Interview: Ein Gespräch mit Lika Mimika
Wann habt ihr euer Label Lika Mimika gegründet und wer steckt dahinter?
Gegründet haben wir, Marijana Condic und Lisa Leipziger, das Label 2010. Wir kennen uns schon mehr als unser halbes Leben lang und hatten schon als Teenies die verträumte Idee, irgendwann mal eine gemeinsame Firma zu gründen.
Was macht das Label aus? Welche Philosophie steckt dahinter?
Wir machen prinzipiell nur das, was uns auch selbst gefällt. Nachhaltigkeit, Fair Trade und ein faires Preis- Leistungsverhältnis ist uns dabei sehr wichtig. Wir legen großen Wert auf die Herkunft unserer Materialien, auf gute Arbeitsbedingungen in den Fabriken, sehr gute Qualität der Produkte und ein schönes Erscheinungsbild.
Ohja, das zahlt sich aus! Und wieso habt ihr euch dazu entschieden, den Fokus auf Sommerschuhe, also Espadrilles, zu legen?
Das war so, wie mit den meisten schönen Dingen im Leben: es ist einfach passiert. Lisa kam eines Sommers aus Spanien wieder, wo sie einen grossen Teil ihrer Kindheit verbrachte und hatte die Idee Espadrilles zu designen. Wir wollten aus dem günstigen Leinen Espadrille eine hochwertige Version entwerfen, ohne den Schuh an sich groß zu verändern. Geplant war das Ganze als ein kleines, temporäres Projekt. Wir hätten nie gedacht, dass diese Idee in einer richtigen Firma mündet und weltweit so gut ankommt. Von daher liegt der Fokus natürlich immer noch auf den Espadrilles und alle weitere Modelle bauen wir darauf auf. Wir hatten zur richtigen Zeit das richtige Gespür.
Du sprichst von einer „richtigen“ Firma – woher bezieht ihr denn euer Leder und wo werden die Schuhe produziert?
Wir sind zweimal im Jahr in Paris auf der Premiere Vision Stoff und Leder Messe. Dort tummeln sich auch alle großen Labels, die wir lieben und wir können alle Materialien vor Ort anfassen, mit den Lieferanten sprechen und Farben begutachten. Es macht auch Spaß, Mäuschen zu spielen und zu sehen, bei welchen Lieferanten die Einkäufer von Acne, Isabel Marant, Givenchy und Balenciaga so einkaufen… Ansonsten haben wir viele feste Lieferanten in Frankreich, Italien und Spanien, dort sind wir dann auch mehrmals im Jahr und schauen, was es so Neues gibt. Unsere Produktion liegt nach wie vor in Spanien, darauf legen wir großen Wert.
Orientiert ihr euch dann auch an den Einkäufen von Acne, Marant & Co. und generell an aktuellen Trends? Wo holt ihr euch eure Inspiration?
Natürlich orientieren wir uns auch an Farb- und Styletrends, versuchen aber immer den Fokus auf Zeitlosigkeit zu legen. Wir verbringen sehr viel Zeit damit unsere Farben auszuwählen – es gibt unendlich viele Töne jeder Farbe und ein Knallrot ist nicht gleich ein Knallrot, ein Hellblau nicht gleich ein Hellblau. Viele Lieferanten haben keinen wirklichen Sinn für Zwischentöne und Nuancen. Wir haben mittlerweile ein riesiges Archiv an Farbkarten und lassen manches auch einfärben – Türkis ist zum Beispiel eine Farbe, die wir sehr selten im richtigen Ton finden. Die Inspiration holen wir uns wirklich an jeder Ecke, man muss einfach nur die Augen aufhalten. Vögel und Blumen sind zum Beispiel eine tolle Inspiration für Farbkombinationen, manchmal aber auch Hausfassaden, alte Grafiken aus den 70ern, Bücher, Magazine, alles Mögliche.
Wie stylt ihr am liebsten eure Espadrille – wann und wo tragt ihr sie?
Das Schöne an den Espadrilles ist, dass sie in Leder irgendwie immer gehen. Man sieht nie under- oder overdressed aus. Wir tragen sie natürlich ständig und bei jedem Wetter, wenn es die Temperatur zulässt. Unsere eigenen Schuhe sind unsere Crash Test Dummies und müssen sehr viel mitmachen, damit wir wissen, was wir da verkaufen, was sie aushalten und was man eventuell verbessern könnte. Es ist sehr schön zu sehen, wie unsere Kunden sie stylen – das geht wirklich von super fashion bis super konservativ und durch jede Altersstufe.
Habt ihr Lieblingsmodelle? Welche sind es?
Ja! Die Bicolor Modelle, Metallic und Lack! Wir lieben auch die neuen Plateau Sandalen und die Plateau Loafer. Immer wenn neue Ware kommt, knobeln wir, wer sich welche nimmt. Bei den vielen Farben und Kombinationen müsste sich jede von uns ansonsten einen begehbaren Schuhschrank einrichten.
Welche Schuhe würdet ihr gerne mal in der Zukunft entwerfen – habt ihr irgendwelche Pläne?
Das kommt immer, wie es kommt. Die Plateau Sandale ist in Erinnerung an die Jelly Shoes entstanden, die wir als Kinder immer tragen mussten. Also dachten wir uns, jetzt als Erwachsene, designen wir uns solche in der Luxus-Version. Lustigerweise ging es scheinbar vielen Mädchen so und der Schuh erinnert die meisten an die schönen Kindheitstage.
Und auf was können wir uns im Herbst / Winter freuen?
Im Herbst bringen wir erstmals Clutches und weitere Taschenmodelle sowie Boots auf den Markt. Das war eine ganz neue Erfahrung für uns und wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis. Lasst Euch also überraschen!
Hier geht’s zum Onlineshop!
Wer sich die Modelle von Näherem ansehen möchte, der schaut eine Runde im SPROUT Store in München vorbei!
3 Antworten zu “Interview: Ein Gespräch mit Lika Mimika”
Super interssanter Post/Interview! Ich wusste gar nicht, dass es die Modelle auch in München gibt, guter Tip da muss ich gleich mal vorbei schaun!
Diese guten alten Jelly Shoes, Love it or Hate it! I loooove it!
Much love xxx
http://www.christinanista.blogspot.com
Ich liebe Espadrilles und diese sind besonders schön… leider kann ich aber nur welche mit Gummizug anziehen, weil meine Ferse so schmal ist und ich sonst immer rausrutschen würde… AALSO, Marijana und Lisa… das ist eine Anregung für euch :D
Tolles Interview übrigens
http://coco-colo.blogspot.de/
tolles interview. die schuhe sind echt hübsch