5 Mythen über die Liebe aus Serien & Filmen – und wie es wirklich ist
Wenn es ums Online-Dating geht, gibt es oft zwei Lager. Die einen erzählen freudestrahlend, die Freundin oder den Freund auf einer App gefunden zu haben. Wie unkompliziert alles ablief, wie toll die Beziehung laufe, und dass man es doch auch mal auf Dating-Apps versuchen sollte. Das andere Lager verbindet Onlinedating vor allem mit einem: der ungeschönten Realität, wie man sich Konversationen und Kennenlernen genau nicht wünschen würde. Schlechte Sprüche, Ghosting, unangenehme Dates.
Manchmal wirkt es, als würde da einfach keine schöne Begegnung auf einen warten, auch wenn man sich noch so sehr verbiegt. Doch können wir überhaupt selbst beeinflussen, wie unser Dating-Leben läuft? Wie könnte sie aussehen, eine gesunde Herangehensweise an die Liebe? Und welche Rolle spielen unsere Erwartungshaltungen dabei?
Diese Fragen hat sich Parship in einer neuen Studie gestellt und mit über 1000 Singles und Paaren darüber gesprochen, wie Popkultur unsere Erwartungen an Dates und Beziehungen beeinflussen. Denn Serien, Filme, Bücher und Co. bestimmen oft mehr als wir denken unsere Erwartungen an die Liebe. Was wir sehen, mag noch so kitschig sein, unterbewusst eifern wir den Film-Szenarien vielleicht doch nach. Und hoffen, dass es bei uns genauso laufen wird – schließlich kam Mr. Big am Ende ja doch zu Carrie zurück. Dass das ziemlich unhealthy sein kann und wir in unseren Erwartungen viel mehr beeinflusst werden, als wir denken, ist uns oft gar nicht bewusst. Aber wie kann „Healthy Dating“ überhaupt aussehen? Und welche Dinge spielen neben den Erwartungen dabei noch eine Rolle? Damit befasst sich die Dating-Plattform Parship gerade besonders intensiv.
Healthy Dating auf Parship
Mit diesen und weiteren Features und der „Healthy Dating“-Bewegung möchte sich Parship dafür einsetzen, ein gesundes Dating-Erlebnis zu fördern: wertschätzend, wertfrei und aufrichtig. Und einen sicheren Raum für ein besseres Kennenlernen schaffen.
Seit der Gründung 2001 haben sich übrigens schon über eine Million Menschen über Parship verliebt.!
5 unrealistische Erwartungen an die Liebe, die wir in Filmen und Serien gesehen haben – und wie es wirklich ist
Wir haben uns 5 typische Szenarien genauer angesehen, die in zigtausend Filmen und Serien immer wieder reproduziert werden. Die aber meist sehr wenig mit der Realität zu tun haben und uns letztendlich so beeinflussen können, dass sich unsere Erwartungen „disneyfizieren“, wie Parship-Paartherapeut Eric Hegmann es nennt. Diese unrealistischen Erwartungen sehen wir immer wieder in Filmen und Serien – und was wir davon halten:
Mythos 1: Du triffst die Liebe deines Lebens ganz zufällig im Café, der Buchhandlung oder beim Feiern. Sie wartet spontan überall – nur nicht auf Dating Apps.
Film: Notting Hill – Anna und William begegnen sich ganz zufällig in der ikonischen Buchhandlungs-Szene, und natürlich sofort spüren sie Interesse und Anziehung
Realität: Interessante Menschen, in die wir uns potentiell verlieben werden, können wir natürlich jederzeit und überall treffen. Doch ist eine schicksalhafte, zufällige Begegnung, die zur großen Liebe wird, schon ein sehr großes Glück – vor allem seit Corona. Die Wahrscheinlichkeit, jemanden kennenzulernen, etwas zu erhöhen und sich auf Online-Dating-Plattformen anzumelden, ist nichts, wofür man sich schämen muss. Vielmehr nimmt man damit die eigene Situation aktiv in die Hand. Verlieben kann man sich online wie offline gleich intensiv, das haben in den letzten Jahren genügend Paare bewiesen, die sich online kennengelernt haben.
Mythos 2: Irgendwann wird sich die andere Person ändern, plötzlich realisieren, dass sie die Beziehung möchte und ab dem Zeitpunk all in sein, ohne sich je wieder zurückzuziehen.
