Outfit: Adieu Cliché und die 20er-Schubladen

16. Januar 2018 von in

Sweater: Womom / Bluse mit Punkten: &other stories / Culotte: Topshop (Ähnliche hier) / Schuhe: Tamaris / Ohrringe: Jane Koenig / Tasche: APC / Jacke: H&M (Ähnliche hier)

Be a woman, be a mom: Die Schubladen, die sich auftun, wenn es um das Thema Kinderkriegen und Mutterwerden gibt, waren der Anlass für Kerstin, Anette und Tatiana, ein Label zu gründen, das diese Schubladen hinter sich lässt und für Mütter genauso wie für Nichtmütter da ist. Womom habe ich euch hier schon vor einiger Zeit vorgestellt, nach der Gründung letztes Jahr gibt es nun eine Kampagne, die dazu aufruft, die Schubladen und Vorurteile hinter sich zu lassen: Adieu Cliché lässt die unterschiedlichsten Frauen zu Wort kommen, und auch ich bin Teil der Kampagne. Passend dazu gibt es sowohl ein T-Shirt als auch einen Sweater, den ich mir ausgesucht habe.

Welches Klischee ich hinter mir lassen will? Ein Thema, das mich schon seit einiger Zeit beschäftigt und zu diesem Text gebracht hat, sind die „Schubladen der 20er“, die immer mehr über allem zu thronen scheinen und uns dazu bringen, uns gegenseitig viel zu schnell irgendwo einzuordnen. Anhang der äußeren Umstände denken wir, etwas über uns alle zu wissen, fangen an, uns zu vergleichen und vergessen, dass unsere Lebenswege so viel mehr sind als ein paar vermeintliche Ziele, die es zu erklimmen gibt.

Hier geht es zu meinem Beitrag auf der Adieu-Cliché-Seite, den Text gibt es aber auch hier für euch:

Je weiter wir in unseren 20ern voranschreiten, desto engere Schubladen scheint es zu geben, in die wir gesteckt werden, uns aber auch gegenseitig stecken, wenn wir nicht aufpassen. Viel zu sehr scheint der Lebensweg von uns allen vorgegeben zu sein, entlang einer imaginären Leiter, die aus vermeintlichen Lebens-Erfolgsfaktoren besteht. So sollen sie nach und nach abgehakt werden: Der Abschluss, der Job, der Partner, die gemeinsame Wohnung, der Ring am Finger und die eigenen Kinder. Was dabei vergessen wird: Es muss nicht immer gleich ablaufen. All diese Dinge sind keine Sprossen einer Leiter, auf der es immer höher gehen muss. Und etwas davon für sich im Leben erreicht zu haben, macht uns zu keinem Mitglied einer bestimmten Gruppe, in der alle nur noch gleich sind.

Denn viel zu oft schieben wir uns alle in bestimmte Schubladen, sobald wir über die Faktoren dieser imaginären Leiter informiert werden. Frisch Single? Da ist bestimmt jemand tief gefallen, unglücklich und einsam. Frisch Mama? Da kommt nichts mehr, jetzt geht es nur noch um Windeln und Waldorfplätze. Frisch zusammengezogen? Jetzt gibt es nur noch Netflix statt Selbstverwirklichung. Dass eine Trennung ein selbstgewählter Schritt oder der wichtigste Neuanfang des ganzen Lebens sein kann, dass ein Kind nicht das Ende der Eigenständigkeit und der Selbstentwicklung ist und vor allem, dass jeder Lebensweg anders ist, scheinen wir oft zu vergessen.

Lasst uns die imaginäre Leiter umschmeißen, lasst uns ihre Sprossen hinterfragen und lasst uns aufhören, uns alle gegenseitig abzustempeln. Jeder Lebensweg ist anders, und statt bestimmte Sprossen zu erklimmen, ist es viel spannender, nach links und rechts abzubiegen. Wir können alleine Mama werden, losziehen und die Welt sehen, für immer getrennte Wohnungen haben oder ungebunden glücklich sein. Wir können heiraten, ohne gleich „die Ehefrau“ zu werden, wir können Kinder bekommen, ohne gleich „die Mama“ zu werden und wir können alleine Leben, ohne gleich „der Single“ zu sein. Vergesst die Leiter, vergesst die Klischees und feiert die Vielfalt!

 

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