Serien-Tipp: Please Like Me
„Maybe we should break up“ – „No.“ – „Also you’re gay.“, die Netflix-Serie Please Like Me beginnt für Josh Thomas, Protagonist, Drehbuchautor und Regisseur der Webserie, mit einer Trennung. Seine Freundin Claire macht in der ersten Szene Schluss aufgrund der Vermutung, Josh sei schwul. Bedrückt besucht Josh im Anschluss seinen besten Freund und Mitbewohner Tom und lernt dabei seinen zukünftigen ersten Freund Geoffrey kennen. Einen unverschämt gutaussehenden Jungen, der sich unsterblich in Josh verliebt, was Josh folgendermaßen kommentiert: „I never trust someone that good looking who is into me. Do you know what I mean? It’s like ugh. What are you hiding.“.
Nach den ersten Minuten möchte man meinen, es handelt sich bei Please Like Me um eine Coming-Out-Serie. Dann klingelt Joshs Handy und er erfährt, dass seine depressive Mutter wegen eines Selbstmordversuches im Krankenhaus liegt. Josh muss vorerst aus seiner WG ausziehen und bei seiner Mutter einziehen, sie versorgen und auf sie aufpassen. Er bekommt Unterstützung von der zynischen Nachbarin und Großtante Peg, die mit einem Alkoholproblem zu kämpfen hat. Aufgrund dieser Extremsituation findet Josh ungewollt seine Beziehung zu seinem Vater wieder, der nach der Trennung mit seiner Mutter bereits eine neue Beziehung eingegangen ist. All das und noch mehr passiert Schlag auf Schlag im Piloten, und dieser ist somit ein Auftakt für deine neue Lieblingsserie.
Please Like Me behandelt so viele Themen, mit denen man im Leben früher oder später konfrontiert ist. Die Coming-Of-Age-Serie ist keine seichte Komödie, sie ist aber auch kein Drama, obwohl Dinge passieren, die einem gelegentliche „Oh mein Gott, wie konnte das passieren?!“-Game of Thrones Momente verschaffen. Sie basiert auf Josh Thomas Leben und ist dementsprechend schockierend nah an der Realität. Es gibt kein Gut und kein Schlecht. Die Charaktere funktionieren nicht nach einem vorgegebenen Schema F, sie verändern sich, Gewinner werden zu Verlierern und umgekehrt. Dinge passieren, gut wie schlecht, und das einzige was Josh tut ist, das Beste daraus zu machen. Das macht Please Like me vielleicht zu keiner Komöde, aber zu einem lustigen und hoffnungsspendenden Drama, das sich Leben nennt. Eines versucht der Regisseur und Komiker allerdings stets: überraschend zu bleiben. Und das funktioniert und führt zu enormen Suchtpotential.
Ich möchte, dass Josh und Tom meine neuen Mitbewohner und besten Freunde werden. Die Liebe zwischen dem Duo könnte man auf die große Schauspielkunst der beiden schieben, oder auf die Tatsache, dass die zwei in Wirklichkeit seit ihrem achten Lebensjahr beste Freunde sind und im Laufe der Jahre mehrere Stand-Up-Comedy Shows und Podcasts in Australien hatten. Diese Serie war also eine logische Konsequenz aus einer gemeinsamen Arbeit, die über die letzten Jahre entstanden ist. Please Like Me ist eine der sympathischsten, unterhaltendsten und schlausten Serien, die ich je gesehen habe. Es gibt bereits vier Staffeln – also viel Spaß beim Binge-Watching!
7 Antworten zu “Serien-Tipp: Please Like Me”
Werde ich mir mal anschauen – kommt auf meine Liste. Danke für den Tipp!
Ich liebe sie auch! <3
Hab leider nur noch eine einzige Folge vor mir, die ich mir seit Wochen aufspare. Eine großartige Serie, die schon jetzt für immer einen Platz in meinem Herzen hat :D und props an euren Film- und Seriengeschmack, eine eurer besten Postkategorien!! <3
Habe ich schon inhaliert, alle 4 Staffeln.:D Fand ich auch sehr unterhaltsam und am Ende todtraurig.:(
Große Pleaselikeme-Liebe! <3
Bestes Zitat: "We can't kill Adele in front of Shakira and Beyonce, I don't want Shakira and Beyonce to live in fear!"
[…] daran gedacht hatte ist das HDMI-Kabel. Wenn der Laptop sowieso mit dabei ist, kann die neue Please Like me, Broad City oder wahlweise auch Game of Thrones vom Hotelbett aus rauf und runtergeschaut werden, […]
[…] Joshs Freundin. Bald schon merkt er, dass sie Recht hat. Dennoch ist „Please Like Me“ keine Coming-Out-Serie, denn es geht um viel, viel mehr: Joshs depressive Mutter, die schwierige Beziehung zu seinem […]