Neu in Haidhausen: Bowls & Burger bei B.Good
Es war fast zu Klischee, um wahr zu sein, doch kurze Zeit, nachdem ich nach Haidhausen gezogen war, dem Prenzlauer Berg Münchens, schloss die McDonald’s Filiale am Pariser Platz die Tore, um etwas ganz anderem Platz zu machen. Sie war schon immer ein recht unpassendes Fast-Food-Fleckchen gewesen im sonst so gesunden Haidhausen, so scheint es zumindest, wenn man hier durch die Straßen spaziert: Junge Eltern fahren ihre strahlenden Kinder durch die nächste Vollcorner-Filiale, man sieht überaus viele Leinenklamotten und natürlich frisch gekauftes Bio-Obst aus den Jutebeuteln lugen. Ein McDonald’s passte hier tatsächlich nicht so recht ins Bild, und während mein Freund sehr enttäuscht war, es seit unserem Umzug kein einziges Mal hineingeschafft zu haben, war ich doch ein bisschen gespannt, was denn nun neu einziehen würde an den Pariser Platz, der seit diesem Sommer auch in neuem Blumenglanz erstrahlt.
Kurz, nachdem ich im März aus L.A. zurückgekehrt war und mich mal wieder fragte, warum der dort omnipräsente Grünkohl-Bowl-Trend hier bei uns eigentlich immer noch nicht angekommen war, prangte ein neues Schild an der ehemaligen McDonald’s-Filiale: B.Good – coming soon! Ein Bowl-Laden also, authentisch importiert aus den USA, der hier nun seine zweite deutsche Filiale eröffnen sollte. Im Angebot: Gesunde Bowls und Salate, grüne und auch andersfarbige Smoothies, und dazu auch Burger mit regionalem Fleisch, Süßkartoffelpommes oder sogar Grillgemüse als Beilage.
Auch, wenn es ein großes Klischee ist, spricht mich dieses Konzept nun also tatsächlich viel mehr an, als der alte McDonald’s, und so sagte ich gerne zu, als ich zum Testessen im Rahmen der Eröffnung eingeladen wurde. Der Filialleiter Christian setzte sich dabei selbst zu uns, schnaufte ein bisschen im Eröffnungs-Stress durch und erzählte uns zum Beispiel, dass das Quinoa dieser Filiale ausschließlich von einem bayerischen Hof stamme, weil lokale Produkte ein großes Ziel aller B.Good-Filialen seien. Quinoa ist allerdings nicht gleich Quinoa, und so sind Größe und Konsistenz des bayerischen Korns eine andere als beim südamerikanischen Quinoa, und es muss gemeinsam mit den neuen Köchen noch ein bisschen herumprobiert werden, um im hektischen Restaurantbetrieb die perfekte Kochweise des lokalen Korns zu finden. Solche Hürden nimmt man für lokale Produkte eben in Kauf – nicht bei jedem Produkt ist die lokale Produktion möglich, aber wenn, wird es gemacht. So stammt auch das Fleisch von einem Münchner Metzger aus der Nachbarschaft, die Burgerbrötchen werden beim Bäcker gegenüber gebacken.
Saisonalität spiel bei B.Good außerdem auch eine wichtige Rolle – aktuell gibt es das feste Grundmenü, das mit der Zeit um je drei saisonale Gerichte pro Jahreszeit ergänzt wird. Jetzt hat Haidhausen also ein Bowl-Schnellrestaurant, das Grünkohl und Co. liefert – bislang trauert das Publikum aber wohl noch dem McDonald’s hinterher, denn aktuell werden 90% Burger geordert. „Das ist alles Gewöhnungssache“, meint Christian allerdings – in den USA-Filialen seien es heute schon 90% Bowls, in der ersten deutschen Filiale in Ingolstadt 50-50. Dann wollen wir mal sehen, wie sich das hier entwickelt – vielen Dank zumindest schon mal für die Möglichkeit einer schnellen und gesunden Bowl und willkommen in Haidhausen, B.Good!
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