Es gab mal eine Zeit, da war Instagram einfach nur ein Ort, an dem man Filter auf quadratische Bilder klatscht. Inzwischen ist es ein ganzes Universum an Möglichkeiten, das die App bietet – und jeder Feed sieht anders aus. Von Influencer-Accounts mit Millionen Followern, auf denen jedes Bild gleich aus sieht, bis hin zum Account der Katzen deiner schrulligen Großtante – auf Instagram gibt es alles. Und spätestens, seit es Insta-Stories gibt, ist die App auch kein rein optisches Medium mehr. Auch hier sind die Möglichkeiten endlos: Man kann Stories benutzen, um der Welt sein Mittagessen zu präsentieren, um komplette Konzerte abzufilmen – oder eben, um seine Meinung zu teilen und in Diskussion zu treten. Man kann die Funktion nutzen, um eigene Probleme sichtbarer und verständlicher zu machen, um Rassismus, Sexismus und Konsorten zu adressieren und über wichtige Themen aufzuklären.
Die folgenden Accounts werden eure Instastory-Routine aufpolieren: Denn sie nutzen die Plattform als Tool für eine bessere, reflektierte, achtsamere Welt. Sie bieten wertvolle Einblicke in Themen wie Feminismus, Mental Health, Rassismus, Gender und das Leben in einer hypervernetzten Welt.
Zoe Ligon ist die Insta-Queen des sexpositiven Feminismus. Sie besitzt einen Online-Sexshop, dreht regelmäßig Aufklärungsvideos für Super Deluxe (in denen sie zum Beispiel Sexroboter oder ferngesteuerte Vibratoren testet) und ist unglaublich unterhaltsam. In ihren Stories ist sie immer lustig, oftmals kritisch und bringt die Dinge immer auf den Punkt.
Der Account von Clare, Naina und Farah aus Berlin widmet sich jeder Woche einem anderen Thema. Kleine Interviews, gut recherchierte Fakten, interaktives Einbringen der Follower und ein hohes Maß an politischer Reflektiertheit fügen sich zu der journalistisch hochwertigsten Insta-Story, die du je gesehen hast (ja, Insta-Stories sind jetzt Journalismus!). Von Orgasmen übers Reisen, Geschwister, Behinderungen, Depressionen und Verhütung bis hin zu Pornos: Der Content von Mädelsabende ist immer interessant und man lernt immer etwas Neues.
Eva ist Archivistin, lebt in Berlin und spricht in ihren Insta-Stories und Beiträgen mutig und unerschrocken über ihre Depression und lässt ihre Follower an ihrem Alltag teilhaben. Sie befreit die Erkrankung so von all den Mythen, die um sie herum ranken und macht ein kleines bisschen eher spürbar, dass eine Depression so viel mehr ist als bloß „ein bisschen traurig sein“. Auch andere, politische Themen wie Sexismus, Bodyshaming und Rassismus reflektiert sie schlau und einfühlsam.
Dieser Account ist etwas für echte Modefans und/oder historisch Interessierte: Mithilfe von Illustrationen werden hier gruselige Modeerscheinungen aus der Geschichte vorgestellt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass sich Frauen im antiken China die Füße abgebunden haben, weil kleine Klumpfüße als Schönheitsideal galten? Oder dass Ballerinas Mitte des 18. Jahrhunderts regelmäßig auf der Bühne Feuer fingen, weil ihre Kostüme durch die Gasbeleuchtung anfingen zu brennen?
Bianca ist Journalistin und Autorin aus Wien im Berliner Exil. Ihren Blog „Groschenphilosophin“ gibt es ungefähr schon so lange wie das Internet selbst – dementsprechend versiert ist Bianca mit Themen rund um das digitale Leben. Sie ist sozusagen ein Vorzeige-Millenial – deswegen kommt im Herbst auch ihr erstes Buch „Das Millenial-Manifest“ im Rowohlt-Verlag heraus. Auf ihrem Instagram-Account befasst sie sich mit spannenden, aktuellen Themen jeder Art: Arbeitswelt, Feminismus, Internet, Politik – mit messerscharfer Auffassungsgabe und ohne Angst, Probleme klar zu adressieren.
Auf Klo ist ein Interviewformat von Funk, das sich mit Themen rund um den (weiblichen) Körper befasst. In jedem Video kommt eine andere Person zu einem neuen Thema zu Wort: Es geht beispielsweise um Menstruation, Tattoos, Körpergefühl, Sexualität, Gender, Verhütung, Body- und Slutshaming, usw.
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Jaqueline aus Wien ist mit beinahe 20.000 Followers eigentlich kein Geheimtipp mehr. Kein Wunder, denn selten sind Instagram-Accounts so brutal ehrlich im Umgang mit Themen wie Trauer, Body-Issues, Achtsamkeit oder Freundschaft. Ihre Texte – in ihren Stories und in ihrem Feed – treffen immer irgendwie einen Nerv und geben Hoffnung. Besonders ihr Umgang mit Trauer ist beeindruckend, denn Jaqueline hatte einen sehr tragischen Verlust. Man lernt viel darüber, wie sich Trauer anfühlt, wie man in schwierigen Zeiten auf sich aufpassen kann und wie Selbstliebe funktioniert.
Esra Ayari ist freie Journalistin aus Köln, schreibt under anderem für die Zeit und ist Muslima. In ihren Texten und auf ihrem Instagram-Account bietet sie reflektierte Einblicke zu Themen wie Religion, Identität und Rassismus.
Eine Antwort zu “#instawoke: 8 Instagram-Accounts, mit denen du etwas lernst”
Wow, da sind einige inspirierende Schätzchen dabei! Eine Schande, dass ich zum Beispiel die Groschnephilosophin noch nicht kannte! Danke für die Zusammenstellung!
Eine Antwort zu “#instawoke: 8 Instagram-Accounts, mit denen du etwas lernst”
Wow, da sind einige inspirierende Schätzchen dabei! Eine Schande, dass ich zum Beispiel die Groschnephilosophin noch nicht kannte! Danke für die Zusammenstellung!