Herbst / Winter 2015: Die modischen Vorbilder

10. September 2015 von in

Wie schon in meinem letzten Material Girl angekündigt, herrscht bei mir modische Verwirrung. Nach monatelangem Kleidchen und Schlappen-Tragen stellt sich von jetzt auf gleich die modischste Phase überhaupt ein: der Herbst. September ist ein besonders anstrengender Monat. Er ist in der Mode der wichtigste überhaupt und lässt uns keine Zeit, uns an die Mode, den Konsum und Narzismus zu gewöhnen. Ich beschließe also zum Beispiel, dass ich neue Schuhe brauche und stelle fest: Ich habe nicht die geringste Ahnung, welche Schuhe ich brauche. Der Konsumdrang meldet sich zurück, aber völlig wahllos und irritiert.

Ich werde euch also zur Abwechslung keine allgemeinen Trends für den Herbst/Winter 2015/16 präsentieren, sondern euch meine persönlichen Catwalk-Vorbilder vorstellen. So will ich aussehen im Herbst.

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Apiece Apart

Etwas spießig, etwas klassisch. Ein Outfit wie obiges ist zu fast keinem Anlass verkehrt und somit nicht nur praktisch, sondern auch stilvoll. Das einzig gewagte ist die Kombination Camel und Rosa und selbst die harmoniert absolut fantastisch. Was ich für diesen Look bereits besitze: einen weit fallenden Midirock, einen übergroßen Pullover mit Stehkragen aus dicker Wolle, einen dicken Schal. Was ich brauche: Sandalen mit Absatz. Was ich will: Noch einen Schal, der genau so aussieht und dicke Bommeln hat. Hach.

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Lemaire

Vielleicht mein Lieblingsoutfit des heutigen Artikels. Wie willst du sein, wenn du 50 bist? Ich persönlich möchte eine stilvolle Dame werden, die genau weiß, was ihr steht, die ihrem Look treu bleibt, viel liest und kocht, sich ökologisch, biologisch und vegetarisch oder vegan ernährt, die auf nachhaltige Mode achtet, vielleicht sogar nähen gelernt hat, die grünen und weißen Tee trinkt und Yoga macht. Ich arbeite darauf hin, der Prozess ist langwierig, aber wunderbar. Und ich möchte dabei genau dieses Outfit tragen. Erinnert mich daran noch mal in dreißig Jahren.

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Madewell

In der Zwischenzeit bin ich aber 23, was bedeutet, dass ich nicht jeden Tag in riesigen Ponchos herum laufen möchte. In dem Outfit von Madewell sehe ich mich an einem Sonntagnachmittag im Herbst meine Freundinnen treffen, verkatert an der Isar spazieren, müde Flohmärkte erkunden und Spezi trinken. Wenn das nicht das perfekte Outfit dafür ist, weiß ich auch nicht.

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Chalayan

Wenn ich an einem Sonntag gerade mal nicht Freundinnen zum Kaffeetrinken treffe, oder keine Serienschauen im Bett verbringe, möchte ich mehr Kultur machen. Ich möchte Theater besuchen, Ausstellungen und alte Kinofilme im Arena Kino ansehen. Zum Beispiel in diesem intellektuellen Outfit von Chalayan. Ich bin vollkommen verliebt.

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Whistles

Und dann gibt es da noch die Seite in mir, die keine Lust hat, stets unaufgeregt und stilsicher zu sein. Die auf den Putz hauen will, die auffallen will und schreien, so laut sie kann. Das könnte sie zum Beispiel mit diesem provokanten Fake Fur Mantel von Whistles, der mich stark an den (leider echten) Pelzmantel von Carrie Bradshaw erinnert, den sie konsequent zwei Staffeln lang durchgehend trägt. In Kombination mit dem knalligen Orange sieht der Mantel fast noch großartiger aus!

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9 Antworten zu “Herbst / Winter 2015: Die modischen Vorbilder”

  1. Eine Horrorvorstellung, dass, wenn man älter ist, sich vegan, ökologisch korrekt und „nachhaltig“ (mein Hasswort des Jahrzehnts) ernährt und kleidet :)))

    Ich will ne Omma werden, die auch mal in der Bar unten vorm Haus noch nen Erdbeerlimes schlürft, ihr Zigarettchen raucht und ansonsten coole Avantgarde Klamotten trägt.

    Ansonsten wäre ich lieber schnell tot :)

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