Fuerteventura: So war die März-Pause in die Sonne
Wenn man einmal so richtig auf Pause drückt, spult sich der Alltag danach umso schneller ab. Genau das passierte ab dem Zeitpunkt, an dem wir vorletzte Woche aus dem Flieger aus Fuerteventura stiegen. Die Tage waren wieder voller Termine und To Dos, gefolgt von Präsenzseminaren, die ich letzte Woche betreute. Doch eines war diesmal anders in diesen vollgepackten Tagen: Ich hatte nicht nur körperlich wirklich Kraft dafür, sondern war auch mental voller Ideen, Motivation und Dankbarkeit für die wunderbaren Aufgaben, die meine verschiedenen Jobs mir geben. Und genau diese positive Sichtweise hat einen Grund: der Urlaub in den eineinhalb Wochen davor, der wie ein Frühjahrsputz für meinen Kopf wirkte und ihn frei machte für alles, was in den nächsten Monaten auch kommen mag.
Für eine wirkliche Pause und das Gefühl von Urlaub braucht es selbstverständlich keinen Flug in den Süden. Doch mit der permanenten Vermischung von Arbeit und freier Zeit im Homeoffice macht ein Ortswechsel es sicherlich einfacher, sich wirklich auf eine Pause einzulassen. Und so hatte ich an einem Sonntag vor zwei Monaten einfach ein gutes Flugangebot nach Fuerteventura und eine abgeschiedene Unterkunft auf einem Felsvorsprung gebucht, damals noch in der Annahme, dass das alles wegen Corona bestimmt sowieso nicht klappen würde. Dieses Gefühl hatte ich, nach dem zweiten Corona-Winter und der ständigen Angst und Vorsicht bis zum Schluss, als es wirklich zum Flughafen ging, und konnte so richtig erst glauben, dass diese Reise wirklich geklappt hat, als wir an der Unterkunft aus dem Auto stiegen.
Die Unterkunft auf Fuerteventura
Die Etti-Apartments liegen auf einer Klippe in der Nähe von La Lajita, im Süden von Fuerteventura, wo wenige Kilometer weiter unendlich lange Sandstrände beginnen. Direkt beim Vermieter zu buchen lohnt sich übrigens und gibt nochmal einen Preis-Rabatt gegenüber Plattformen wie Airbnb. Und dieses Apartment in der kleinen Anlage war wirklich genau, was ich gebraucht habe: ein Ort völliger Ruhe, an dem man auch den anderen Gästen nie in die Quere kam und selbst kochte, statt im Hotel mit vielen anderen zu essen. Und ein Ort, der sich anfühlte, als würde man über dem Meer schweben, an dem man morgens vom schönsten Sonnenaufgang geweckt wurde, und an dem ich mich, sobald mein Handy im Nicht-Stören-Modus war, für ein paar Tage mental so richtig ausklinken konnte.
Welche drei Bücher ich in diesen Tagen gelesen habe, seht ihr hier. Und genau diese Tage, die schon morgens auf der Sonnenliege begannen, brachten mich nach und nach auf so viele neue Ideen und Gedanken, wie ich es im vollen Alltag ewig nicht erlebt habe. Anders als bei früheren Reisen hatte ich diesmal nicht das Ziel, so viel wie möglich von der Insel zu sehen. Und doch entdeckten wir ein paar wunderschöne und beeindruckende Orte der spanischen Vulkaninsel.
Playa de Cofete und Casa Winter
Der Name Fuerteventura kommt nicht von irgendwo, auf dieser Insel herrscht wirklich fast immer ein starker Wind. Man spürt ihn schon an der Süd-Ost-Küste, an denen fast alle Unterkünfte für Touristen sind, an der Westküste wächst der Wind aber zu seiner vollen Kraft heran. Die Küste ist dadurch ein beeindruckendes Naturschauspiel: Vor allem im Süden fällt ein Gebirge zu kilometerlangen Sandstränden ab, an die der Wind hohe Wellen peitscht. Der Strand von Cofete ist nur über eine abenteuerliche Straße durch das Nirgendwo zu erreichen, die mich landschaftlich total an Island erinnert hat.
