Offline-Auszeit im Hofgut Hafnerleiten: Magische Tage im Nirgendwo zum richtigen Moment

3. November 2022 von in ,

Als ich das letzte Mal völlig ohne Empfang und Wlan war, habe ich geheult. So unvorbereitet war ich auf die digitale Funkstille. Im Nachhinein muss ich herzhaft über mich lachen, denn der Urlaub an der Ostsee gehört zu einer der schönsten Erinnerungen – und das obwohl ich ganz ohne Netz war. Einmal drauf eingelassen, konnte ich die Funkstille genießen. Zur Ruhe kommen, mich entspannen und ganz im Jetzt sein.

Vergangene Woche war es wieder soweit: Ich habe mich ins Abenteuer Offline-Auszeit gewagt. Diesmal ganz bewusst. Mit Vorfreude statt Tränen. Kein Whatsapp. Keine Emails. Keine Nachrichten lesen. Und schon gar nicht Instagram. Drei Tage ganz ohne Handyempfang und Wlan.

Willkommen im Hofgut Hafnerleiten.

Willkommen im Hofgut Hafnerleiten. Mitten in Niederbayern. Zwischen Passau und München. Nahe Bad Birnbach, einem kleinen Ort mitten im Nirgendwo. Hier zwischen Wäldern und Feldern liegt das Hofgut Hafnerleiten. Weit weg von der Stadt, und doch so nah, dass man von München aus innerhalb von knapp zwei Stunden dort ist. Und man plötzlich mitten im Offline-Paradies gelandet ist.

Wer hier Netz will, bekommt es nur, wenn er weit weg spaziert – oder sich ins Hauphaus verrirrt. Denn hier gibt es Wlan, doch das Passwort verrät schon das Mantra dieses außergewöhnlichen Urlaubsortes: #abernurkurz.

Für uns war klar, wir wollen es wagen, drei Tage ganz ohne Internet und Handyempfang. Einfach nur erholen, Zeit miteinander verbringen und das Privileg genießen, einmal nicht erreichbar zu sein.


Angekommen in Niederbayern durften wir in eines der wunderschönen Rottaler Langhäuser einziehen: ins Haus am Feld. Ein ganzes Häuschen für uns. 80 Quadratmeter, mit Küche, Bad und Badewanne sowie Essplatz, Sitzfenster und vor allem mit Blick in die Weite. Eingebettet in Bambus, abgeschirmt von der Außenwelt und allen anderen Gästen. Ein Ort nur für uns drei.

Das Hofgut Hafnerleiten hat drei dieser großartigen Häuser – ein Baumhaus, das Haus am Wald sowie das Haus am Feld. Hinzukommen noch Themenhäuser wie das Haus am See oder das Bootshaus mitten am hauseigenen See. Alle Häuser liegen nah beieinander und doch so fern. Zwischen Wäldern, Bambusbäumen und Weiden merkt man nur selten, dass es noch andere Gäst*innen gibt. Während unseres Aufenthalts war das Hofgut fast komplett ausgebucht, trotzdem hatten wir das Gefühl von Einsamkeit und Stille. Neben den Häuser gibt es übrigens noch Teichsuiten im Hofgut: gemütliche Zimmer mit Blick auf das Hofgut. Die gute Nachricht ist: Auch mit Hund ist man im Hofgut herzlich willkommen. Man nächtigt entweder wie wir im Haus am Feld oder im Haus am Wald oder in einer Teichsuite. Wichtig: Unbedingt frühzeitig reservieren, denn man ahnt es schon: Das Hofgut ist – auch mit Hund – sehr beliebt.

Die Weite, der Blick und die unsagbare Ruhe: Schon nach den ersten Minuten in unserem Haus fühlte ich mich entspannt. Reisen sind für mich als Angstpatientin immer wieder anstrengend, ich bin in den ersten Stunden oft angespannt und aufgeregt, viele Menschen und Trubel verstärken diese Gefühle. Im Hofgut Hafnerleiten hingegen konnte ich erstmal tief durchatmen. Nur mein Freund, Pepe und ich und ein unfassbarer schöner Herbst-Sonnenuntergang, der uns das Ankommen noch ein bisschen leichter machte. Den fehlende Empfang war ungewohnt, aber relativ schnell normal. Man gewöhnt sich eben doch an alles.

