Meine Nagellack-Entdeckung des Jahres: UV-Nägel selbermachen mit Neonail

3. Februar 2022 von in

Ich liebe Nagellack. Ich liebe es, immer wieder neue Farben auf den Nägeln zu haben, und auch den meditativen Prozess des Lackierens und Pflegens, der einen dazu zwingt, mal kurz inne zu halten und alles trocknen zu lassen. Wenn ich dabei vor dem Fernseher sitze, klappt das sogar oft ganz gut mit den 20 Minuten, in denen man nichts berühren sollte, bis alles getrocknet ist. Allerdings sehen meine Nägel je nach Lack trotzdem vollständig getrocknet oft nicht mehr so perfekt aus wie gedacht, haben plötzlich doch eine Macke oder Schramme, oder blättern schon nach einem Tag ab. Nur ein paar wenige meiner gefühlt 5000 Lacke halten wirklich gut, aber nach ein paar Tagen ist die Freude dann meist trotzdem schon wieder vorbei.

Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal Shellac im Studio ausprobiert und konnte nicht fassen, wie perfekt meine Nägel und die darumliegende Nagelhaut danach aussahen. Sofort besorgte ich mir auch eine Nagelhautzange, regelmäßig Lust ins Studio zu gehen und jedes Mal Geld zu zahlen, hatte ich aber nicht. Also lackierte ich mit normalen Lacken weiter. Bis ich in den Weihnachtstagen auf Instagram auf etwas stieß, was ich mir direkt und sofort bestellte. Ein UV-Nagel-Set für zu Hause, von einer Marke, die von diversen Instagram-Persönlichkeiten approved und gelobt wurde: Neonail.

Das Prinzip der Neonail UV-Lacke funktioniert so: Der Nagellack besteht hier aus einer Mischung aus Farbpigmenten und transparentem UV-Gel. Dieses Gel härtet unter der auch bei Neonail im Set erhältlichen UV-Lampe jeweils innerhalb von 60 Sekunden aus. Das heißt gleich zwei Dinge: Erstens muss man weitaus weniger lange als bei normalen Lacken warten, bis man mit seinen Nägeln Dinge berühren kann. Zweitens trocknet der UV-Lack tatsächlich erst unter dem UV-Licht, und lässt sich bis dahin ganz in Ruhe in die perfekte Form pinseln (oder mit einem Holzstäbchen korrigieren).

Das Ergebnis ist für mich absolut lifechanging. Denn mit Neonail gelingt mir zu Hause das, was bisher nie möglich war: Wirklich perfekte Nägel ohne Schrammen oder Macken. Ein Ergebnis, das mit normalem Nagellack nie möglich wäre. Und eine viel, viel längere Haltedauer.

Neonail selbst gibt an, die UV-Lacke seien bis zu drei Wochen lang haltbar. Ich wechsle sie gerne nach etwa einer Woche, weil meine Nägel bis dahin mindestens einen Millimeter gewachsen sind, und ich sie dann gern wieder frisch habe. Aber theoretisch würden sie sogar noch länger halten.

UV-Lack-Entfernung

Damit sind wir schon beim einzigen Kritikpunkt, der oft zu UV-Nägeln fällt: Sie seien extrem schwer abzukriegen. Tatsächlich ist die übliche Vorgehensweise, die lackierten Nägel mit einer Buffer-Feile aufzurauen und sie 10 Minuten in acetonhaltigen Nagellackentferner zu hüllen, bevor man den aufgeweichten Lack dann mit einem Holzstäbchen abkratzen kann. So war auch das Prozedere bei meinen Studio-Nägeln – allerdings hat Neonail hier den für mich entscheidenden UV-Lack-Hack im Sortiment: Mit dem Unterlack „soak off“ kann man die Nägel nach einer gewissen Zeit einfach vom Nagel abziehen. Man löst sie am Rand mit einem Holzstäbchen leicht an, und kann sie dann entweder komplett oder in mehreren Teilen abziehen. Ganz ohne Aceton-Nagellackentferner, der die Nagelhaut austrocknen könnte. Ich glaube, dass das Abziehen umso besser funktioniert, je weniger man die Nägel davor mit einem Buffer angeraut hat. Das wiederum verlängert die Haltbarkeit – ich mag die Nägel aber lieber nur eine Woche und mit leichtem Entfernen als drei Wochen mit großem Kratzen.

