Jahresrückblick 2022: Fatima

16. Januar 2023 von in
Foto: Philipp Hamburger

Zwanzig Zweiundzwanzig war wild. Und ich kann es eigentlich kaum glauben, was alles innerhalb von 365 Tagen passiert sein soll. Mein Jahr ist gerast, hat sich verdoppelt und sich dann wieder unendlich lange gezogen. Irgendwie war es auch eine Achterbahn der Gefühle, weil ich mit so vielen neuen Situationen konfrontiert worden bin, die nun ja nicht immer alle ganz einfach waren. In kaum einem Jahr war ich so viel unterwegs, habe an unterschiedlichen Orten Zeit verbracht, neues über mich gelernt und viel erreicht. Eigentlich nehme ich mir nie wirklich die Zeit dafür, mich zurückzubesinnen und mir vor Augen zu führen, was ich alles geschafft habe. Daher ist der Jahresrückblick hier der ideale Moment, um meine Cameraroll von ganz vorne durchzugehen und mir all die verrückten, schönen, traurigen und vor allem aufwühlenden Dinge ins Gedächtnis zu rufen – positiv wie negativ.

Ich habe zum Beispiel dieses Jahr meinen Abschluss gemacht und mein Studium beendet (crazy!). Dann der neue Job, der Umzug mit Zwischenstation bei meinen Eltern. Ein Heartbreak, viele tolle „Erste Male“ und ganz viel Unterwegs sein. Schon verrückt. Aber umso schöner, dass auch der Abschluss des Jahres noch mal ein ganz besonderer war: Mit meinen liebsten Menschen, einer kleinen Stay-Cation im Hotel Telegraphenamt in Berlin (Reminder an mich selbst: Urlaub für 2023 planen) und verrückten Nächten, in denen ich mich mal wieder (nach Langem) lebendig gefühlt habe. Hier kommt als mein sehr turbulenter Recap des vergangenen Jahres.

 

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Jahresrückblick 2022

Das hat 2022 mit mir gemacht: Dieses Jahr bin ich extrem über mich hinausgewachsen, denn ich habe mich seit Tag eins einer unbekannten (und oft auch unbequemen) Situation nach der anderen gestellt. Vor allem mit dem Umzug nach München hat sich mein Leben schlagartig verändert und ich würde behaupten, dadurch noch ein Stück weit erwachsener geworden zu sein – wenn man das so sagen kann. Auf einmal bin ich ganz für mich alleine verantwortlich und muss mich neu zurechtfinden – was nicht immer ganz einfach war. Dabei habe ich gelernt, dass ich alles schaffen kann, wenn ich mir etwas vornehme und dass vor allem unbequeme Entscheidungen am Ende auch positive Seiten haben können. Natürlich ist das nicht immer ganz einfach gewesen, aber ich als „Jetzt oder Nie“-Mensch, muss mich in einigen Fällen eben auch einfach in Geduld üben. Manches braucht seine Zeit, und das ist okay! Das Jahr hat mir aber auch in vielerlei Hinsicht gezeigt, wo meine Grenzen liegen und welchen Prioritäten und Bereichen ich mehr Wichtigkeit und Raum einräumen möchte – vor allem in Zukunft.

Dieses Jahr hatte ich am meisten zum kämpfen mit: Einsamkeit. Versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich gerne alleine und liebe auch die Stille zwischen dem ganzen Trubel. Aber wirkliche Einsamkeit kannte ich so noch nicht. Vor allem München (und meine Bayern-Krise) haben mir im vergangene Jahr oft das Gefühl gegeben, mich zu zerdrücken. Ich hatte oft Phasen, in denen ich dachte, mich selbst zu verlieren. Oder eben den Teil von mir, der gerne rausgeht und sich mit Menschen umgibt. Irgendwie war es so, dass meine gesamte Energie und Kreativität von der Stadt verschluckt wurde – und ich mit ihr verschwinde, in der Fremde, die mich eher abstößt, als aufnimmt.

Immer dann, wenn es ganz schlimm war, hat es mir am meisten geholfen, mit meinen Freund:innen zu telefonieren und zu facetimen. Wir haben zu jeder Tages- und Nachtzeit Nachrichten ausgetauscht und natürlich ist das kein echter Ersatz für die Distanz zwischen uns, aber immerhin das nächstbeste. Und es ist schön zu wissen, dass da Menschen sind, die einen genauso vermissen und daran erinnern, dass alles vorbeigeht und besser wird.

So habe ich meine Zeit zu Hause am liebsten verbracht: Tatsächlich war ich (gefühlt) mehr unterwegs, als in meinen eigenen vier Wänden. Doch wenn ich mal da war, dann habe ich viel Zeit mit Nichtstun verbracht. Denn dieses Jahr habe ich auch gelernt, mir selbst Pausen und nicht produktive Zeit zuzugestehen.

Geliebt habe ich dieses Jahr den Glow-up, den mir eine meiner besten Freundinnen bei meinem Hamburg-Urlaub verpasst hat und die selbst desigten Pieces von einer anderen, die einfach so fantastisch individuell und schön sind.

 

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Liebstes Instagramfoto: Ein Throwback-Post mit kurzen Haaren aus dem Sommer, auf dem ich aussehe wie meine Mutter. Und da ich schon länger wieder mit dem Gedanken spiele, meine Haare abzuschneiden, schwirrt es mir immer mal wieder im Kopf herum. Irgendwie habe ich das Gefühl, mich mit kurzen Haaren mehr zu mögen, als mit Locken – so schön sie auch sind.