Wer im Hofgut Hafnerleiten nur für sich sein will, kann das fabelhaft. Es ist der perfekte Ort für Zweisamkeit, für Zeit zum Nachdenken, sich aus dem Alltag rausnehmen oder einfach für intensive Projekte, die ohne Ablenkung endlich einen Abschluss finden müssen. Autor*innen sollen öfters im Hofgut an den Endzügen ihrer Romane sitzen, und ich verstehe gut, wie man hier ganz ohne Ablenkung ein Buch-Finale schreiben kann.



So ganz wollten wir uns dann doch nicht zurückziehen, und so ging’s für uns und andere Gäste abends um 18 Uhr ans Haupthaus. Nur wenige Minuten entfernt können sich die Gäste hier abends auf einen Plausch treffen. Es gibt kleine Snacks, einen Aperitif und einen tollen Blick aufs Hofgut. Und: Wlan für alle, die bereits Entzugserscheinungen haben. Das Schöne ist jedoch: Das braucht es gar nicht. Die Gastgeber*innen suchen das Gespräch, man tauscht sich aus, rekapituliert den Tag und vergisst den Drang, nach dem Handy zu greifen sofort wieder.

Gegen 18.30 Uhr bekommt jedes Haus einen Korb in die Hand gedrückt. Darin befinden sich die Vorspeise sowie der Nachtisch. Der Hauptgang wird eine knappe Stunde später von den Köch*innen persönlich ans Haus geliefert. Und so ging’s für uns zurück ins Haus, an einen gedeckten Tisch. In aller Ruhe essen wie im Restaurant, nur zu zweit. Eine großartige Erfahrung, die uns nach anstrengenden Wochen im Alltag wieder näher brachte. Endlich Zeit für Gespräche, keine Ablenkung, nur Zeit für uns. Bis es an der Tür klopft: Und der warme Hauptgang geliefert wird. Nach dem Abendessen kommt das Geschirr übrigens wieder in den Korb. Jener wird vor die Tür gestellt – und im Laufe des Abends abgeholt. Das bekamen wir jedoch gar nicht mehr mit. Neben uns knisterte das Kaminfeuer, wir lasen in unseren Büchern und genossen die Stille, bis wir todmüde ins Bett fielen.

Ausgeschlafen ging’s für uns morgens um 7 Uhr erstmal eine große Runde mit Pepe über die Felder. Die morgendliche Stille zwischen den Nebelschwaden war großartig. Von München sind wir dann – selbst an der Isar – doch eine andere Lärmkulisse gewöhnt. Die Wege und Felder für sich zu haben, war nicht nur für uns, sondern auch für Pepe eine schöne Erfahrung. Für die Zukunft wollen wir uns wieder mehr Zeit nehmen und hin und wieder rausfahren, ab in den Wald.

Zurück im Haus wartete schon das Frühstück auf uns. Zwischen 8.30 und 9 Uhr wird ein Korb vors Haus gestellt, mit Brötchen und allem, was ein gutes Frühstück ausmacht. Perfekt für alle, die morgens nicht wie wir rausmüssen, sondern direkt vom Bett an den Frühstücktisch fallen wollen. Anders als in Hotels, in denen man sich fertig angezogen zum Schaulaufen ans Hotelbuffet wagen muss, kann man sich hier ganz gemütlich noch im Schlafanzug an den Tisch krümeln. Und auch wir haben das Frühstück zu zweit genossen. Geschlemmt, geredet, viel gelesen – und schwups, war es auch schon mittags.



