Unangenehme Themen brauchen Aufmerksamkeit. Das hat Greta Thunberg vor über einem Jahr erkannt und sich dem Klimawandel und der Politik in den Weg gestellt. Ihr Schulstreik an Freitagen vor dem Parlament sollte die Politik wachrütteln, tausende Schüler*innen haben es ihr nachgemacht, eine der größten Bewegungen der Neuzeit ist entstanden. Fridays for Future macht Hoffnung. Die Bewegung zeigt, dass es gerade die junge Generation ist, die die Dringlichkeit der Klimapolitik verstanden hat und nicht hinnehmen will, dass Politik und Gesellschaft weitermachen wie bisher. Dass wir etwas ändern müssen, sollte spätestens jetzt uns allen klar sein. So wunderbar es ist, unser eigenes Verhalten zu überdenken, für das große Ganze braucht es mehr.
Diese Woche beginnt die globale Klimawoche mit Blick auf den UN-Gipfel zum Klimanotstand. Diesen Freitag und nächsten Freitag stehen wieder Millionen von Schüler*innen weltweit auf der Straße, doch diesmal rufen sie dazu auf, dass wir alle mitmachen. Warum? Weil nur gemeinsam können wir etwas bewegen.
Paperlapp, denkt ihr vielleicht, aber das ist zu einfach. Hier kommen 5 Gründe, warum ihr trotzdem – wenn es zeitlich geht – morgen oder nächste Woche beim globalen Klimastreik mitmachen solltet.
Die Lage ist ernst. Sehr ernst.
Die Hütte brennt. So kann man den Klimanotstand beschreiben. Während Politiker*innen noch verhandeln und stundenlange Gespräche führen, tickt die Uhr. Wir sind längst in Zeitverzug und handeln in keinster Weise dementsprechend. Kohle-, Öl- und Gaskonzerne pumpen weiter fröhlich Abgase in die Luft, Unternehmen schicken ihre Consultants für zwei Stunden Meetings nach Sydney und Kreuzfahrten sind immer noch beliebt. Ganz abgesehen davon, dass die westliche Bevölkerung viel zu viel Fleisch verzehrt, die Waldabrodungen zu- statt abnehmen und es keinen so wirklich interessiert, dass die Erdtemperatur immer weiter steigt.
Im Pariser Abkommen haben sich die Länder darauf geeinigt, das Ziel zu haben, dass die Erderwärmung nicht mehr 1,5 Grad ansteigt. Die Erderwärmung soll also merklich unter 2 Grad bleiben. Gehandelt wird aber kaum. Zwar hat die deutsche Bundesregierung erkannt, dass ein Kohleausstieg nötig ist, auch wurde eine Kohlekommission 2018 ins Leben gerufen, passiert ist jedoch nichts.
Eigentlich müsste laut der Studie von ThinkTank Climate Analytics Deutschland bis 2030 die Stromerzeugung durch Kohle beenden. Doch derzeit liefern Braun- und Steinkohle knapp 40 Prozent des Stroms. Bis 2020 müssten ebenfalls laut Studie rund 16.000 Megawatt Kohlekraftwerksleistungen stillgelegt werden, um die Emissionen zu senken. Nur mit einer Stilllegung von weitere Kohlekraftwerken könnte so die Emissionslücke bis 2020 zur Erreichung des deutschen Klimaziels geschlossen werden. Das Problem: Die große Koalition hat das Klimaziel für 2020 nicht etwa motiviert aufgenommen, sondern in ihrem Koalitionsvertrag beerdigt. An einen groß angelegten Kohleausstieg denkt die Regierung nicht.
Ihr seht: Es ist ernst. Die Politik schiebt das Klimathema weit nach hinten auf der Agenda, und wir müssen darauf aufmerksam machen, dass es absolute Priorität hat.
Die Bewegung wird immer größer
Erst war es Greta, dann schlossen sich ein paar Schüler*innen der Bewegung an. Heute demonstrieren jeden Freitag Millionen von Schüler*innen weltweit für eine klimaneutrale Politik. Zeit, dass auch der Rest der Gesellschaft zeigt, was ihm wichtig ist. Also heißt es, sich anzuschließen und beim globalen Klimastreik mitzumachen. Das hilft nicht nur der Fridays-for-Future-Bewegung, sondern uns allen. Denn je höher der Druck der Gesellschaft, desto eher gibt es politische Veränderungen.
Unser Konsumverhalten ändern ist gut, aber es braucht politische Lösungen
Sein eigenes Konsumverhalten zu ändern ist gut. Wer weniger fliegt, seine Flüge kompensiert oder auf Fleisch verzichtet, trägt dazu bei, dass die Ausnutzung des Planetens weniger wird. Doch so gut es ist, auf seinen ökologischen Fußabdruck zu achten, das allein reicht nicht. Wie oben beschrieben, braucht es langfristige politische Lösungen beim Thema Stromerzeugung genauso wie es Reglementierungen bei Flügen, eine neue Preispolitik bei der Bahn und ein Vorbildsfunktion der Politik braucht. Ohne wird die Veränderung nur sehr schleichend von Statten gehen, womöglich erst richtig, wenn der Klimawandel bereits mit voller Wucht zuschlägt.