Die Straße führt an einem Aussichtspunkt auf die wilde Westküste und weiter in das winzige Dorf Cofete, das abgesehen von einem einzigen Restaurant nur aus niedrigen Häusern besteht, die der Wind nicht so leicht wegweht. Abseits des Dorfes ist weit und breit nur Meer, Strand und das Gebirge – bis auf ein einziges Gebäude, die Villa Winter. Ein ziemlich bedrückender Ort, denn um die Villa und auch die Straße nach Cofete ranken sich Gerüchte, die mit dem Dritten Reich zu tun haben. Erbaut wurden Villa, Straße und ein abgelegener Flugplatz vom deutschen Ingenieur Gustav Winter, und ob der abgeschiedene Ort ein Versteck für Nazi-Funktionäre, ein U-Boot-Stützpunkt oder etwas ganz anderes war, weiß man bis heute nicht.
Playa de Sotavento
Unbeschwerter geht es auf der gegenüberliegenden Küste zu: am Playa de Sotavento, der sich kilometerweit zieht. Das Herzstück des Strandes ist die Lagune von Sotavento, hier kann man sogar auf Sandbänken spazieren und fühlt sich wirklich wie in der Karibik. Am schönsten und windgeschütztesten fand ich den südlichsten Bereich von Sotavento, wo man an Felswänden Schatten und Windstille findet. Hier gibt es auch viele ruhige Plätze an kleinen Steinmauern, die nach und nach aufgeschichtet wurden und den Wind fernhalten. Und man hat so seine Ruhe, dass FKK hier auch völlig normal ist – untouristische Naturstrände wie dieser sind meine allerliebsten.
Costa Calma
Um den 80er-Jahre-Hotelbunker-Ort nördlich des Strandes von Sotavento machte ich wenn möglich einen Bogen, denn hier stehen geballt alle großen Hotels. Doch das gute an Orten mit geballtem Tourismus ist, dass links und rechts davon meistens überhaupt nichts los ist, und genau so ist es auch auf Fuerteventura. Noch ein Vorteil: in Costa Calma findet man alles, von Supermärkten bis zu guten Tapas-Restaurants. Weil wir meistens selbst gekocht haben, sind wir aber fast nur daran vorbei gefahren.
Playa de la Pared
Etwas weiter nördlich an der Westküste liegt der Ort la Pared, an dem es mindestens genauso windig ist, wie weiter südlich am Playa Cofete. Trotzdem ist der Ort völlig anders, denn hier sind so gut wie gar keine normalen Touristen, sondern nur Surfer. Und dadurch ziemliche hippe Cafés statt Touri-Cocktailbars. Im Café Caveto gibt es zum Beispiel richtig guten Kaffee, auch als Pulver für die eigene Unterkunft. Und nirgends habe ich besseres Brot gefunden als im Minimarkt von la Pared. Die Küste sieht hier auch wieder anders aus: die Felsklippen fallen steil nach unten ab, und man kann ewig dasitzen und die hohen Wellen beobachten.
Wellen beobachten, der Sonne beim Wandern zusehen, dem Meeresrauschen zuhören – das waren ansonsten meine Lieblingsbeschäftigungen in den Tagen auf Fuerteventura. Für mich ein wunderbarer Ort, um egal zu welcher Jahreszeit eine Pause einzulegen und dem Meer dabei ganz nah zu sein. Wer von euch war auch schon auf Fuerteventura, und was sind eure Tipps?
Eine Antwort zu “Fuerteventura: So war die März-Pause in die Sonne”
[…] dann wegen einer Knieverletzung meines Freundes viel zu kurz, nach dem Winter ging es nach Fuerteventura und danach wartete meistens ziemlich viel auf dem Schreibtisch. Als wir jetzt im August also nach […]