Shopping: Erdtöne, der Duft von frisch gemähtem Gras und große Sommersehnsucht
Blazer, Trenchcoat, Badeanzug, Sandalen, Tasche, Shorts, Pullover, Zweiteiler auf dem Bild (Blazer, Shorts)
Während ich diese Zeilen schreibe, schneit es. S C H N E E! Ich weiß, nichts unbedingt Neues im April, aber sagen wir mal so: Ich hätte diesen Frühling echt Wärme gebraucht. Stattdessen holte 2021 einmal kräftig aus, ließ mich vergangene Woche spüren, wie schön es sein könnte, um mir und meiner Frühlingslaune dann mit der Kältekeule eins überzubraten. So war das wirklich nicht abgemacht, 2021? Ist ja nicht so, als wäre das Leben nicht schon anstrengend genug gerade. Da taten die ersten warmen Sonnenstrahlen so richtig gut. Jetzt schneit es und mir schmeckt nicht mal mehr der Tee mit Keksen. Was hilft? Vorfreude. Vorfreude auf einen richtig schönen Sommer. Und ich rede nicht von Lockerungen. Nein. Ich rede von schöner Mode, von Stunden im warmen Gras und einer Kugel Eis. Man wird genügsam. Wirklich.
Meine Sommersehnsucht ist riesig. So groß, dass ich beim Klicken durch die Onlineshops fast schon Herzschmerz bekomme. Dann, wenn das Model in einer saftig grünen Blumenwiese steht, ihm die Sonne ins Gesicht scheint und die schönsten Leinenklamotten trägt. Ich möchte dieses Mädchen sein. Jetzt. Und dabei erinnere ich mich an manche Osterferien in meiner Kindheit, in der ich nicht vom Schneeschippen geweckt wurde, sondern vom Hausmeister, der die erste Wiese mähte. Zugegeben, Ostern fiel auch oft erst auf Mitte April oder auf Tage, an denen es der April besser mit einem meinte. Sagen wir es einfach so: auf eine bessere Zeit. Wann immer sich der Frühling brav ankündigte, sprang ich aus meinen Federn in die Sonne, nur um den Duft von frisch gemähtem Gras einzusaugen. Bis heute könnte ich in diesem Geruch versinken, nichts erinnert mich mehr an Frühsommer, warme Tage und dem Gefühl der Leichtigkeit. An Tage, an denen ich ausschlief, meine einzige Aufgabe darin bestand, das gute Wetter ausnutzen und ich meistens auf irgendeiner Feldwiese landete, an einem Bach auf einer Decke saß, Apfelschorle literweise trank und wirklich alle Sonnenstrahlen des Tages ausnutzte. Bis ich müde nach Hause radelte, unter die Dusche sprang und meinen leeren Magen mit Brezen füllte.
Letzteres mache ich immer noch gerne. Genauso wie das in der Sonne sitzen, sobald es nur minimal warm genug dafür ist. Nichts macht mich glücklicher. Vergangene Woche saß ich zeitweise von 10 bis 20 Uhr draußen, immer noch warm genug eingepackt, aber mit einer kalten Schorle in der Hand und Sonnenbrille auf der Nase. Genauso wie genügend Lichtschutzfaktor im Gesicht. Ich las, ich aß draußen, ich spiele mit Polly und Pepe, ich quatschte mit meinen Nachbarn und ich sah meinem Flieder beim Aufblühen zu. Und für einen kurzen Moment fühlte sich alles leicht an.
Und jetzt bin ich wütend. Mir reicht eine Woche Sonne wirklich nicht. Und zwei Wochen Ferien wären auch schön. Genauso wie der Duft von frisch gemähten Gras. Hach ja, eine Prise Leichtigkeit nehme ich auch. Doch wir alle wissen, übers Wetter beschweren bringt so viel wie einen Hellseher zu kontaktieren: nichts. Stattdessen träume ich von Sommermomenten und stille meine Sehnsucht mit Modeinspiration. Wie will ich diesen Sommer draußen verbringen? Wie will ich überhaupt endlich mal wieder schön angezogen aussehen?
Hoch im Kurs: Leinenkleider, Erdtöne und ganz viel Mode, die mich an warme Tagen auf dem Land erinnert. An Picknicks in der Wiese. An Stunden am See. Oder der ersten Eiskugel beim Italiener im Dorf. Und je älter ich werde, träume ich von einem Leben auf dem Land. Von einem Haus und einem verwunschenen Garten. Von Spaziergängen an menschenleeren Feldern und Ausflügen an Chiemsee und in die Berge. Von Sommern in der Stille.
Und wer weiß: Vielleicht ist meine Sommersehnsucht auch nur eine Sehnsucht nach Altbewährtem. Nach Bekanntem. Nach der Leichtigkeit meiner Kindheitstage. 2021 wird es mich noch nicht für immer aufs Land verschlagen, aber zumindest zeitweise will ich wieder Stunden dort verbringen. Und dann ganz gewiss in meiner Sommergarderobe, die den Duft von frisch gemähten Gras nur so anzieht.