Neu im Team: Johanna von @yuya_161 ist amazed!

25. August 2021 von in

Johanna ist so eine Person, die einfach auffällt, ohne viel dafür tun zu müssen. Es gibt diese Menschen, die eine solche Präsenz haben – so auch Johanna. Es ist also keine Überraschung, dass auch ihre Bewerbung herausgestochen ist. Denn bei ihr hat man das Gefühl, dass man mit ihr befreundet sein will – egal, ob man sich schon kennt oder nicht. Genau dieses Gefühl wollen wir bei unseren amazed Autor:innen haben, so auch bei Johanna, beziehungsweise @yuya_161 auf Instagram. Die Präsenz hat sie zu ihrer Berufung gemacht: Sie ist Journalistin, TV Autorin, Moderatorin, Fotografin – und ab sofort auch freie Autor:in auf amazed.

Wir glauben, das passt perfekt. Nicht nur, weil wir die Ideen von Johanna mögen sowie ihre Art zu schreiben. Sie ist diese Art von Mensch, die keine Scheu davor hat, Tabuthemen anzusprechen oder über Privates aus ihrem Leben zu plaudern. So wie wir auch will sie eben genau darüber sprechen, weil es sonst viel zu wenige tun, und somit auf amazed einen Dialog starten über die Themen, über die wir alle viel zu selten sprechen. Über die drei As zum Beispiel: A-Gender, Anxiety, Alkohol. Das sind aber nur ein paar Ideen, das Alphabet ist schließlich lang – und so auch das Themenspektrum, über das Johanna auf amazed schreiben wird. Wir freuen uns extrem, Johanna mit im Boot zu haben. Bevor es jedoch losgeht, wollen wir, dass auch ihr sie besser kennenlernt. Also, leg los.

 

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Liebe Johanna, die schwierigste Frage zuerst: Wie gehts dir?

„How are you? How’s your day been? How’s your week been? How are you feeling? How’s your mental state?“. Ich kann die Frage nicht mehr ohne dem Intro von Miriam Davoudvandis Podcast im Kopf hören. Die Antwort wäre dann: Danke, gut.

In deiner Instagram-Bio steht „I am here if you need to talk“. Kannst du gut zuhören?

Ich wünschte es wäre so. Als Person im Journalismus ist Zuhören mein Job und auch im echten Leben versuche ich es zu einer Priorität zu machen. Aber wenn ich ehrlich bin, gehe ich auch häufig aus Gesprächen raus und denke: Hast du dich gerade wirklich auf die Person eingelassen? Hast du einfach eine Geschichte nach der anderen erzählt, um Stille zu vermeiden? Hast du deinem Gegenüber Raum gegeben oder hast du dir nur Raum genommen? Es klappt also nicht immer, aber wenn ich mal nicht so gut zuhöre, versuche ich es beim nächsten Mal besser zu machen.

Du bist A-Gender: Wann hast du das rausgefunden und was bedeutet das überhaupt?

Puh, über Geschlechtsidentitäten zu sprechen ist so schwer. Alles klingt sofort nach einem Seminar in Gender Studies. So ein Seminar habe ich nie besucht, aber ich versuche ich es mal.

A-Gender sein bedeutet für mich, dass ich mich nicht mit meinem Geschlecht identifiziere. Ich habe kein Gefühl zum Frausein. Ich bin aber auch nicht trans, denn als Mann identifiziere ich mich auch nicht. Ich fühle mich auch nicht irgendwo dazwischen. A-Gender, das bedeutet für mich, kein Geschlecht zu haben, also kein soziales Geschlecht. Obacht: Das ist der Gender-Seminar-Moment. Klar, ich habe ein biologisches Geschlecht. Ich habe weibliche Merkmale. Aber ich identifiziere mich eben nicht damit. Manchmal denke ich, es wäre schön, wenn ich mich damit identifizieren würde. Aber da ist einfach nichts. Das ist wahrscheinlich schwer zu verstehen, denn bei vielen Menschen ist ja das biologische und das soziale Geschlecht gleich. Noch ein Problem im Erklären von A-Gender: Es ist sehr schwer die Abwesenheit von etwas zu beschreiben. Also die Abwesenheit von einer Geschlechtsidentität. Versuch mal jemandem zu erklären wie es sich anfühlt, etwas noch nie gefühlt zu haben, was für die andere Person total normal ist. Ich erkläre es mir selbst so: Ich bin im selben Jahr geboren wie Justin Bieber. Identifiziere ich mich damit in irgendeiner Form? Nein. So ist es auch mit meinem sozialen Geschlecht. Ich identifiziere mich genauso stark mit einem Geschlecht wie mit dem genauso-alt-wie-Justin-Bieber-sein. Nämlich eben gar nicht.

