Money Talk: Richtig Budgetieren

12. Oktober 2018 von in

„Geld ist mir nicht wichtig.“ Diesen Satz würde ich jederzeit unterschreiben, auch wenn das ganze natürlich so nicht stimmt. Geld bestimmt am Ende doch so ein bisschen, wohin die Reise geht. Wie das Leben ausfällt, ob man bibbernd am Ende des Monats auf den Kontostand blickt oder relaxt noch ne Runde schmeißt. Wer mal Hunger leiden musste, wird wohl nie sagen, Geld sei nicht wichtig. Besser ist wohl der Satz: Geld bedeutet mir nicht die Welt. Ich gebe es gerne aus, ich achte wenig darauf, wie viel ich jeden Monat verdiene oder ausgebe, Hauptsache, ich kann gut leben, meine Miete zahlen, jeden Tag gut essen und vor allem kein Minus auf dem Konto kreiieren. Ich habe eine Laissez-Faire-Einstellung zum Thema Geld, auch wenn ich mittlerweile für mein Alter vorsorge und fixe Beträge monatlich auf mein Sparkonto schicke. Gleichzeitig ist da dann doch der Traum von Eigentum oder einfach das Gefühl, ein bisschen mehr zu sparen, als ich es bislang mache.

Unsere Reihe Money Talk kommt mir also mehr als gelegen, denn neben den Themen Beruf & Karriere widmen wir uns auch dem Thema Geld. Wie spare ich richtig? Zu dieser Frage haben wir uns die Mädels von Finelles zur Seite genommen. Caroline-Lucie Ulbrich und Clara Creitz haben sich den Finanzen verschrieben und wollen mit Finelles alle Frauen unterstützen, sich ein finanzielles Selbstbewusstsein anzulernen. Schließlich sind wir Frauen in Sachen Finanzen oft noch zaghaft. Sei es, wenn’s um Altersvorsorge geht, oder auch beim Thema Aktien, Fonds und Eigentum. Wir finden die Idee von Finelles ganz großartig und haben uns die beiden Gründerinnen geschnappt, um einmal die wichtigste Frage zu klären: Wie bekomme ich einen Überblick über meine Finanzen?

Caroline und Clara, was versteht man unter Budgetieren?

Budgetieren ist nichts anderes als dein Geld auf verschiedene Kostenkategorien aufteilen. Anders gesagt: Man „verplant“ sein Geld, so dass du nicht mehr ausgibst als du hast. In der Regel handelt es sich um das Gehalt. Es können aber auch andere Einnahmen hinzukommen, wie etwa aus Vermietung oder anderen Zuschüssen.

Wie viel Geld sollte für was aufgewendet werden?

Wir persönlich halten uns an die 50-30-20-Regel. Sie ist der Klassiker beim Budgetieren und wurde von der US-Senatorin Elizabeth Warren und ihrer Tochter erfunden. 50-30-20 besagt:
• 50% vom Nettoeinkommen sollten für die fixen Lebenshaltungskosten ausgeben werden (Miete, Strom, Telefon…)
• 30% dürfen maximal für Lifestyle-Ausgaben aufgewendet werden (auswärts essen, Bekleidung, Reisen)
• 20% sparst du idealerweise (oder investierst es)

Wie budgetiert man richtig?

Entscheidend ist es, dass man sich erst einmal einen Überblick über sein Geld und seine Ausgaben sowie monatlichen Belastungen macht. Das ist das A und O.
Wir empfehlen die folgenden Schritte für alle Budgetier-Neulinge:
1. Nettoeinkommen ermitteln (das tatsächliche Einkommen, inklusive Gehalt und aller anderen Eingänge, etwa aus Vermietung)
2. alle Ausgaben (-belege) sammeln
3. alle Ausgaben kategorisieren
4. die Ausgaben genau analysieren (was ist nötig, wo kann man sparen?)
5. die Ausgaben anpassen
6. Langfristig denken und handeln – sich einen Plan machen.

Was sind die größten Fehler?

Der größte Fehler ist, nicht alle wiederkehrenden Ausgaben und Belastungen aufzuschreiben. Das heißt, nicht genau einzuplanen, wieviel Geld pro Monat automatisch für diverse Ausgaben (Versicherungen, aber auch Abonnements wie Netflix oder Spotify) abgezogen werden. Diesen mentalen Bias – was ich nicht auf dem Schirm habe, kalkuliere ich auch nicht, wenn es um das Budgetieren geht – sollte man unbedingt umgehen.

Wie spart man am besten?

Hier gibt es verschiedene Herangehensweisen. Wir persönlich empfehlen regelmäßiges, also monatliches Sparen. Wer es nicht gewohnt ist, zu sparen, und sich anfangs nicht zu sehr einschränken will, der kann mit kleinen Beiträgen starten – etwa EUR 50 pro Monat. Und sich langsam steigern. Neue Gewohnheiten bilden und beibehalten dauert eine Zeit – aber es wichtig, hier sehr diszipliniert zu sein.
Es hilft ungemein, wenn man weiß, wofür man spart: die Weltreise in zwei Jahren oder die Anzahlung für eine Wohnung.

Gibt es Tipps & Tricks beim Sparen?

Ja! Du kannst Dich sehr gut selber überwinden. Etwa, indem du folgende Tricks anwendest:
1. Automatisiertes Sparen – einen Dauerauftrag einrichten, so dass am Monatsanfang Geld auf ein Sparkonto überwiesen wird
2. Gehaltserhöhungen und Bonus nutzen – das nun höhere monatliche Gehalt nicht komplett ausgeben, sondern einen Teil der Differenz zum vorherigen Gehalt sparen – denn du bist auch vorher mit einer geringeren Summe ausgekommen
3. Fixe Beträge für gewisse Ausgaben definieren – zum Beispiel nicht mehr als 100 Euro für Kleidung.

Caroline und Clara beraten auf Finelles Frauen zum Thema Finanzen


Worauf sollten Frauen besonders achten?

Dieser Tipp geht über das Thema Budgetieren hinaus: Frauen sollten darauf achten, dass sie ihr Gehalt gut verhandeln. Der Gender Pay Gap von 21 Prozent (Frauen verdienen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer) kommt nicht von ungefähr. Und das Thema Finanzen und Finanzziele frühzeitig angehen. Je eher Frau ihre Lebensziele aufschreibt und in Finanzziele übersetzt, desto besser kann sie sich einen Plan machen, um diese zu erreichen. Die Grundlagen des persönlichen Finanzmanagements sollte man daher kennen. Also: Wie spare ich, wie budgetiere ich, was ist mein Nettovermögen, was hat es mit der Inflation auf sich, was ist ein Schufa Score…
Und dann sollte man vor allem darauf achten, dass eventuelle Lücken in der späteren Rentenversorgung frühzeitig errechnet werden und man privat vorsorgt.

Könnt ihr Apps empfehlen, die beim Budgetieren helfen?

Ja! Clara ist hier unsere Expertin. Ihre drei Favoriten sind: Moneycontrol, Mein Haushaltsbuch und Money Manager. Genauere Beschreibungen der Apps gibt’s hier bei uns auf Finelles. Aber alle Apps eignen sich gut, einen Überblick über die eigenen Finanzen und nötigen wie unnötigen Ausgaben zu bekommen.

Habt ihr noch Tipps zum Thema Budgetieren? Wie teilt ihr euer Einkommen auf? Wir freuen uns auf eure Anregungen!

Photocredit: Finelles, Unsplash

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