 

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Das Lied, das ich 2021 am meisten gehört habe: Details von Katja Krasavic. Mein Spotify-Wrapped war sehr wild. Aber dieses Lied habe ich am meisten gehört. In Dauerschleife, aber irgendwie hat es mich immer beruhigt.

Meine liebsten Bücher: So wirklich viel gelesen habe ich, das muss ich zu meiner Schande gestehen, nicht. Zumindest keine Bücher. Das einzige, was ich wirklich gelesen habe, war „Nordstadt“ von Annika Büsing – eine perfekte Sommerlektüre. Ansonsten nur Magazine oder sehr sehr viele Online-Artikel. Mehr lesen ist also definitiv ein To-do für 2023.

Liebster Artikel auf amazed: Dieses Jahr habe ich wahnsinnig viel zum Thema Dating geschrieben. Mit vorne bei meinen persönlichen Favoriten war „Stadt, Land, weggerannt: Wieso manche Differenzen einfach zu groß füreinander sind„. Aber auch meine Kolumnen „Der Valentinstag auf QWERTZ: Liebesbrief per IMessage“ und die zur „Strong Independent Women“ waren irgendwie wichtig, für mich. Gleiches gilt für den Artikel zu Black Support Culture. Und dann wäre da noch der Text, den ich schon seit Anfang 2022 geplant, aber nie umgesetzt hatte, der zum Thema Whitepassing. Doch so oder so: Egal, was ich für amazed geschrieben habe, ihr habt mir immer geschrieben und euer Feedback gegeben. Sei es, wenn euch eine Kolumne besonders berührt hat oder ihr ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Das zu lesen, war für mich immer besonders schön, denn genau dann wusste ich: Meine Worte kommen an und stoßen bei euch auf einen Nerv. Und ein viel stärkeres Kompliment kann es kaum geben. Danke also dafür!

Das habe ich 2021 zum ersten Mal gemacht: Ich habe das erste Mal in meinem Leben Billard gespielt. Als Profi würde ich mich nach diesem Erlebnis nicht beschreiben, eher als absoluter Dilettant, aber zumindest war es extrem spaßig und ich würde es sofort wieder tun. Dann habe ich dieses Jahr meine erste Fashion Week (als Gast) besucht, meine ersten Moderations-Erfahrungen gesammelt und einen Panel-Talk moderiert. Beruflich gab es also einige erste Male, aber auch privat. Ich war das erste, und danach viele weitere Male, alleine unterwegs: auf Partys, Konzerten oder anderen Veranstaltungen und habe mich meinem „neuen Leben“ und seinen Herausforderungen gestellt.

Hier gehe ich 2021 wieder essen: Anhand von Restaurants habe ich mir München etwas erschlossen. Ich glaube für alle, die von hier kommen, sind meine Vorschläge also vermutlich nichts Neues. Favoriten waren aber in jedem Fall: Trüffel-Pasta im Giorgia (empfohlen von einer notorischen Trüffel-Hasserin), Die Bar Centrale, Drinks im Curtain Call (Empfehlung für alle, die Gin und Fancy-Cocktails mögen) und vieles mehr. Aber auch in Berlin habe ich im Dezember noch einmal absolut vorzüglich gegessen: Zum Geburtstag einer meiner besten Freund:innen, waren wir im Café Frida, wo ich definitiv noch einmal hingehen würde.

3 Dinge, für die ich dankbar bin: Meine Freund:innen, die alle wie Familie für mich sind und ihr unendlicher Support für alles, was ich mache. Dafür, dass ich das, was ich liebe beruflich machen kann: Schreiben und kreativ sein. Und vor allem bin ich dankbar für alles, was ich dieses Jahr machen konnte und erreicht habe – still processing.

Jahresausblick 2023

Ziele für 2022: So richtige Ziele habe ich mir für das neue Jahr eigentlich nicht gesetzt. Ich lebe eher von Moment zu Moment und lasse die Dinge auf mich zukommen. Zusammenfassend würde ich vielleicht einfach sagen: Dinge tun, die mir Freude bereiten und für die ich brenne.

Das nehme ich mir 2022 vor: In einigen Momenten mehr Grenzen zu setzen und mein eigenes Wohlbefinden oder Wellbeing stärker fokussieren. Mich nicht aus meiner eigenen Balance bringen zu lassen und noch klarer kommunizieren, was ich möchte und was nicht. Diese Art Vorsätze decken sich auch mit dem, woran ich 2023 mehr arbeiten möchte: Mehr an die Zukunft denken und mir konkrete Gedanken machen, wie genau ich dahinkomme, wo ich möchte und was es dafür braucht. Und ich möchte auch wieder mehr Kochen und Freund:innen zum Dinner einladen – etwas, dass ich 2022 sehr vernachlässigt habe.

Worauf ich 2022 verzichten kann: Verzichten möchte ich eigentlich schon länger, auf zu viel Koffein – vielleicht klappt das ja in diesem Jahr. Und ansonsten möchte ich mich von allen Altlasten und Dingen trennen, die mir nicht guttun und wo ich nicht das Gefühl habe, dass es mich erfüllt und glücklich macht!

 

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