Gemeinsam gegen die Ohnmacht
Der Klimawandel, die Folgen und auch die Handlungsunfähigkeit im Großen können einen ohnmächtig fühlen lassen. Man selbst fühlt sich wie das kleine Rad in einem großen System, das nur wenig ausrichten kann. Da fühlt sich selbst der Flugverzicht oder das tägliche vegetarische Essen irgendwann sinnlos an. Um dem Gefühl der Ohnmacht entgegenzuwirken, ist eine Demonstration extrem gut. Denn hier versammeln sich Tausende Menschen, die genauso wie wir fühlen und denken. Gemeinsam tritt man für eine Sache ein, die einem wichtig ist – und bewegt vielleicht mehr als man denkt.
Die Klimastreiks finden auch in deiner Nähe statt
Globaler Klimastreik schön und gut, aber wo soll ich denn bitte hin? Gleich bei dir ums Eck! Denn die globalen Klimastreiks finden morgen sowie nächste Woche wirklich überall statt. Klickt auf die Karte und guckt, in welcher Stadt in eurer Nähe der Klimastreik stattfindet. Dann Sachen packen, mit dem Chef reden und los gehts!
Mehr Infos zum Global Climate Strike findet ihr hier.
Ich habe keine Zeit – was kann ich tun?
Freitag, 12 Uhr, ist sicher nicht die beste Zeit für alle, um vom Büro direkt zum Global Climate Strike zu gehen. Sprecht mit euren Chefs und fragt, ob ihr vielleicht doch kurz eine verlängerte Mittagspause nutzen könnt. Andernorts schließen sich ganze Firmen zusammen und streiken für einen Tag. Wer aber beispielsweise Arzt ist, kann schlecht seine Patient*innen im Stich lassen. Dafür könnt ihr trotzdem viel bewegen. Sprecht offen über den Klimawandel, thematisiert die Probleme und schult das Bewusstsein eurer Menschen. Achtet auf einen guten ökologischen Fußabdruck, stellt euer Leben etwas um und geht bei der nächsten Wahl wählen.
3 Antworten zu “Global Climate Strike: 5 Gründe, warum ihr auf die Straße gehen solltet”
Toll zusammengestellt. Wär ich nicht eh schon entschlossen gewesen, hinzugehen, hätte mich Dein Artikel bestimmt vollends überzeugt. Vielleicht sehen wir uns ja morgen!
Liebe Grüße, Katharina
Dass Greta selbst wirklich etwas erkannt hat, bezweifelt man leider schnell, wenn man sich die Mühe macht ihre Hintermänner insbesondere ihre Eltern etwas zu hinterfragen und zu recherchieren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Berichte die belegen wie dieses Mädchen für der (finanzielle) Interessen instrumentalisiert wird. Streiken ja, aber verzichten sollen die anderen. Die Schüler streiken, wollen aber natürlich weiterhin ihre Klassenfahrten nach England, Frankreich, sogar Afrika, USA und Südamerika mit dem Flugzeug. Und die Politiker der Grünen fliegen mit Abstand am meisten… auch befürchte ich dass eine Klimasteuer mal wieder vor allem die schröpfen wird, die sowieso schon wenig haben……genau wie die Harrys, Meghans und die Caprios, die mit dem privatjet nach Sardinien zu einer eigenen klimakonferenz fliegen oder mal über den Ozean um einen Preis für sein Klimaengagement entgegenzunehmen….(di Caprio) dieses Wein saufen Getue geht mir nur noch auf die Nerven. sorry, mich kannst du nicht mitreißen, ich bin gänzlich desillusioniert
Hmmmm. Wenn Du so desillusioniert bist, warum so ein langes doch recht angriffslustige Statement? Was genau bringt es Dir, einem Mädchen, dass die Welt für eine nicht nur gute sondern lebensnotwendige Sache auf die Straße zu bringen, mit hinlänglich wiederkehren Anschuldigungen dikreditiren zu wollen? Oder Schüler, die für dieselbe Sache bei jedem Wetter auf der Straße stehen? Irgendwie alles sehr negativ und ohne eigene Vision. Und selbst wenn alles stimmen würde, was Du sagst, bleibt es immer noch eine von absolut allen Eissenschaftlern der Welt anerkannte Tatsache, dass wir nur noch wenige Jahre Zeit haben, unseren Planeten vor der Klimakatastrophe zu retten. Was möchtest Du tun? Hast Du Alternative Ideen, Aktionen, Vorschläge? Dann gerne her damit!