Jedes Jahr zwischen Juli und August passiert es. Die Sommersonnwende ist schon vorbei, die Tage werden heißer und ich möchte nur noch eines: 24 Stunden draußen sein. Bin ich es nicht, träume ich schon wieder davon. Das Hochsommer-Gefühl ist das Beste im Jahr.
Es sind jene Tage, an denen meine Wohnung zu einer Rumpelkammer wird, die vom Kommen und Gehen erzählt. In der das Bügeleisen einstaubt, der Boden sandig bleibt und das Sofa nur selten benutzt wird. In der die Tür immer wieder auf und zu geht, die Waschmaschine vor allem Badeanzüge, Bikinis, Sommerkleider und Handtücher wäscht und ich mich nicht mehr erinnern kann, wann ich einkaufen war, weil ich sowieso jeden Abend draussen unterwegs bin und spontan mit FreundInnen esse.
Es ist die leichteste, verplanteste Zeit im Jahr. Die Zeit, in der der See, der Fluss und der Garten zur Oase werden. In der alles ein bisschen langsamer läuft, zumindest im Job. In der das Private in den Vordergrund rückt, in der Deadlines vielleicht nicht ganz so eng gesehen werden, Hauptsache, eine Stunde länger die Sommernacht auskosten.
Und es ist die Zeit, in der ich bestimmte Kleidungsstücke nonstop trage. Jeansshorts zum Beispiel, weil ich mit ihnen durch die Stadt radeln kann. Lockere, lässige Kleider, die am See funktionieren und abends zur Datenight ausgepackt werden können. Es ist die einzige Zeit im Jahr, in der Flipflops irgendwie okay sind. Und die Zeit, in der ich eine große Tasche für Wasser, Badesachen – oder einfach die Flasche Vino für den Sonnenuntergang brauche.
Es ist die mitunter schönste Zeit des Jahres. Ganz egal, ob am Strand in Italien, am See am Land oder im Garten zu Hause.