„Mode und Film“ – eine Reihe im Filmmuseum München

24. November 2014 von in

Mit jedem Kleidungsstück, was wir tragen, senden wir eine Botschaft. Erzählen mehr über uns, über unser Ich, unser Leben. Wir charakterisieren uns über unsere Kleidung – so sehr es manchem ein Dorn im Auge sein mag. Auch im Film lebt der Charakter durch sein Kostüm. Niemals zufällig trägt eine Figur ein Kleidungsstück, alles, was sie trägt, gehört zur narrativen Erzählweise. Die Kleidung erzählt uns unterschwellig, mit wem wir es zu tun haben. Sie treibt keine Handlung voran, aber verrät viel, über die Protagonisten. Zeichnet Identitäten, denen wir einen Moment lang folgen.

Mode und Film ist ein extrem spannendes Thema. So spannend, dass ich es in meiner Magisterarbeit aufgreifen werde. Da passt es gut, dass auch das Münchner Filmmuseum das Thema für sich entdeckt hat. Seit Mitte November gibt es eine Filmreihe, die jeden Mittwoch einen Film zum Thema Mode und Film zeigt. Die Filmreihe soll eine Hommage an alle Kostümbildner sein, die neben dem Regisseur und Drehbuchautor eine wichtige Rolle in der Erzählung eines Filmes haben. Die Verbindungen der Modeindustrie zum Film besteht sein Anfang an. Gab es zuererst eigene Kostümstudios, entdeckten später Modedesigner das Medium Film für sich und entwarfen neben ihren eigenen Kollektionen ganze Filmkollektionen. Für so manchen Designer war dies der große Durchbruch. Schließlich trugen Filmstars auch abseits des Kinos dann die Mode der Kostümbildner. Wir erinnern uns hierbei beispielsweise an Givenchy, der für Audrey Hepburn Kleidung entwarf. Ein jüngeres Beispiel wäre Rodarte, der für Natalie Portman’s Rolle in Black Swan die Kostüme designte.

Gleichzeitig ist Mode eng mit der Kommunikation gesellschaftlichen Status verknüpft. Woher komme ich, wem fühle ich mich zugehörig und wo will ich mich einordnen? Filmmode spielt somit auch eine große Rolle in der Vermittlung sozialer Rollen, wie beispielsweise auch der Geschlechterrollen. Filme verbinden die Illusionswelt der fiktiven Erzählung mit der äußeren, realen Welt. Zeigt sich eine emanzipierte Frau im Film, kann dies reale Auswirkungen auf uns haben. Genauso wie die Art und Weise der Kleidung einer Filmfigur einen ganzen Modetrend auslösen kann.

Und so widmet sich das Münchner Filmmuseum in den nächsten Wochen dieser Thematik. Jeden Mittwoch um 21 Uhr zeigt es Filme, die besonders mit ihrer Mode auffallen, wie beispielsweise The Grand Budapest Hotel, Il gattopardo, Casino Royale und Die Marquise von O. Bis 4. März läuft die Filmreihe – eine schöne Alternative zum üblichen Kinobesuch.

Das Filmuseum München
St.-Jakobs-Platz 1 (U-Bahn Sendlinger Tor oder Marienplatz)
Kartenvorbestellung unter Telefonnummer 089/23 39 64 50.
Der Eintritt kostet 4 Euro.
Das ganze Programm findet ihr hier.

 Photocredit: Filmmuseum München (4), Neue Visionen (1)

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