Unbedingt lesen: Das neue Gesellschaftsmagazin ROM
Was bedeutet Content, wie sieht die Zukunft aus, in der Roboter Arbeitskräfte ersetzen, wie wichtig wird Crypto-Währung, was impliziert Smart-Living-Modelle, was sind Reborns, welche Nachteile hat Jay-Zs Finanzierung der App „Promise“, wie wichtig sind Memes und wieso kann man Trump als Troll bezeichnen?
Mit diesen und vielen, vielen Fragen mehr, beschäftigt sich das neue Gesellschaftsmagazin ROM, das seit nunmehr einer Woche zu erwerben ist. Ein Gesellschaftsmagazin, das sich auf rund 160 Seiten in rund 25 Texten mit Digitalisierung beschäftigt – und damit endlich einmal das thematisiert, was so oft in den Medien verschwiegen wird: die Zukunft. Während wir uns mit der Gegenwart herumschlagen, suchen viel zu wenige Menschen das Gespräch über die Zukunft, die schon ganz nah ist und zum Teil bereits Realität. Digitalisierung ist in den meisten Wahlprogrammen ein lächerlich kleiner Punkt und es ist auch keine Überraschung, dass uns die Serie Black Mirror alle so gefesselt hat. Digitalisierung ist DA und sie ist wichtig, denn sie wird auf kurz oder lang unsere Leben bestimmen (wenn sie es nicht eh schon tut).
Und das muss nicht immer unbedingt schlecht sein. Kuriose, digitale Neuerungen können auch glücklich machen und das Leben erleichtern, und das liebe ich an dem frisch erschienenen Magazin ROM: es verurteilt nicht. Es berichtet und schürt nicht systematisch Angst vor der Zukunft (anders als die Serie Black Mirror, übrigens).
So zum Beispiel erzählt Staatsministerin für Digitalisierung und stellvertretende Parteivorsitzende der CSU Dorothee Bär sechs persönliche Geschichten zu sechs ihrer Beiträge auf Instagram. Das Magazin ROM verurteilt sie dabei nicht oder macht sich über sie lustig. Es lässt sie so, wie sie sind. Manchmal reicht die Zurückhaltung einer Meinung, um der Absurdität der Realität die volle Aufmerksamkeit genießen zu lassen. Kritik ohne zu kritisieren. Das geschieht in dieser Serie, die exklusiv im ROM Magazin erschienen ist.
Es sammeln sich 25 Texte unterschiedlicher Art rund um das Thema Digitalisierung. Diese sind im Stil von Reportagen oder auch wissenschaftlicher Natur, die für ROM umgeschrieben wurden, um sie verständlicher zu machen. Das führt dazu, dass ROM tatsächlich informiert. Es macht einen schlauer und schleudert nicht nur wild mit Meinungen um sich, die am Ende höchstens zur reinen Unterhaltung führen. ROM ist schlau und deshalb solltet ihr alle das Magazin besitzen.
Mich hat sowohl der starke Inhalt überzeugt, als auch die Grafik, die sich laut präsentiert und sich nicht, wie so oft, aus kommerziellen Gründen zurück hält. Ebenso wie die Anzeigen, die sich im Stil von ROM anpassen und Kommerzialisierung im klassischen Sinne belächeln: Alle Anzeigenkunden hatten die Möglichkeit, ihre Marke mit einem Satz zu präsentieren und sich zu bewerben. Auf weißem Hintergrund. Nur rechts unten findet sich das Logo der Marke in Schwarz gehalten. Somit stört die Werbung nicht, im Gegenteil, sie macht tatsächlich Spaß, zu lesen.
„Denn Deutschland ist nicht nur diese Generation, sondern auch viele Generationen zuvor. Und die Schwere und Größe der Verbrechen reicht für mehr als 1000 Jahre. Und das ist die Leistung einer guten Gesellschaft: wenn sie nicht vergessen lässt, was geschehen ist. Und wenn sie nicht relativiert, was nicht vergleichbar ist. Wenn sie nicht misst, was maßlos ist. Auch wenn es vielleicht seltsam anmutet, im Editorial dieser ersten Ausgabe etwas so Politisches zu lesen: Auch Provokationen müssen wir Widerstand leisten, der ausgesprochenen Widerwärtigkeit genauso viel Ausgesprochenes entgegenbringen. Auch hier. Vor allem hier. Auf der ersten Seite eines Gesellschaftsmagazins.“, die Worte von Chefredakteur Khesrau Behroz im Prolog sollte man sich merken, und sie bedeuten das, was ROM ist: fortschrittlich.