Vom Hotel Muchele und den schönsten, ruhigen Wanderrouten rund um Lana
Dieses Jahr packte sie mich immer schlagartig, die Sehnsucht. Nach blau schimmernden Gipfeln, nach frischer Bergluft und vor allem nach schattigen Waldpfaden, die von Gebirgs-Weitblick gekrönt werden. In den Bergen zu sein und zu Wandern erfüllt mich auf so vielen Ebenen, dass mich immer wieder die Sehnsucht packt. Fast noch mehr als nach Strand und Meer, denn die Berge sind von München aus so schnell erreichbar, dass es manchmal gar nicht anders geht, als alle Sachen zusammenzupacken und Richtung Süden zu fahren, wo die Berggipfel schon am Autobahn-Horizont auftauchen.
In der Coronazeit war das Wandern für mich ganz besonders heilsam, denn auf den Berggipfeln in der klaren Luft fühlte sich alles gleich ein bisschen leichter an. Letzten Spätsommer und Herbst kam das Bergsteigen dann wegen einer Knieverletzung meines Freundes viel zu kurz, nach dem Winter ging es nach Fuerteventura und danach wartete meistens ziemlich viel auf dem Schreibtisch. Als wir jetzt im August also nach Südtirol aufbrachen, war ich voller Sehnsucht nach Berggipfeln und Waldpfaden und konnte es gar nicht erwarten, endlich wieder Wandern zu gehen.
Wir verbrachten unsere Tage in Lana südlich von Meran, wovon ihr hier Teil I lesen könnt. Lana hat den wunderschönen 1743 Meter hohen Hausberg Vigiljoch, der ein einziges großes, autofreies Naturschutzgebiet ist und den ich vor drei Jahren schon wahnsinnig schön fand. Und trotzdem machte ich erstmal den Fehler, höher hinaus zu wollen, und wir fuhren erstmal nach Meran. Hier gibt es das riesige Ski- und Wandergebiet Meran 2000, wo schon unten an der Seilbahn eine unendliche Menschenschlange wartete. Die Seilbahn selbst war die größte, die ich je erlebt habe, und oben auf dem Berg wurde es noch stressiger: der Berg war eine einzige Baustelle voller Kräne, weil gerade ein neuer Sessellift gebaut wird, Wege waren gesperrt, sodass sich alles auf einem Weg staute, und weit und breit gab es keinen schattigen Baum, sondern nur Wege in der prallen Sonne bei 30 Grad. Fix und fertig fuhren wir nach dem Ausflug zurück in unser zweites Hotel auf der Lana-Reise, das Hotel Muchele, wo uns eine der Besitzerinnen nochmal vom Naturschutzgebiet Vigiljoch erzählte. Zum Glück, denn so ging es am nächsten Tag auf das Vigiljoch – und der Kontrast hätte nicht größer sein können.
Auf dem Vigiljoch war es noch schöner, als ich es in Erinnerung hatte, und wir dehnten die Wanderung auf den ganzen Tag aus. Vom Fuß des Vigiljochs fährt eine kleine und charmante Seilbahn auf den Berg hoch, danach kann man mit einem winzigen Einzel-Sessellift noch weiter höher fahren. Oben erstreckt sich dann ein wunderschönes Wandergebiet voller Wälder, Wiesen, mehrerer Gipfel und Almen und unzähligen Haflingerpferden, die einem immer wieder begegnen. An der Bergstation des Sessellifts geht das Wandergebiet erst richtig los, und so liefen wir sechs Stunden lang erst zum Vigiljoch-Kirchlein, dann durch Wälder hinauf zur Naturnser Alm, von der aus man auf den Ötzi-Fundort, das Tisenjoch, blicken kann – ein paar Tage später ging es in Bozen dann in das Ötzi-Museum, in dem man die 5000 Jahre alte Mumie und das ganze originale Equipment von damals sehen kann.
Von der Naturnser Alm ging es über die Bärenbad-Alm zurück zur Talstation des Sessellifts. Von hier könnte man auch ganz runter nach Lana wandern, uns ging aber die Zeit aus und wir nahmen die Seilbahn, um nach dem Wandern noch in den umwerfenden Infinity-Pool des Muchele Hotels springen zu können – selten hat sich etwas so gut angefühlt.
Das Hotel Muchele kannte ich schon von einer Bekannten, die so davon schwärmt, dass sie jedes Jahr hinfährt. Und tatsächlich hat das Hotel nicht nur Design und Wellness auf höchstem Level, sondern auch einen ganz besonders netten Charakter. Das Hotel Muchele ist ein Familienbetrieb, was man sofort spürt. Zu fünft führen die drei Töchter Anna, Martina und Priska mit ihren Eltern Franziska und Hansjörg Ganthaler das Familienhotel, die Mutter pendelt mittlerweile in den Zweit-Hotel-Sitz am Meer in den Marken, den man ebenfalls über das Hotel Muchele buchen kann. Der Tipp, auf das Vigiljoch zu fahren, kam von Martina, die zusammen mit ihren Schwestern den Familienbetrieb weiterführt. Und der Vater war abends für die Musik zuständig, was wirklich herzzerreißend schön war: auf der riesigen Muchele-Terrasse finden regelmäßig Tanzabende statt, vom Dinner geht es fließend zum Tanzen über, und unter die Hotelgäste mischen sich auch viele Einheimische aus Lana und Umgebung. Selten habe ich so viel Lebensfreude gesehen wie auf der Muchele-Tanzfläche im Sonnenuntergang, wo die ersten Freundinnen und Paare zu tanzen anfingen.
Das Hotel selbst hat in der Corona-Zeit sein Pool-Angebot erweitert und zum bisherigen Innen- und Außenpool, der an das SPA angrenzt, einen wunderschönen zweiten Infinity-Pool auf die große Terrasse gebaut. Der Blick von hier auf Lana, die Berge und den Sonnenuntergang ist wirklich magisch. Die große Terrasse erinnerte mich sofort an Aruba und bringt stilistisch Karibik-Gefühl nach Südtirol. Unser Zimmer schaute auf große Palmen im Garten und die Berge dahinter, ein einmaliger Südtirol-Anblick. Und sowohl das riesige Frühstücksbuffet mit Semmeln vom besten Bäcker Lanas als auch die Menüs am Abend ließen absolut keinen Wunsch offen.
Nach dem wunderschönen Tag auf dem Vigiljoch wollten wir uns noch einen besonderen Aussichtspunkt nicht entgehen lassen: das Knottnkino, oben auf einem Felsvorsprung gelegen auf der gegenüberliegenden Talseite des Vigiljochs. Vom Hotel Muchele aus ist man in wenigen Minuten am Fuße der spektakulären Seilbahn von Burgstall nach Vöran. Von dort aus führt eine Rundwanderung in etwa 4 Stunden zum Knottnkino und durch den Wald zurück zur Seilbahn. Der Weg ist teilweise steil, das Ziel lohnt sich aber sehr: das Knottnkino ist eine Art Freiluft-Kinositz-Saal mit Blick auf das gesamte Etschtal. Man sieht Lana, Meran, das Vigiljoch und alle Berge, und ist ganz oben auf einem Felsvorsprung, von dem es steil nach unten geht. Ein wunderschöner Abschluss unseres Lana-Besuchs!
– Anzeige wegen Markennennung –
– Anzeige wegen PR-Sample –