Was hat sich mit deiner Gefühlswelt seit der Identifikation mit Non-Binarität verändert?

Ich hab letztens einen Tweet gelesen, der ging ungefähr so: „Wenn mehr Menschen wüssten, was non-binär heißt, dann wären auch viel mehr Leute non-binär“. Über Non-Binarität zu lernen hat mir geholfen meine Verwirrungen mit meiner Geschlechtsidentität mehr zu akzeptieren. Ich habe gemerkt: Auch andere Menschen erleben Unsicherheit in Bezug auf ihr Geschlecht und finden sich in zwei Geschlechtern nicht so richtig wieder. Ich habe jetzt eine Antwort auf die Fragen, die ich mir immer wieder stelle: Was ist mit mir? Warum bin ich nicht wie alle anderen?

Ich bin aber auch nicht nur happy damit. Non-binär, das klingt irgendwie komisch. Ein kaltes, schlaues Wort. Trotzdem: Auch wenn Non-Binär kühl und etwas konstruiert klingt, dahinter steckt ziemlich viel Schönes: (Selbst-) Akzeptanz und unendliche Möglichkeiten. Non-Binär ist eine Stütze, um mich selbst besser zu verstehen. Ich fühle mich aufgehobener und gleichzeitig genauso wie vorher. Ein Wort ändert nicht, wer du bist und wie du dich fühlst, sondern hilft nur, es besser zu beschreiben.

 

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Welche Person bist du, wenn du eine Party crashst? Wie verhältst du dich?

Auf der Tanzfläche und auf jeden Fall am Buffet!!!

Weil man das mittlerweile so fragt: Welches Sternzeichen bist du und kannst du dich damit identifizieren? Kennst du deinen Aszendente und dein Mondzeichen? Oder interessiert dich das alles nicht.

Hilfe, ich fange an zu schwitzen. No front, aber die Sternzeichen Community macht mir etwas Angst. Meine Theorie: Wer ein cooles Sternzeichen hat, identifiziert sich gerne damit und glaubt eher an Sternzeichen. Wer – wie ich – eher ins Klo gegriffen hat bei der Sternkonstellation, der hält sich bedeckt. Generell denke ich aber, wenn es hilft oder guttut, warum nicht? Trotzdem und mit der Bitte um Ferndiagnose in den Kommentaren, hier meine Zeichen:

Sonne: Steinbock
Aszendent: Wassermann
Mond: Steinbock

Bleiben wir bei den unangenehmen Fragen: Heutiges Thema: Bewerbungsgespräch. Was sind deine größten Schwächen?

Angst & Unsicherheit. Ich arbeite dran…

Was sind deine Stärken?

Wärme, Offenheit, wenig Vorurteile (I hope).

 

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Welche drei Bücher oder Online- Artikel haben dir in letzter Zeit besonders gut gefallen?

Die Sommer von Ronya Othmann
The unexpected Joy of being sober von Catherine Grey
Den Reddit Threat „Is it okay for me to call myself „agender“ if my gender presentation is cisgender female?“ von der Reddit-User*in BabyBlueSquid

Welche 3 Youtube Videos hast du geschaut?

Nur drei? Ich hab in den letzten 10 Minuten drei geguckt. Für mich sind Youtube Videos inspirierend und ich finde viele Youtuber extrem talentiert und cool. Außerdem beruhigen sie mich total. Ich hatte eine Zeit lang Probleme mit Panikattacken und Angstzuständen und habe dann zum Einschlafen immer Schminkvideos geschaut. Die haben mich beruhigt, weil ja wirklich nie etwas Aufregendes passiert. Heute geht es mir besser und ich habe andere Strategien gelernt, um mir zu helfen. Trotzdem haben Beauty-Youtuber einen besonderen Platz in meinem Herzen.

 

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Wenn du einen Podcast hättest, worüber würde er handeln?

Ich sitze jetzt schon viel zu lange vor dieser Frage und überlege: Welche Podcastidee wäre superedgy, gesellschaftlich wichtig und gleichzeitig auch noch megalustig? Alles was ich mir ausdenken könnte, gibt es wahrscheinlich schon. Um ehrlich zu sein: Ich hätte gerne einfach einen lustigen Podcast über Haustiere.

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2 Antworten zu “Neu im Team: Johanna von @yuya_161 ist amazed!”

  1. Schön, dass ihr so interessante neue Autor*innen gewinnen konntet!
    Ich hätte gleich eine Themenanregung. Ich würde mich über einen Artikel über Angstzustände und konkret diesen Aspekt freuen: „Heute geht es mir besser und ich habe andere Strategien gelernt, um mir zu helfen.“ -> Welche sind das wohl?
    Liebe Grüße!

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