Achtung: Sobald das Abziehen nicht super leicht und fast wie von selbst passiert, sollte man hier aufpassen und es nicht forcieren. Denn wenn man trotzdem versucht, die Nägel ohne Hilfe von Aceton-Nagellackentferner abzuziehen oder abzukratzen, greift man die Nagelfläche an – mehr Infos dazu hier. Wenn die Nägel auch mit dem soak-off-Unterlack nicht von alleine abgehen, dann entfernt man die UV-Nägel ganz normal so: Man feilt sie mit dem Buffer an, tränkt Zelletten in Aceton-Nagellackentferner und klipst sie mit solchen Nagelclips für 10 Minuten auf jeden Nagel. Dann hat sich der Lack gelöst und lässt sich ganz leicht mit einem Holzstäbchen abnehmen.

Das braucht man für UV-Nägel zu Hause mit Neonail

  • Dieses Set habe ich mir bei Neonail bestellt, denn es hat zum einen eine relativ starke UV-Lampe, zum anderen kann man sich die drei Farben des Sets selbst aus dem ganzen Sortiment aussuchen. Es enthält neben der UV-Lampe einen Nail Cleaner zum Nägel-Entfetten, einen acetonhaltigen Nagellackentferner, eine Nagelfeile und eine Polierfeile, Rosenholzstäbchen zum Zurückschieben der Nagelhaut und zum Ausbessern von kleinen Fehlern, eine Rolle Zelletten für den Cleaner und Nagellackentferner, und natürlich Lacke: einen 2in1 Base- und Top-Lack sowie drei farbige UV-Lacke nach eigener Wahl. Die Weihnachts-Sets sind aktuell übrigens gerade reduziert, enthalten aber auch eine UV-Lampe und alles, was man für den Start braucht.
  • den soak off Unterlack habe ich mir zusätzlich bestellt, weil er leichteres Entfernen ermöglicht
  • eine Nagelhautzange, um die Haut rund um den Nagel auf die Maniküre vorzubereiten
  • einen Buffer-Nagelpolierblock, mit dem man die Nagelflächen anrauen kann
  • Nagelclips, mit denen man den Nagellackentferner zum Einwirken befestigen kann (wenn man ihn denn braucht)
  • ein Nagelöl zum Pflegen und Abschließen

Anleitung: so funktioniert das Auftragen des Neonail UV-Lacks

Schritt 1: Ganz zu Beginn kümmerst du sich am besten, wie es auch im Studio gemacht wird, um alles rund um den Nagel, also um die Beschaffenheit der Nagelhaut. Mit einer Nagelhautzange klippst du trockene Nagelhaut an der Seite des Nagels, aber auch im Nagelbett ab. Das geht besonders gut, nachdem du die Nagelhaut im Nagelbett vorsichtig zurückgeschoben hast. Alles, was jetzt gestaucht ist und übersteht, wird weg geklipst.


Schritt 2: Jetzt geht es um die Form des Nagels. Mit einer Nagelfeile deiner Wahl feilst du deine Nägel in die gewünschte Länge und Form.


Schritt 3: Wir beginnen, den Nagel auf den Lack vorzubereiten. Mit einem Buffer-Nagelpolierblock feilst du vorsichtig die ganze Fläche jedes Nagels an. Natürlich nicht zu sehr, um den Nagel nicht anzugreifen, aber leicht, um ihn so aufzurauen, dass die UV-Lack-Schichten danach besser halten.


Schritt 4: Dieser Schritt ist sehr wichtig und entscheidet darüber, wie gut und lange der Lack letztendlich hält. Mit einem Nail-Cleaner entfettest du jeden Nagel und fasst danach unbedingt nichts mehr an. Dass die Nägel komplett entfettet sind ist wichtig für die Haltbarkeit. Für mich ist es am einfachsten, erst die eine Hand komplett fertigzumachen, dann die andere – so kann man während des Prozederes auch mit der jeweils anderen Hand immer noch Dinge anfassen.


Schritt 5: Wir tragen die erste Schicht UV-Lack auf. Hier solltest du einen transparenten Base-/Unterlack wie diesen verwenden, oder den speziellen „soak off“ Base-Lack für leichteres Entfernen. Ganz wichtig ist bei diesem Schritt, die Bürste wirklich gut abzustreifen und so wenig Lack wie möglich zu verwenden, damit der Lack nicht verläuft und insgesamt nicht zu dick wird, was mir persönlich gar nicht gefällt. Das ist für mich auch das Tolle am UV-Lack im Vergleich zu Gelnägeln: Er sieht am Ende nicht anders aus als normaler Lack und lässt sich auch nur auf dem natürlichen Nagel auftragen.


