Label to watch: THE ARRIVALS
Während sich mein Schuh- oder Taschentick erst über die Jahre geformt hat, besitze ich schon immer einen Jackentick. Ich könnte immer und überall eine neue Jacke kaufen. Zehn verschiedene schwarze Mäntel? Kein Problem! Jeder für sich ist doch so wunderschön. Da ist es wahrlich kein Wunder, dass ich mich in ein Label schockverliebt habe, das sich komplett auf Outerwear konzentriert. Hello Traum-Label mit Traumjacken!
Die Macher von The Arrivals konzentrieren sich also auf Jacken. Mäntel, Parka, Lederjacken und jede andere Form von Outerwear. Das Label wurde im Herbst 2014 gegründet, erregte aber ziemlich schnell Aufmerksamkeit bei Vogue & Co.. Denn sie bewiesen: Kreativität muss nicht zwingend schulisch antrainiert werden. Die Macher, Jeff Johnson und Kal Vepur, haben keine Modeschule besucht. Der Architekt und der Unternehmer schlossen sich zusammen, um ihre Vorstellung von Mode umzusetzen und wirtschaftlichen Erfolg mit einer eigenen Idee zu haben. Das Ganze erinnert ein wenig an Achtland, die ebenfalls mit einem solchen Konzept fulminant durchstarteten, jedoch jetzt erst einmal pausieren (aber das nur am Rande).
Herausgekommen ist bei The Arrivals eine architektonisch-inspirierte Mode. Die Jacken haben einen hohen Nutzwert, sie halten warm, trocken, sehen gleichzeitig aber modisch aus. Oversized Schnitte, klare Kanten, robuste Materialien: Jeff Johnson, der zuvor nie Mode entworfen hatte, ging an die erste Kollektion mit seinem architektonischen Verstand heran. Von modefernen 3-D-Modellen bis hin zu Papier-Modellen und Architekturzeichnungen entwarf er die Kollektion, bevor diese in Produktion ging. Die Umsetzung war ungewöhnlich, hat aber funktioniert. Heute besitzen Johnson und Vepuri trotzdem ein Designteam aus Leuten, die bereits für Tom Ford, Burberry und Nike gearbeitet haben.
Trotzdem ist die Nähe zur Architektur weiterhin nicht von der Hand zu weisen: Auf ihrem Instagram-Account präsentieren die Macher nicht nur ihre Kollektionsteile, sondern auch immer wieder architektonische Fundstücke. Beides geht fließend ineinander über und passt zusammen.
Bewusst wird die Kollektion klein gehalten, um wenige ausgewählte Stücke zu entwerfen. Der Kunde kann direkt bei The Arrivals ordern. Ein Erfolgsrezept. Ohne Zwischenunternehmen oder Retailer. So können die Kosten relativ niedrig gehalten werden, produziert wird in der Stückzahl, in der geordert wird.
Das Label, das nun seit einem Jahr existiert, will nur langsam wachsen. Mittlerweile gibt es auch Accessoires wie Lederhandschuhe und Pullover. Weitere Teile sind in Planung. Ein Label, das man weiterhin beobachten sollte.
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