Während wir die Zeit zum Ausruhen, zum viel Spazieren gehen und für Gespräche genutzt haben, kann man als Gäst*in im Hofgut auch Massagen oder einen Saunabesuch buchen. Am Badeteich gelegen gibt’s die finnische Sauna sowie einen Ruhewürfel zum Entspannen und Runterkommen. Für uns war das Wetter zu gut, sodass wir doch lieber mit Pepe an der frischen Luft waren, für die Wintermonate stelle ich mir die Sauna eingebettet zwischen Wald und See wundervoll vor. Und im Sommer? Dann springt man einfach rein ins Wasser!

Übrigens, auch modetechnisch ist das Hofgut Hafnerleiten vor allem eines: gemütlich. Ich hatte nur wenig Gepäck dabei, da man sowieso die meiste Zeit für sich ist. Eine Leggings, ein Tshirt, ein Hoodie – fertig ist das gemütlichste Urlaubsoutfit aller Zeiten.


Nach unseren Nachmittagsspaziergang landeten wir wieder am Haupthaus. Nicht (nur), um im Internet zu surfen, sondern um uns einen Kuchen und Kaffee zu gönnen. Ob Cookie oder Kuchen: Die Küche backt jeden Tag frisch, sodass man die Zeit vom Frühstück bis Abendessen gut mit einem Nachmittagskaffee überbrücken kann. Wer tagsüber eher hungrig ist, sollte morgens zum Frühstück einfach ein bisschen mehr bestellen. So bleibt – dank Kühlschrank in der Küche – auch für den Hunger zwischendurch etwas übrig. Uns genügte der Snack am Nachmittag, zumal man im Hofgut Hafnerleiten ja relativ früh zu Abend isst.

Was soll ich sagen: Die Auszeit im Hofgut Hafnerleiten hat uns wahnsinnig gut getan. Einfach mal nur sein, statt von Aufgabe zu Aufgabe hetzen, ist wichtig für mich, für uns als Paar. Ich habe die Offline-Auszeit extrem genossen, vor allem um wieder einen bewussteren Umgang mit meinem Smartphone zu bekommen. Das bleibt abends jetzt gerne mal wieder außer Reichweite. Gleichzeitig habe ich auch gemerkt: Urlaub ist für mich Entspannung, weg aus den eigenen vier Wänden sein. Aber zur Entspannung lese ich auch wahnsinnig gerne im Internet. Gute Artikel, suche Inspirationen auf Instagram oder habe endlich Zeit, meinen Freundinnen zu schreiben. So ein ganz kleines bisschen Internet gehört für mich auch gerne zum Urlaub dazu.

Glücklicherweise kann man das im Hofgut Hafnerleiten irgendwie ja auch verbinden. Nur eben bewusster. Im Haus ist man abgeschirmt, hat Zeit für sich. Im Haupthaus hingegen gibt es Internet, und somit einen ganz bewussten Zugang zur Online-Welt. Ich mochte das Konzept, dass man sich bewegen muss, um im Zweifel Empfang zu haben. Uns hat es komplett gereicht, einmal am Tag für wenige Minuten Nachrichten zu checken und Freund*innen zu schreiben. Danach gingen wir wieder offline. Nicht weil wir mussten, sondern wollten.

Es war mit Sicherheit nicht unser letzter Besuch an diesem magischen Ort. Vielleicht fahre ich wieder hin, wenn ich meinen Roman beenden muss. Denn nirgendwo ist man mehr für sich, als im wunderschönen Hofgut Hafnerleiten.

Wir wurden freundlicherweise vom Hofgut Hafnerleiten für zwei Nächte eingeladen. Vielen Dank für diese tolle Erfahrung.

Fotos: by me & Marcus Wermuth

– Anzeige wegen PR-Sample –

Sharing is caring

2 Antworten zu “Offline-Auszeit im Hofgut Hafnerleiten: Magische Tage im Nirgendwo zum richtigen Moment”

Schreibe einen Kommentar

Mit dem Absenden des Kommentars bestätigst Du, dass Du unsere Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen hast.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner