Outfit: Die Farbe Lila – und warum dieser Farbton meine Stimmung gerade so wunderbar einfängt
Seidenkleid – Dea Kudibal, Strickjacke – Dea Kudibal, Sonnenbrille – Prada (ähnliche hier), Tasche – The Curated, Sneaker – Autry
Ich erinnere mich noch vage an einen Tag vor fünf Jahren. Ich war auf eine Hochzeit eingeladen und suchte verzweifelt ein Kleid. Also bestellte ich zig Kleider – damals noch bei ASOS – in den verschiedensten Farben. Rosa, Violett, Lila, Pastellblau, Gelb. Alles Farben, die gern gesehen Gäste auf Hochzeiten sind. Und ihr wisst, wie gern ich Farbe trage. Ich schlüpfte in Hellblau, in Gelb und am Ende in Lila. Ich fand alles schrecklich an mir. Das Lila aber wirklich am allerschlimmsten. Und so blieb ich kleidlos. Auf die Hochzeit ging ich dann leider auch nicht, aber das ist eine andere Geschichte.
Seitdem habe ich nie wieder überhaupt daran gedacht, Lila irgendeine Chance zu geben. Bis ich vor Kurzem den The Frankie Shop Sweater im Sale in Lila ergatterte und ihn zu schwarzen Basics gar nicht mal so schlecht fand. Und dann zog ganz überraschend ein lilafarbenes Kleid samt Cardigan bei mir ein. Von der dänischen Marke Dea Kudibal. Kleid und Cardigan waren ein Geschenk und somit eine schöne Überraschung. Trotzdem war ich im ersten Moment unsicher. Lila und ich? Ein Sweater ist nochmal was anderes, als ein Kleid und ein Cardigan.
Angezogen fühlten sich beide Teile aber so wunderbar an, dass ich sie nicht mehr auszog. Das Seidenkleid fühlt sich so angenehm auf der Haut an, dass ich gerade jetzt an den ersten Spätsommertagen nichts mehr anderes tragen will. Der lilafarbene Cardigan ist die perfekte Ergänzung, gerade abends, wenn es kühler wird. Und kombiniert mit meinen Lieblingsbasics sieht das ganze dann doch gleich ein bisschen nach mir aus!
Und als ich mich so mit der Farbe Lila beschäftigte, die ich bislang lieber am Flieder oder Lavendel mochte, lief mir die Bedeutung über den Weg. Denn Lila ist die Farbe von Transformation, Umbruch – oder auch Aufbruch.
Welch‘ wunderbare Koinzidenz, die gerade so großartig in meinen Sommer und Spätsommer passt. Denn jetzt, nachdem ich schon seit einiger Zeit geimpft bin, wage ich mich wieder zurück ins Leben. Es sind Babyschritte, denn Corona hat mir – wie ich euch hier schon erzählte – als alte Angsthäsin zugesetzt. Und trotzdem habe ich das Gefühl, jede Woche mache ich einen weiteren Schritt mehr, zurück in ein weites, offenes Leben. Oftmals geht es mir nicht wirklich schnell genug. Frustration und Wut sind immer mal wieder an meiner Seite, gleichzeitig bin ich dann oftmals doch stolz, wenn ich wieder wie selbstverständlich essen gehe, ohne Übelkeitsanfälle zu haben oder einen Mini-Ausflug mache. Reichen tut mir das noch lange nicht, aber ich bin im Aufbruch. Und das verkörpert das Lila ganz wunderbar.
Gleichzeitig – und das fand ich bei meiner Violett-Recherche zusätzlich heraus – steht ein helles Violett, das geliebte Flieder sozusagen, für den Abschied des Tages. Denn Mauve färbt sich unser Himmel immer dann, wenn sich der Tag dem Ende zuneigt und die Nacht kurz bevorsteht.
Melancholie, Sentimentalität und Nostalgie sind die begleitenden Worte von hellem Violett – und ich finde: Nichts passt besser zu einem September, in dem wir uns so langsam vom Sommer verabschieden. Mit Melancholie blicken wir auf einen Sommer zurück und freuen uns vielleicht auch ein bisschen auf die kalten Tage.
Doch bis dahin trage ich erstmal mein lilafarbenes Kleid samt Cardigan, an allen erdenklichen Spätsommertagen. Nutze die Aufbruchstimmung, lasse das Leben zurück in meinen Alltag und hoffe, dass auch der Winter wieder Aufbruch statt Stillstand verspricht.
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