Lasst Worte zu Taten werden – besonders am feministischen Kampftag
Ich nenne den heutigen Tag „feministischen Kampftag“. Diese Bezeichnung grenzt sich bewusst vom „Weltfrauentag“ ab, da er seinem Ursprung nicht gerecht wird. Der feministische Kampftag schließt alle Gender und Nicht-Gender ein und ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern ein Tag der Aktion. Denn der heutige Tag entstand vor dem Ersten Weltkrieg als Initiative sozialistischer Organisationen für den Kampf um Gleichberechtigung, Wahlrecht und für die Rechte von Arbeiterinnen. Erst später fiel der Tag auf das Datum des 8. Märzes, der jedes Jahr immer mehr Aufmerksamkeit erregt und in Berlin mittlerweile sogar zu einem staatlich anerkannten Feiertag ernannt wurde.
Was sich bei den alljährlichen Demonstrationen herauskristallisiert, ist jedoch, dass wir Worte zu Taten werden lassen müssen. Wir brauchen keine „Girlpower“, wir brauchen echte Solidarität untereinander. Einen feministischen Zusammenschluss, der Schulter an Schulter seine Rechte einfordert, und diese Forderungen und Wünsche im eigenen Leben übersetzt. Ein Zusammenschluss, der sich solidarisch zur Seite steht und sich unterstützt. So sollte der heutige feministische Kampftag eine Erinnerung daran sein, jeden Tag aufs Neue für Gleichberechtigung und Zusammenhalt zu kämpfen.
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Aktuell erreichen Deutschland tausende Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine. Fast alle von ihnen sind Frauen und Kinder, da Männer aufgrund der Wehrpflicht im Land einbehalten werden. Die Lage ist ein Anlass, aktiv zu werden. Nicht „nur“ Geld zu spenden, sondern Hygieneartikel, Kleidung, und alles Überlebensnotwendige. Für die Menschen, die gerade erschöpft ihr Leben hinter sich lassen mussten, da ihr Zuhause bombardiert und angegriffen wurde. Wenn möglich, Wohnungen zur Verfügung zu stellen, falls jemand von einer frei stehenden Wohnung weiß. Selbst an Annahmestellen zu fahren und die Produkte oder warmes Essen zu überbringen. Die Menschen zu unterstützen, die die Hilfe gerade dringend brauchen. Oder als Frau für andere Frauen da zu sein. Denn auch in dieser Notsituation gibt es Männer, die die Lage von Frauen und Kindern ausnutzen wollen. Sich diesen annähern – nicht um zu helfen, sondern die Hilflosigkeit auszunutzen und Frauen und Kinder zu missbrauchen. Als Frau kann man hier ein Safer Space sein und Sicherheit bieten in einer unsicheren Zeit. Die Solidarität unter Frauen ist immer wichtig, doch gerade ist sie besonders präsent. Sie kann existenzrettend und lebenswichtig sein.
Statt heute große Worte zu schwingen, handeln wir. Wir demonstrieren und wollen aktiv helfen – auch über den 8. März hinaus. Und wir rufen euch dazu auf, dem gleich zu tun. Ein paar Anregungen dazu listen wir euch heute auf!
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Demonstrationen zum feministischen Kampftag
Berlin
15 Uhr Leopoldplatz
Hamburg
16.30 Sternschanze (FLINTA only)
17.00 Gerhart-Hauptmann-Platz (FLINTA only)
Hannover
16.30 Opernplatz (FLINTA only)
München
17.00 Königsplatz
Wien
17.00 Wien Mitte
Köln
17.00 Ebertplatz
Aktive Unterstützung der Kriegsgeflüchteten: So könnt ihr helfen
Ehrenamtliche Hilfe anbieten innerhalb von Berlin:
Neuköllner EngagementZentrum (NEZ)
ukraine-hilfe@nez-neukoelln.de
In allen Städten gibt es gerade viele Stationen, an denen Sachspenden gesammelt und an die Grenze gebracht werden. Besonders wichtig sind:
– Warme Kleidung
– Powerbanks
– Schlafsäcke
– Masken
– Decken
– Bettzeug
– Gaskocher
– Hygieneartikel / Windeln
– Erste Hilfe Kästen
– Haltbare Lebensmittel (Konserven)
– Cremes
– Wasser
– Gesundes, gekochtes Essen, gut verpackt
– Freigeschaltete SIM Karten
Entgegennahme von Sachspenden
Zum Beispiel hier: Ev. Kirchengemeinde in der Gropiusstadt:
q.cardenas@kirche-gropiusstadt.de
…oder auch an vielen Hauptbahnhöfen in unterschiedlichen Städten.
In Berlin ist die Haupt-Annahmestelle verlagert worden zum ehemaligen Flughafen in Berlin-Tempelhof.
Eine Übersicht darüber wo und wie ihr in Berlin helfen könnt findet ihr hier:
https://www.berlin.de/ukraine/helfen/