In the Mood: Über Düfte, die nach Freiheit riechen und die langsamen Tage in Berlin

28. Juni 2021 von in

Die grauen Wolken sind letzte Woche über Berlin gezogen und mit ihnen hat sich ein Blues über meinen Kopf gesetzt, der sich sonst erst an den ersten Herbsttagen zurückmeldet. Dieser Blues klingt ruhig, traurig aber auch gefühlvoll schön und er gehört mit zu meinen liebsten Gefühlen überhaupt. Er macht die Tage langsamer, lässt mich ganze Alben durchhören und endlos Bücher lesen, ohne meine zerstreuten Gedanken zusammen kratzen zu müssen. Die Gedanken sind dann genauso ruhig wie die Tage selbst, an denen es in Berlin so aussah, als hätte man den frisch erblühten Bäumen etwas Sättigung heraus genommen, als würden die Menschen sich langsamer bewegen und als wäre alles eine Filmkulisse für einen Mood Film, in dem nichts passiert. Ich liebe die Melancholie, zumal ich weiß, dass sie sich spätestens in dieser Woche verflüchtigen wird.

Düfte, die nach Freiheit riechen: Die Parfums von 27 87

In dieser Woche habe ich ein altes Parfum wiederentdeckt und ein neues dazu gewonnen. Flaneur von 27 87 ist der neueste Duft des Nischenlabels, in das ich mich schon dank Wandervogel verguckt habe. Ich liebe die Düfte, die eher ein Gefühl vermitteln, als klassisch parfumig zu riechen. Wandervogel ist eines meiner Lieblingsparfums und duftet wie eine frische Brise, nach Marokkanischer Minze und Luft, und erinnert mich ans Fliegen und das Gefühl von Freiheit. Die kleine Schwester Flâneur symbolisiert ebenso Freiheit, aber auf eine melancholischere Art und Weise. Vielleicht liebe ich es deshalb so, weil es meinen aktuellen Gemütszustand so gut einfängt. Der grün-blumige Duft Flâneur erinnert an die nostalgischen Tage, an denen man ziellos durch die Stadt schlendert und sich in den Moment hineinfallen lässt, ohne Grund oder Sinn. Er besteht aus Bergamotte, Absinth, Mandel, Kaschmirholz und Vetiver. Viel besser kann in meinen Augen eine Duftkomposition kaum klingen.

Noch mehr Beauty: Neuzugänge und Favoriten

Il Makiage gehört zu meinen Lieblingsbrands im Beautybereich. Zumindestens jetzt, seit ich einige Produkte testen durfte. Ich bin schwer begeistert. Seither trage ich jeden Tag den Hauch von Nichts von Flawless Base Foundation, der sich wie ein leichter Schleier über mein Gesicht legt. Den perfekten Farbton aus der großen Bandbreite findet ihr mit Hilfe des Farbton-Finders. Weiter im Text geht es mit dem pinkroséfarbenen Blush „Vogue“ von derselben Marke, dem ich erst skeptisch gegenüber war, da ich normalerweise eher orangestichige Rougetöne bevorzuge. Doch nachdem ich die ersten Berührungsängste überwunden hatte, gab es kein Zurück mehr. Ich liebe den Farbton auf meinen Wangen und trage keinen anderen mehr. Außerdem ein kleines Wundermittel, das meiner Haut richtig viel Feuchtigkeit spendet und dabei auch noch nach Zitronenhainen duftet, ist die Gesichtscreme von Oliphenolia.

New In: Halsketten, die mich an früher erinnern

Die Nostalgie geht weiter – in Form von zwei Halsketten, die letzte Woche bei mir eintrafen. Ich habe mich sofort in die silberne und goldene Kugelkette verliebt, die ich seither jeden Tag als Choker trage. Mal mit Anhänger, mal ohne. Dear Darling Berlin ist ein nachhaltiges Schmucklabel, das die zeitlosen Stücke verantwortungsvoll herstellt. Die zwei Ketten Luise erinnern mich an Teenagerzeiten, in denen ich ebenso immer eine Kugelkette um meinen Hals wusste. Umso glücklicher bin ich, diese Nostalgie neu aufleben zu können.

Lange Lesetage: Endlich habe ich auch Brüste und Eier gelesen

Viel zu lange stand es auf meiner Leseliste. Umso glücklicher bin ich, endlich auch im Team zu sein derer, die Brüste und Eier gelesen haben. Der Roman von Mieko Kawakami handelt von einem Wiedersehen zweier Schwestern und einer kleinen Tochter in Tokio, die alle drei unterschiedlicher nicht sein könnten. Die einzige Gemeinsamkeit die alle drei teilen, sind die Probleme und Themen, die sie beschäftigen. Allesamt von der Gesellschaft tabuisiert, von der Gesellschaft unterdrückt und diskriminiert. Nach und nach erfahren wir, mit welchen Schwierigkeiten alle drei Charaktere zu kämpfen haben, die mit Frausein zu tun haben und dem Zwang, das gesellschaftliche Bild einer Frau zu erfüllen.

Ein einziger Lese-Binge: Das Ministerium der Träume

Ähnlich gut ging der Debütroman von Hengameh runter. Wie Butter lesen sich die Worte, die die Geschichte einer Familie in Berlin erzählen. Von Migration handelt der Roman, dem Tod eines Familienmitglieds, der neuen erziehenden Rolle der Schwester, der emotionalen Abwesenheit der Mutter und von der Abwesenheit des Vaters und das Leben in Berlin. Ich konnte nicht aufhören, das Buch zu lesen, war süchtig nach den Worten – und kann euch nur ans Herz legen, es mir gleich zu tun.

 

 

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5 Antworten zu “In the Mood: Über Düfte, die nach Freiheit riechen und die langsamen Tage in Berlin”

  1. Danke für diesen schönen Artikel. Mag Gedanken über Melancholie & noch viel lieber welche über Gerüche. Eine schöne Kaffee-am-Morgen Begleitung war das.

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