Serie: Der Klassiker für die ewige On-Off-Beziehung mit einem Mann, der sich nicht committen will, sind Carrie und Mr. Big aus Sex and the City, wie Amelie schon hier erläutert. Wer kennt sie nicht, die „You are the one“-Szene auf der Brücke in Paris, die man vielleicht auch mal im Hinterkopf hatte, wenn es mit jemandem mal wieder ein Hin und Her war?
Realität: Ein Partner, der sich nicht sofort committed, mag vielleicht besonders attraktiv wirken. Es fordert einen heraus, jemanden von sich zu überzeugen und sich auch mal ein bisschen rar zu machen – in der Anfangszeit. Wer aber einmal klar durchblicken lässt, dass da kein überzeugtes Ja zu einer Beziehung zu erwarten ist, der ändert seine Haltung selten ganz plötzlich. Und auch selten dann, wenn sich die lockere Geschichte immer länger zieht. Auf jemanden zu warten, der einen nicht wirklich als Partner sieht, macht leider häufig nur unglücklich – und blockiert einen für neue Bekanntschaften.
Mythos 3: Sex ist immer und sofort richtig gut, wenn beide wirklich verliebt sind, so wie Annette und Sebastian in Eiskalte Engel
Film: Es ist Annettes erstes Mal, aber alles ist wunderschön, harmonisch und im Flow, sie und Sebastian passen auch sexuell super zusammen und der Sex könnte nicht schöner sein.
Realität: Natürlich kommt es vor, dass man mit jemandem vom ersten Versuch an fantastischen Sex hat. Das kann aber sowohl mit einem Partner sein, den oder die man total liebt, als auch mit einem One Night Stand. Gleichzeitig kommt es genauso vor, dass man wahnsinnig verliebt ist, aber der Sex sich erstmal holprig anfühlt. Um guten Sex zu haben, kann man sich auch erstmal Schritt für Schritt aufeinander einlassen, sich immer besser kennenlernen und herumprobieren. Manchmal dauert es, manchmal ist es sofort super, manchmal passt man sexuell nicht so zusammen, wie man es sich wünschen würde – und trotzdem kann man sich sehr lieben und eine glückliche Beziehung führen.
Mythos 4: Vertrauen ist ab dem ersten Moment da, wenn die Partnerin oder der Partner die richtige Person für einen ist
Film: in Before Sunrise lernen sich Celine und Jesse im Zug kennen und spazieren spontan gemeinsam durch Wien. Dabei sind die Gespräche von Anfang an deep – und Jesse fragt Celine über alle möglichen Dinge aus
Realität: Die Bindung zueinander wächst und braucht Zeit, bis Vertrauen da ist. Man muss nicht über alles sofort sprechen wollen und sich mit dem Anderen sofort in allen Situationen wohlfühlen – und sich schon gar nicht damit wohlfühlen, über alles sofort zu sprechen. Wie viel wir voneinander preisgeben möchten, ist sehr individuell. Und man kann jemanden sehr mögen oder gar lieben, und sich trotzdem erst Schritt für Schritt öffnen wollen.
Mythos 5: Er oder sie wird warten, man bekommt immer eine neue Chance und kann sich jederzeit wieder melden, wenn die Liebe groß genug war
Serie: This is us: Kevin betrügt seine Frau, als es mit seiner Filmkarriere anläuft, und sie lassen sich scheiden. 12 Jahre Jahre später steht er wieder vor ihrer Tür, nachdem es mit ein paar anderen Frauen nicht geklappt hat – und sie hat weder einen neuen Partner, noch Kinder, sondern ist erstmal kurz sauer, dann aber offen für einen neuen Versuch
Realität: Türen schließen sich – und unsere Handlungen spielen eine Rolle, mag die Liebe noch so groß gewesen sein. Zu glauben, man hat immer alle Optionen und kann sich jederzeit wieder bei denen melden kann, die man verletzt, betrügt oder hinhält, ist unfair. Und man grätscht wahrscheinlich mitten in das Leben von jemanden hinein, der sich weiterentwickelt hat. Statt an viele zweite, dritte oder vierte Chancen zu glauben, sollte man sich eher Gedanken machen, wie man sich im Jetzt verhält – und klare Entscheidungen treffen.
4 Fragen zum Dating an Paartherapeut Eric Hegmann
Wie gehen wir also am besten ran an die Liebe im echten Leben?
