Outfit: Von schweren Entscheidungen, Sonnenstunden und einem Hund, der langsam erwachsen wird
Leinenhemd – & other stories, Shorts – Zara (alt, ähnliche hier), Tasche – Arket, Sneaker – New Balance (ähnliche von Adidas hier), Sonnenbrille – Prada
München, du wunderschöne Stadt. Das denke ich mir momentan jeden Tag und jeden Abend, wenn ich mit dem Rad bei sommerlichen Temperaturen mit dem Rad durch die Straßen düse. Hier will ich leben, hier will ich wohnen, hier will ich meine Zukunft planen. Bald seit 14 Jahren lebe ich in dieser Stadt, seit elf Jahren in meiner geliebten Gartenwohnung mittendrin. Und doch wird sie langsam zu klein, wir brauchen mehr Platz, mehr Raum. Und so suchen wir, ganz ohne Druck, was hilfreich ist, auf dem angespannten Mietmarkt in München.
Vor zwei Wochen standen wir dann in einer Wohnung. Wunderschön, nah an unserem Viertel, großzügig, renoviert, hell und einladend. Ein Traum, war mein erster Gedanke. Mit einem Mini-Haken. Sie hatte keinen Balkon, keine Terrasse, keinen Garten. Kann ich ohne einen Balkon oder eine Terrasse leben?
Schlaflos lag ich da, weil ich so hin- und hergerissen war. Zwischen der Sehnsucht nach mehr Raum und Größe, gleichzeitig mit dem Wissen, ohne Balkon oder Terrasse geht es für mich nicht. Ich brauche doch die Möglichkeit, rauszugehen ohne rauszugehen, oder? Wir besuchten die Wohnung ein zweites Mal, die Maklerin gab uns zu verstehen, dass wir die Wohnung auf jeden Fall bekommen würden. Sollten wir es wagen?
Am Ende entschied mein Bauchgefühl. Gegen die Traumwohnung. Und das trotz der vielen „Aber in München kriegt man halt nicht alles auf einmal“-Argumente. Denn ich glaube daran, dass man eben doch alles haben kann. Wenn man Zeit hat, keinen Druck und Geduld. Warum in eine Wohnung ziehen, die fast perfekt ist, aber am Ende ein wichtiges Kriterium nicht erfüllt?
Leicht fiel mir die Entscheidung nicht. Im Gegenteil. Kaum hatte ich die Wohnung abgesagt, sah ich nur noch das Gute an ihr. Die Helligkeit, die Größe, die Nähe zum Lieblingsviertel. Ganz wie wenn man Schluss macht, und die Gründe dafür verdrängt.
Ein paar Tage nach der Entscheidung weiß ich, sie war richtig. Das Bauchgefühl hatte mir gesagt, das ist sie noch nicht, die Wohnung, in der wir leben werden. Und so suchen wir weiter. Wer von euch was hört oder weiß, gibt gerne Bescheid. Die harten Fakten: Ab 100 Quadratmeter, ab vier Zimmern, gerne Erdgeschoss, gerne mit Garten, aber unbedingt mit großem (!) Balkon oder Terrasse, Bad mit Badewanne und mehr als gerne Altbau. In der Isarvorstadt, Dreimühlen- oder Glockenbachviertel, Untersendling, Untergiesing oder in der Nähe dieser Viertel.
Was sonst noch los war? Es war heiß in München. Und so flitzte ich mit Leinenhemd und Kunstledershorts, die ich wirklich rauf- und runter trage durch München. Mal mit dem Fahrrad, meistens zu Fuß mit Pepe an meiner Seite. Ich aß viel Wassereis, machte trotz der Hitze viel Sport – aber immer nur morgens, war mit Schwesterherz und Freund*innen essen, sah den Sternen im Garten zu und verbrachte jede freie Minute in unserem Garten. Denn ja, ich liebe dieses Stückchen Paradies, das ich eben nur loslasse, wenn ein ähnliches auf mich wartet.
Übrigens: Life with Pepe is good. Ich sage das aus vollster Überzeugung, denn der kleine Racker mausert sich so langsam zum erwachsenen Hund. Seit drei Monaten ist er gefühlt wie ausgewechselt, er hört besser, er läuft super und er wird zum Kuschelhund, der sich bei jeder Gelegenheit an mich drückt. Nur manchmal, da kommen die Pubertät und der Junghund aus ihm raus. Da will er spielen, springen, toben. Die Konsequenz: Es wird gespielt, gerauft. Am Ende ist Pepe kaputt, ich ko und ein paar blaue Flecken reicher. Aber was macht man nicht alles, für den süßen 25-Kilo-Hund?
So anstrengend die Welpenzeit war, jetzt wird Pepe zum großartigen Begleiter. Ohne Pepe leben? Unvorstellbar. Und so freue ich mich auf die nächsten Sommerwochen mit diesem Fellmonster.
Was die nächsten Tage ansteht? Die Sonne genießen. Hoffentlich endlich mal in ein Gewässer springen. Eis essen. Jede Menge Eis essen. Und jede Sekunde dieses wunderbaren Sommers aufsaugen.
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