#TedTalks: Top 5 für Achtsamkeit & Stressbewältigung
Es gab da diesen einen Moment im vergangenen Jahr, als ich zum hundertsten Mal auf Instagram Stories ansah, zehn Minuten vergingen, dann 15. Als 30 Minuten um waren, ich das Handy weglegte, ärgerte ich mich. Ich hatte 30 Minuten lang Leuten bei ihrem Leben zugesehen, das mich eigentlich gar nicht so richtig interessiert. Im Gegenteil: Der Output, den ich davon hatte, war gegen Null. Von da an beschloss ich, wenn schon Zeit vertrödeln, dann mit sinnvolleren Inhalten. Das kann eine Instagram-Storie sein, von jemanden, den ich wirklich kenne, der Mehrwert abseits vom Avocado-Brot und dem #workworkwork-Level bietet. Der mich in ferne Länder entführt oder auch schlichtweg was zu sagen hat. Aber das reine Voyeurieren in das Leben des Anderen a la Big Brother 2.0., das will ich nicht mehr.
Das war wohl auch der Moment, an dem mein Interesse für Podcasts und Ted Talks wieder aufblühte. Denn wenn schon ins Handy oder in den Laptop starren, dann doch gerne mit etwas Input für das eigene Leben. Ted Talks sind hier die perfekte Möglichkeit, sich kurzweilig abzulenken, Gedanken mitzunehmen oder andere Blickwinkel auf Geschehnisse geliefert zu bekommen.
Im Grunde sind Ted Talks Mini-Vorträge zu einem bestimmten Thema oder einem Projekt. Ursprünglich aus der Technologie und Innovationsbranche kommend gibt es mittlerweile weltweit Talks zu Themen wie Unterhaltung, Philosophie, Achtsamkeit, Psychologie, Sport, Fitness und Ernährung. Das Schöne ist, dass man nicht nur neue inspirierende Menschen entdeckt, sondern auch immer etwas lernt. Die nächsten Wochen will ich euch meine liebsten Ted Talks vorstellen, gleichzeitig aber auch gerne von euch Tipps bekommen. Anfangen will ich mit dem Themengebiet Mindfulness und Anti-Stress-Tipps, denn das war der eigentliche Auslöser für meine Ted Talk Liebe.
1. Anleitung zum Nichts-Tun
„Gegen Stress kann man nichts tun.“ Also Füße hoch und einfach nichts tun. Den Talk von Gabi Junkewitz habe ich persönlich in den Kammerspielen in München gehört. Die Achtsamkeitstrainerin lenkt den Fokus auf unsere Wahrnehmung und unser Gehirn, erklärt, wie man Stress abschaltet, Meditation nutzt, um Kraft zu sammeln und lehrt den Zuhörer, hin und wieder einfach mal Nichts zu tun.
Für: Stresskekse, Dauer-Social-Media-User und Achtsamkeitseinsteiger
2. 10 Minuten Achtsamkeit
Wann war das letzte Mal, dass ihr zehn Minuten am Tag einfach mal nichts getan habt? Kein medialer Einfluss, keine Beschäftigung, kein Gedanke? Richtig – wahrscheinlich können wir uns alle daran nicht mehr erinnern. Dabei sind gedankliche Pausen wichtig. Sie geben unserem Gehirn Entspannung, sorgen für bessere Konzentration und entlasten uns, die unter Dauerbeschallung von jeglichen Einflüssen stehen. Der Achtsamkeits-Experte Andy Puddicome erklärt, wie man zehn Minuten am Tag zum Nichtstun nutzen kann – und ganz viel daraus mitnimmt.
Für: Media-Freaks, Wegen-der-Uhrzeit-aufs-Handy-Gucker-und-Uhrzeit-dann-Vergesser, Stresskekse
3. ALLES ZUVIEL – was jetzt?
Trotz der Tipps von Gabi Junkewitz und Andy Puddicome kommt es vor: Plötzlich stecken wir im größten Stress, alles ist zuviel und der Kopf brummt. Manchmal gibt es Wochen, wo ich schon am Sonntag weiß: Puh, die Woche wird jetzt anstrengend und ziemlich voll. Nicht immer fühlt sich das supergut an, sondern eher wie eine Überforderung trotz des Traumjobs. Milena hat hier schon ihre Tipps gegen den Overload verraten, der Neurowissenschaftler Daniel Levitin verrät in seinem Ted Talk, wie man vor Stresssituationen ruhig bleibt und nicht die falschen Entscheidungen trifft. Superspannend, vor allem aus der Sicht eines Wissenschaftlers – und trotzdem sehr lehrreich.
Für: Neugierige, Stresskekse, Workaholics und eigentlich jeden
4. Die Sache mit der schlechten Angewohnheit
Diesmal mache ich wirklich eine Social-Media-Diät, sage ich. Und zwei Stunden später scrolle ich durch Instagram. Der Mensch ist ein Gewohnheitstierchen – und sind die schlechten Angewohnheiten einmal antrainiert, ist es umso schwerer, sie wieder loszuwerden. Das kann vom Rauchen über den nachmittäglichen Süßigkeitensnack bis hin zu der Angewohnheit, ständig aufs Handy zu gucken, gehen. Auch wenn wir wissen, dass die Dinge uns nicht gut tun, das Ablegen von ihnen fällt uns noch schwerer – und schwups, sind wir wieder in alten Mustern. Bei einem Ted Talk erklärt der Psychotherapeut Judson Brewer, den Zusammenhang von Mindfulness und Drogen, und wie man es schafft, mit schlechten Angewohnheiten endgültig zu brechen.
Für: alle, die sich jetzt ertappt fühlen, oder den Text während eines Gesprächs gelesen haben (das muss aufhören!)
5. Das Glück liegt im Kleinen
„Wenn ich das erreicht habe, dann bin ich glücklich.“ Immer höher, immer weiter. Von Zielpunkt 1 zu Zielpunkt 2. Viel zu selten halten wir inne, genieße das bereits Erreichte und spüren, dass wir vielleicht gerade jetzt schon sehr glücklich sind. Ich persönlich glaube nicht daran, dass immer mehr glücklich macht. Erfolge ja, aber sie müssen auch genossen werden. Die Zeit muss genutzt werden, bewusst gelebt werden. Das bewusste Wahrnehmen seiner selbst und der Umwelt macht glücklich. Zu dieser Erkenntnis ist auch Matt Killingsworth gekommen. Er entwickelte die App „Track your Happiness“. Und siehe da: Die Menschen waren am glücklichsten in den kleinen Momenten des Lebens.
Für: Nur-in-die-Zukunft-Denker, Stresskekse und alle, die sich fragen, wie finde ich das Glück