Was sollte man von einem 1. Date erwarten – und was nicht?
Das erste Date ist nur dazu da, herauszufinden, ob es ein zweites Date geben wird. Die allermeisten Langzeitpaare sagen in Studien, dass sie sich erst auf den dritten oder vierten Blick verliebt haben. Laut einer Parship-Studie sagen 41% der Singles, dass in erster Linie die Chemie stimmen muss. Der Rest gibt sich im weiteren Verlauf.
Wer Perfektion beim ersten Date erwartet, wird meist enttäuscht. Davon abgesehen, fände dann auch kein Wachstumspotential mehr statt. Liebe und Zuneigung können nicht nur, sie müssen Raum haben, um zu wachsen, damit auch die nächsten 20, 30 oder 40 Jahre Entwicklungsspielraum bleibt.
Was hältst du von langen Checklisten, die Dating-Bekanntschaften erfüllen sollen?
Von Checklisten halte ich nichts. Niemand ist dafür da, die Erwartungen des anderen zu erfüllen. Umgekehrt würdest du dich dabei auch nicht wohlfühlen.
Lange Checklisten sind zunächst ein Zeichen von großer Vorsicht, das ist verständlich, vor allem bei vielen zuvor erlebten Zurückweisungen und Enttäuschungen. Doch sie sorgen für Distanz und ein Date braucht emotionale Verbindung und Nähe. Wer im Kopf die ganze Zeit durchgeht, was das Gegenüber mitbringen soll, sitzt in einem Bewerbungsgespräch und ist nicht bei einem Date. Da kann gar kein Funke überspringen. Deshalb bitte nicht zu sehr in Grenzen denken und sich verrückt machen lassen, sondern neugierig und offen versuchen, emotionale Kontaktflächen und eben wirkliche Nähe zu schaffen.
Welche Frage empfiehlst du, um beim Online-Dating wirklich etwas über den Anderen zu erfahren?
Es gibt nicht die eine Frage, die für jeden funktioniert, sonst würde ja auch jedes Date gleich sein. Aber eine geeignete Frage sollte eine Empathiebrücke, also eine emotionale Verbindung, herstellen können:
Gehe vom Small Talk ins Tiefgründige. Frage nicht nur, welcher Film dem anderen gefällt, sondern warum, was dieser bei ihm auslöst, was er damit verbindet, wie er sich dabei gefühlt hat. Menschen verbinden sich über ihre Emotionen, nicht über Sachthemen. Frage statt: „Wie war dein Tag?“ lieber „Was hat dich heute am meisten beschäftigt?” oder „Worüber hast du dich heute am meisten gefreut?
Wie schafft man es, auch nach Enttäuschungen der Liebe immer wieder eine Chance zu geben?
Je mehr Zurückweisungen wir beim Dating erleben, umso vorsichtiger werden wir. Es braucht aber unbedingt Mut und Vertrauen für eine erfolgreiche Partnersuche.
Viele ziehen sich nach Enttäuschungen zurück und wollen erst einmal die anderen beweisen lassen, dass sie es ernst meinen. Ein typischer Satz: „Ich suche nicht, ich lasse mich finden.“ Oder: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich bereit bin für eine Beziehung.“ Diese Strategie des Beobachtens aus der Ferne ohne eigenen Einsatz geht aber nicht auf, weil Distanz niemals Nähe schafft. Es geht auch nicht darum, Vertrauen in andere zu gewinnen, also Sicherheit aus dem Außen zu erlangen, sondern darum, wieder Vertrauen in sich selbst herzustellen. Vertrauen, dass du heilen kannst von schlechten Erfahrungen, Vertrauen, dass du damit umgehen kannst, dass du wachsen kannst und du stark und mutig genug bist, auch nach Enttäuschungen wieder Nähe zuzulassen.
Vielen Dank für das Gespräch, lieber Eric – mehr von Eric findet ihr hier auf Instagram!
– in Zusammenarbeit mit Parship –
Eine Antwort zu “5 Mythen über die Liebe aus Serien & Filmen – und wie es wirklich ist”
[…] die einem da draußen begegnen können. Unangenehme Gespräche, oberflächliches Aussortieren und unrealistische Erwartungen: Welche Red Flags ihr schon so beim Online-Dating erlebt habt, habt ihr uns hier erzählt. Dass es […]