Rezept: Tagliatelle rondini, ricotta, amaretti
Wie jedes Jahr gibt es im Herbst unter den zahlreichen Kürbisvarianten auch die ganz kleinen grünen Rondini, die fast aussehen wie runde Zucchini, nur sehr viel härter sind. Ich mag Rondini für ihre Einfachheit: Klassisch kocht man sie einfach nur, halbiert sie und löffelt sie leicht gesalzen wie ein Frühstücksei. Dazu ein Butterbrot, fertig. Man kann dazu auch etwas Fonduta hineingießen, wie wir es hier schon einmal beschrieben haben.
Diesmal wollte ich aber etwas anderes daraus machen. Ich habe sie also filetiert, (Schale runter und Kerne raus), in mit etwas frischem Knoblauch und Lorbeer aromatisierten Olivenöl gebraten, etwas Muskat und Zitronenschale reingerieben, eine Zimtstange mit in die Pfanne gelegt, und dann Wasser für die Nudeln aufgesetzt – frische Tagliatelle. Als die kochten, habe ich eine Kelle des vor Stärke ganz schaumigen Nudelwassers in die Pfanne gegeben, ein paar Esslöffel Ricotta und sehr fein geriebenen Parmesan untergerührt und so lange gerührt bis eine cremige Emulsion entstanden ist. In diese Emulsion noch etwas sehr fein pürierte Senffrüchte hineingeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. (Wer es nicht weiß: Senffrüchte sind eine norditalienische Spezialität aus der Gegend um Mantova. Sie werden dort mit sehr viel Zucker und Senfessenz eingekocht wie Marmelade und traditionell zum Käse gegessen oder gemeinsam mit Kürbis, Amaretti oder Parmesan zu einer Nudelfüllung verarbeitet.)
Dann die Tagliatelle (ruhig mit noch etwas Kochwasser dran) in die Pfanne, alles vermischen und frische Petersilie drüber.
Um dem ganzen endgültig eine gewisse mantovanische, süßliche Weihnachtlichkeit mitzugeben, habe ich dann noch Amaretti mit dem Messer gehackt und darüber rieseln lassen. Allerdings in diesem Fall nicht die kleinen harten, sondern die großen weichen, die sich fast so geschmeidig wie zerbröselter Kuchen um die Nudeln legen.
Und das Ganze jetzt am besten jemandem oder sich selbst dann servieren, wenn es draußen so halb regnet, halb einfach nur so richtig feucht-kalt durch alle Hausritzen kriecht und der Himmel dieses endlos ermüdende, trostlose Hypnose-Weiß hat, das einen fertig macht, wenn man zu lange reinguckt.
Eine Antwort zu “Rezept: Tagliatelle rondini, ricotta, amaretti”
Klingt so abgefahren lecker <3