand hinaus sieht. Und wie stark man sein kann, wenn man sich nicht mit jedem anderen Menschen vergleicht, sondern einfach seinen Weg geht.
Und jetzt die Frage an euch: Was bedeutet Karriere für euch?
Für alle, die sich für einen Job bei Peek & Cloppenburg interessieren, gibt es hier noch spannende Links zu den Einstiegsmöglichkeiten des Unternehmens:
Mehr über Praktika bei Peek & Cloppenburg
Mehr über das Traineeprogramm von Peek & Cloppenburg
Zum Video
Mit freundlicher Unterstützung der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf
4 Antworten zu “Was bedeutet Karriere für uns? Ein Gespräch”
Hallo ihr lieben,
Da ich letztes Jahr erst die Schule beendet habe und seitdem Reise befinde ich mich momentan noch in einer beruflichen Orientierungsphase. Ich interessiere mich zwar für viele Dinge, aber denn richtigen Studiengang habe ich noch nicht gefunden und überlege nun stattdessen ein Jahr mit Praktika (und weiteren Reisen) zu verbringen, um mir über meine Berufswünsche klar zu werden. Nun hätte ich mal ein paar Fragen an euch, da es für mich immer wahnsinnig spannend ist von tollen Frauen die Werdegänge mitzuverfolgen!
Antonia, sag mal wie hast du dein redaktionelles Volontariat bekommen? Ich habe mich in dem Bereich mal ein wenig umgeschaut und leider sind ein Studium oder freie Mitarbeit oft feste Vorraussetzung zur Bewerbung.
Und Amelie, magst du mal ein wenig erzählen was du so nach deinem Abitur gemacht hast?
Nun ist dieser Kommentar ein wenig ausgeartet, aber gut!
Danke für diesen Artikel!
Liebe Josephine,
bitte entschuldige die späte Antwort!
Ich habe damals ein Praktikum bei einer Zeitung gemacht und wollte danach eigentlich studieren. Kurz davor war aber ein Volontariat ausgeschrieben, sodass ich mich beworben habe und das Volontariat bekommen habe :) Ich kann nur raten, über ein Praktikum in eine Redaktion zu kommen. Meistens suchen die Redaktionen ihre Volontäre aus den Praktikanten aus. Ansonsten ergibt sich schnell eine freie Mitarbeit, die wiederum hilfreich ist, wenn man sich für ein Volontariat bewirbt.
Liebe Grüße!
„Ich brauche die Illusion, frei zu sein, dann binde ich mich gerne.“
Sehr sehr schön ausgedrückt!
Für mich bedeutet Karriere – ich arbeite in einem sozialen Beruf – mit meinen Idealen verstanden zu werden und dass diese Anklang bei denen finden, um die ich mich sorge, sowie meinen Kollegen und Vorgesetzten. Gleichzeitig möchte ich aber im Gegenzug von den anderen Menschen lernen, ihre Ideale und Wertvorstellungen verstehen, um somit persönlich und beruflich wachsen zu können.
Arbeit kann sehr nervenaufreibend und belastend sein, aber ich möchte auch diese Momente aktiv erleben. Ich glaube, dass man so schnell über seine Grenzen hinauswachsen kann.
Sobald ich aber das Gefühl kriege, bei meiner Arbeit emotional nicht mehr ganz auf der Höhe zu sein möchte ich mir die Freiheit nehmen zu gehen. Und warum auch nicht?
Ich glaube, dass man oft auch Arbeit einfach mal Arbeit sein lassen sollte, gleichzeitig denke ich aber auch, dass man alles mit seinem ganzen Herzen tun sollte, denn nur so kann man letztendlich daraus schöpfen-beruflich, sowie noch viel wichtiger: persönlich.
Liebe Kristina,
Deine Sicht auf Arbeit kann ich total nachvollziehen. Mir ist es auch wichtig, innerhalb meiner Arbeit meine Ideale beispielsweise nicht zu verraten und immer bei mir und den Mitmenschen zu sein. Man wächst zudem in der Zusammenarbeit mit Kollegen, lernt von deren Idealen und Wertvorstellungen.
Arbeit kann – wie du sagst – einen auch an seine Grenzen bringen, das ist hin und wieder wichtig, sollte aber – finde ich – kein Dauerzustand sein.
Ich brauche beispielsweise das Gefühl von Freiheit, um mich wohl zu fühlen. Sobald ich das Gefühl habe, in ein zu enges Korsett gedrängt zu werden, geht meine Produktivität gegen nul.
Aber ja: Mach deinen Job zu etwas, was sich nicht wie Job anfühlt, ist für mich der ideale Weg. Das Herz sollte immer mit dabei sein, da bin ich ganz deiner Meinung! Liebe Grüße!