Schritt 6: Wenn der Base-Lack auf allen Nägeln aufgetragen ist, legst du deine Hand mindestens 60 Sekunden unter deine UV-Lampe. Der UV-Lack ist jetzt fest, allerdings hat sich auf jedem Nagel eine „Schwitzschicht“ gebildet. Diese fassen wir jetzt nicht an, sondern lackieren die nächste Lackschicht direkt auf diese Schicht.


Schritt 7: Du trägst die erste Schicht des farbigen Lacks auf. Auch hier unbedingt wenig verwenden und darauf achten, dass die Konsistenz etwas anders ist als bei normalem Lack. Der UV-Lack bleibt komplett flüssig, bis er unter die Lampe kommt, also lässt er sich noch gut in Form streichen oder mit einem Holzstäbchen ausbessern. Ganz wichtig ist auch, den Lack auch auf die vordere Kante des Nagels aufzutragen, damit er sich nicht so leicht löst. Patzer auf der Haut am besten mit einem Stäbchen oder einem Nagel der anderen Hand entfernen, weil sie sonst schwer weggehen. Dann kommt die Hand wieder mindestens 60 Sekunden unter die Lampe.


Schritt 8: Jetzt kommt die zweite Schicht des farbigen Lacks. Hier solltest du besonders drauf achten, dass nirgendwo ein Patzer ist und du mit allen Nägeln zufrieden bist, bevor du sie wieder 60 Sekunden unter die Lampe legst. Genau so, wie die Nägel im feuchten Zustand aussehen, sehen sie auch nach der Lampe aus.


Schritt 9: Jetzt kommt die letzte Lackschicht, ein transparenter Überlack wie dieser hier. Auch jetzt kommen die Nägel nochmal 60 Sekunden unter die Lampe, ich lasse sie gern sicherheitshalber 90 Sekunden darunter. Diesmal nimmst du die Schwitzschicht mit dem Nail Cleaner und einer Zellette oder einem Wattepad komplett ab.


Schritt 10: Um alles abzurunden, reibst du Nagelöl auf alle Nägel und die Nagelhaut, und das Ergebnis sieht aus wie im Studio!

Mittlerweile habe ich schon einmal bei Neonail nachbestellt, weil ich die Glitzernagellacke entdeckt habe. Bei normalem Nagellack habe ich immer einen Bogen um Glitzerlacke gemacht, weil man sie so unglaublich schwer abkriegt. Bei UV-Lacken macht es keinen Unterschied, ob Glitzerpartikel integriert sind – und so habe ich mir direkt noch den rosa Glitzerlack Miss Buenos bestellt, den meine Freundinnen auch so lieben, dass sie jetzt regelmäßig zum Nägelmachen vorbeikommen. So viel Glitzer habe ich wirklich noch nie erlebt, vor allem unter künstlichem Licht wie im Badezimmer glitzert jeder Nagel damit wahnsinnig schön!


Meine bisherigen Farbtöne von Neonail sind:

  • Die Rottöne Wine Time (Dunkelrot) und Perfect Red (klassisches Rot)
  • Die Nudetöne Silky Nude und Light Beige
  • Die Rosatöne Rosy Memory, Miss Buenos und Pleasure First
  •  Der Taupe- oder Braunton Almost Magma

Habt ihr Neonail auch schon ausprobiert? Was sind eure Lieblingsfarben, und habt ihr noch Fragen zu UV-Nägeln mit Neonail?

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7 Antworten zu “Meine Nagellack-Entdeckung des Jahres: UV-Nägel selbermachen mit Neonail”

  1. Hallo zusammen, ich habe vor ein paar Wochen mit Neonails angefangen. Leider ändert sich die Farbe des Lackes nach dem UV-Licht. Es geht immer irgendwie ins lilane. Was mache ich falsch? Härte ich zu kurz? Zu lang? Nach dem Top Coat härte ich 2 Minuten. Ansonsten funktioniert, klappt alles prima. Mich stört nur der Farbwechsel nach dem UV-Licht… Kann mir jemand helfen bitte?

  2. Danke für deinen bericht und die Fotos!
    Ich habe -beruflich bedingt- auch sehr kurze Nägel, aber alle Berichte sind von/mit längeren Nägeln. Und klar hält das Zeug da super… aber bei kurzen ist es leider oft nicht so…
    Hast du es mal getestet wie lange es gut hält?

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