Kolumne: (Nicht) immer perfekt gestylt

6. Juli 2013 von in ,

Bikini – Roxy, Hut – Stetson, Kette- Mouton Collet

Federn im Haar, eine Jeansshorts, Wildlederboots und tolle Tasche. Geht es nach Instyle & Co. sieht so der perfekte Festivallook für uns Mädchen aus. Die Realität ist meistens jedoch eine andere – wie Amelie bereits gestanden hat. Denn Komfort und Spaß stehen eben doch manchmal mehr im Vordergrund als Styling und schöne Haare. Und gerade jetzt, wo die Fashion Week vorbei ist, genießen wir es auch, uns auszuruhen und den Relax-Look dem Modezirkus vorzuziehen. Ganz anders als der Gros der Mode-Experten, schließlich ist hier der Tenor, möglichst zu allen Tages- und Nachtzeiten das perfekte Styling zu haben. Doch welcher normale Mensch bitte schafft das?

Wenn ich beispielsweise am Strand liege, lese ich gerne Frauenzeitungen (ich lese sie generell gerne – trotz mancher Modetipps). Und natürlich widmen diese sich gerade in den Sommermonaten einem Thema: dem Styling am Strand. Und während ich da so mit Wuschelhaaren, Bikini und Handtuch liege und lese, sagt die Redakteurin mir, was die Must-Haves am Meer sind. Wir hätten da einmal den schicken Bikini (okay, check!), eine schöne Strandtasche (ooookay, meistens ist das bei mir einfach irgendeine Handtasche, eine für den Strand allein besitze ich nicht, ihr?), dann kommen wunderschöne, glitzernde Sandalen (Ja, also sowas besitze ich schon. Gehe ich aber zum Strand, trage ich meistens stinknormale Ballerinas, die auch voll Sand und dreckig werden dürfen. Meine tollen Sandalen sollen nicht im Sand verschwinden. Sorry, liebe Frauenzeitschrift!). Und dann folgt die Krönung: eine Statementkette sowie Armreifen. Bei aller Liebe, wenn ich etwas am Strand nicht trage, ist das Schmuck. Klar, mit Kette um den Hals sieht alles toller, schicker, glamouröser aus. Aber mal ehrlich: Wer macht das? Ich kann mir nichts nervigeres vorstellen, wie am Strand zu sitzen, mich mit Sonnencreme einzuschmieren und meine Kette am Hals hängen zu haben. Mal ganz abgesehen davon, dass man sich ja meistens sonnen will. Von den Armreifen fange ich gar nicht erst an.

Klar, ich liebe Mode. Ich liebe es, mich schön anzuziehen und mir mein Styling im Vorfeld zu überlegen. Aber ss gibt Momente im Leben, da ist mir das wirklich so egal. Also zumindest normal-egal. Da reichen mir gewisse Basics (wie der Bikini am Strand) und ich bin glücklich. Da stehen Komfort und Schnelligkeit im Vordergrund und nicht Schönheit und Trendbewusstsein.
Und kommt mir jetzt nicht mit: Wer schön sein will, muss leiden. Denn für mich gilt, nicht um jeden Preis. Und gleich dreimal nicht, weil es irgendein Modediktat vorschreibt. Ich will schließlich Spaß an der Mode haben.

Und ehrlich: Ich genieße diese Momente. In denen es egal ist, wie ich aussehe, weil eh alle auf die Festivalbühne starren. Weil eh alle am Meer liegen und sich mehr um ihren Sonnenbrand als um die Liege-Nachbarn kümmern. Weil alle im Regen tanzen und eh voller Schlamm sind. Weil man in Jeansshorts und Tshirt besser auf der Wiese sitzen kann, als im schicken Pailettenkleid. Und weil es Momente und Menschen im Leben gibt, wo es egal ist, wie man aussieht. Hauptsache, man ist zusammen.

Und deshalb, liebe Instyle & Co., statt sich perfekte Outfits für perfekte Situationen auszudenken, sollte man sie lieber leben. Denn dann merkt man erst, was wirklich am besten aussieht und passt. Und dann ist man am Ende eh am schönsten. Wenn man sich wohlfühlt. Und lebt.

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8 Antworten zu “Kolumne: (Nicht) immer perfekt gestylt”

  1. Hahaha ja das mit dem Schmuck finde ich auch immer höchst merkwürdig. Beim Sonnen würden sich die Teile eh nur aufheizen – aus. Oder rosten… Aber nicht mal meinen Echtgoldschmuck, sieht am Strand sogar fast schon doof und billig aus xD
    Ich bezweifle gerade selbst, ob ich meine Pradasonnenbrille überhaupt zum Strand mitnehmen würde, wenn die geklaut/kaputt/lala werden/gehen sollte is der Urlaub gelaufen… Lieber eine schrottige mitnehmen :D
    Nur auf süßen Bikini und Latschen lege ich großen Wert… Und ein fescher Hut waere auch schick und praktisch!

  2. haha großartig! Das mit der Statementkette zum Bikini hab ich auch schon irgendwo mal gelesen. Man stelle sich bitte mal die blöden Bräunungsstreifen nach ein paar Stunden in der Sonne vor ^^

    Ohrringe find ich ja noch OK, genauso wie Armbändchen die man eh nie abnimmt. Ich selber trag aber eigentlich nie Schmuck am Strand. Wie du schon sagtest: einfach mal nur genießen statt sich ständig den Kopf über das perfekte Outfit zu zerbrechen!

  3. So true…
    das mit dem Schmuck am Strand habe ich mir auch schon so oft gedacht… kein normaler Mensch geht mit einer tollen Kette ins salzige Meerwasser…
    na ja, kann man nichts dran ändern… schön aussehen tut es ja schon, aber ich glaube kaum dass die Instyle Redakteurinnen selbst alle top gestylt an den Strand gehen :D

    http://coco-colo.blogspot.de/

  4. Ich sehe regelmäßig Weibsens mit Badeanzügen und Schmuck in der Sauna (!)- also diese Leute, die gibts wirklich. Das ist so wie High Heels zum Wandern anzuziehen- nicht stylish sondern einfach nur bescheuert. Wie eine Statementkette bei der Hitze auf der Haut brennt, das will ich gar nicht wissen.
    Für den Strand habe ich eine extra Tasche, ja. Aber eher aus praktischen Gründen- genau wie du deine schönen Sandalen nicht einsauen willst, will ich meine schönen Taschen nicht mit Sand vollkriegen :) Ansonsten ein Bikini, olle Strandschuhe, ein Hut, eine olle Brille, Sonnencreme und ein gutes Buch- mehr braucht man am Strand wirklich nicht!

  5. Manche gehen halt an den Strand, um zu baden oder sich zu entspannen, andere um sich zu präsentieren. Sollen sie nur. Für mich reichen bequeme Pantoletten, lieber so als mit Pumps im Sand zu versinken.

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