Paloma Wool Ohrringe-DIY – und warum große Ohrringe das bessere Make-Up sind
Meine Oma sagt, wenn sie ohne Lippenstift und Sonnenbrille das Haus verlässt, fühlt sie sich nackt. Mir geht es genauso mit Ohrringen. Tunnels, die riesigen Löcher in den Ohrläppchen, gehören nämlich zu einer meiner Jugendsünden. Ich bin nicht besonders stolz darauf, weshalb ich sie seit über zehn Jahren unter Clipohrringen verstecke. Mittlerweile geht es nicht mehr ohne sie, selbst auf dem Weg zum Späti im Schlafanzug dürfen Ohrringe nicht fehlen. Wann immer Clipohrringe auf Flohmärkten oder in Secondhandshops mir ins Auge springen, muss ich alle ansehen und meist ein Paar kaufen.
Aus den Vintageläden in München wurden die in Berlin. Sonst hat sich nicht viel an dieser Routine verändert, außer dass die Clips immer größer werden. Ich habe eine Theorie dazu: Ohrringe sind das bessere Make-Up. Denn ich bin faul. Beim Schminken geht es mir vor allem darum, schnell ein bisschen besser auszusehen und da hört es bei mir auch schon auf. Abschminken ist für mich ein Fremdwort. Ich finde es zu anstrengend. Deshalb trage ich einfach nur eine ganz dünne Schicht auf, sodass sie beim Schwitzen im Alltag bis abends selbst verschwunden ist.
Das funktioniert meist gut. Außer an Tagen, an denen ich die Vornacht gefeiert und nicht geschlafen habe oder Netflix nicht ausschalten konnte. Dann habe ich kratertiefe Augenringe und ringe mit mir, ob es nicht langsam Zeit dafür ist Foundation, Concealer und Maskara in Erwägung zu ziehen. Doch bei dem Gedanken morgens mit verklebten Augen und einem Stempelabdruck meines Gesichts auf dem Kissen aufzuwachen, ist schnell klar, dass dies nicht meine Lösung ist. Denn die lautet: riesige Ohrringe.
Es klingt absurd, aber es klappt. Ab einer bestimmten Ohrringgröße muss man sich von seinen Mitmenschen nicht mehr anhören, „wie müde man doch aussähe“, „ob das letzte Bier schlecht war“ oder „einen der Vollmond genauso mitnehme“. Bei mir haben XXL-Ohrringe das gleiche Ergebnis wie Ausschnitte in sexistischen Romcoms – mir schaut keiner mehr ins Gesicht.
Das Label Paloma Wool hat ein Perlenepaar herausgebracht, das mir besonders gut gefällt. „Das kann ich doch auch“, dachte ich mir.
Hier also ein DIY für Ohrringe, für die nächste Zoom-Party und den Tag danach.
Paloma Wool Ohrringe-DIY
Was du brauchst:
Schere, Perlen (das Loch der Perle muss so groß sein, dass der Faden zweimal durch passt), Nylonfaden, Bastel-Ohrringstecker oder Clipohrringe.
1. Zu Beginn fädelst du eine Perle auf den Faden auf und verknotest die Perle am Ende des Fadens. Nun kannst du nach Lust und Laune Perlen auffädeln. Ich empfehle währenddessen am besten die Lieblingsserie zum wiederholten Male anzuschauen.
2. Ist deine Perlenkette 70 cm lang, verknotest du auch die letzte Perle – fertig.
3. Punkt 1-2 wiederholst du ein zweites Mal, sodass du zwei gleich lange Perlenketten hast.
4. Nun nimmst du ein 15cm langes Stück Faden und ziehst es so wie du willst durch einzelne Perlen auf der Kette, sodass sich Schlaufen in der Kette bilden. Den 15cm-Faden fädelst du nun durch die Öse im Bastelohrring oder um den Clipper des Clipohrrings. – Voilá!
2 Antworten zu “Paloma Wool Ohrringe-DIY – und warum große Ohrringe das bessere Make-Up sind”
hello noelle,
ich habe die ohrringe zwar nicht gebastelt, fand aber schon den einleitungstext sehr witzig und cool geschrieben!
danke dafür :)
Spannende These! Finde es super, welchen Weg du für dich gefunden hast mit den Clipohrringen.
Ich habe auch grosse Ohrlöcher (zwar keine Tunnels), da ich als Teenie viel grossen, schweren Ohrschmuck trug, der sie wohl ausgeleiert hat. Schön zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die ihre Ohrlöcher manchmal „kaschiert“ :-). Lieber Gruss, Isabelle