Fair Fashion Guide: Die besten Shops für gute Basics

25. April 2017 von in

Manchmal sind die Dinge am besten, wenn sie natürlich passieren. Wenn man eine Veränderung langsam angeht, ohne Zwang, sondern mit einer eigenen Motivation und in seinem eigenen Tempo. In den vergangenen Monaten und Wochen habe ich mich viel mit Achtsamkeit und Nachhaltigkeit beschäftigt, einen für mich guten Weg gefunden – nur in der Mode, da haperte es weiterhin. Die einzige Grundessenz, die ich hinbekam: weniger konsumieren. Da muss noch mehr gehen, dachte ich mir, und machte mich endlich bewusst auf die Suche nach Basic-Teilen, die den für mich perfekten Schnitt haben, gleichzeitig ein gutes Gefühl hinterlassen, weil sie fair produziert worden sind. Gar nicht mal so einfach, sag ich euch. Gerade bei T-Shirts bin ich extrem picky, was den Schnitt angeht. Die Ärmel sollten lässig und lang genug sein, die Passform auch eher casual als eng. Tatsächlich habe ich letzte Woche meinen neuen heiligen Gral in Sachen T-Shirts gefunden – und wenn ich das kann, könnt ihr das auch. Deswegen kommen hier meine ersten Anlaufstellen für Fair Fashion Basics!


Hess Natur
Angestaubt dachte ich lange. Als Kind hatte ich einen Jumpsuit von Hess Natur, den ich sehr mochte, aber doch immer etwas öko fand. Dass Hess Natur mittlerweile auch cool kann, haben sie längst bewiesen – und ich mittlerweile auch kapiert. Ich liebe meinen klassischen khakifarbenen Mantel. Aber auch Basics-Tshirts hat das faire Label aus Deutschland immer öfter drauf. Die Leinenshirts sind wirklich sensationell gut, preislich ein Knaller und stechen so jedes H&M Dupe aus.

Maska
Maska ist ein kleines Label aus Schweden. Die Auswahl ist begrenzter, als beispielsweise bei Hess Natur, gleichzeitig findet man hier tolle Pullover oder auch klassische Blusen. Preislich liegen die Teile zwischen 50 und 300 Euro – was für Fair Fashion wirklich in Ordnung ist. Schließlich heißt es ja, bewusst zu konsumieren und lieber ein Basic für lange Zeit kaufen, als fünf für zwei Monate.

Armed Angels
Das Label Armed Angels aus Deutschland ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Nach jedem Press Day bin ich aufs Neue verliebt, in die klassischen Teile von Armed Angels. Während das Label bei Kleidern und Röcken oftmals nicht so meinen Geschmack trifft, finde ich die Basic-Teile wirklich toll. Ein Streifenshirt von Armed Angels fühlt sich zehnmal besser an, als eines von den Highstreet-Retailern. Unbedingt anschauen und ausprobieren!

More Reformation Jeans. While supplies last. @sarah.feingold #refjeans

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Reformation
Okay, ich weiß, dass man nicht in einen Onlineshop verliebt sein kann, ich bin es trotzdem. Reformation ist mein heiliger Gral in Sachen Fair Fashion, und ich verrate ihn euch nur, damit ihr auch so glücklich sein könnt wie ich. Denn das Label aus Los Angeles, das in den USA fair produziert, hat die perfekten Basic Shirts für mich entworfen. Mein Beten wurde erhört: Oversized-Tees mit V-Neck und Rundhals-Neck, mit längeren Ärmeln, Vintage-Sweater in Grau und Schwarz und und und. Ich habe innerhalb einer Woche zweimal bestellt – einmal zur Probe, beim zweiten Mal um meinen Kleiderschrank in Sachen T-Shirt-Basics fair zu gestalten. Es sind die besten Shirts seit Langem, sie sind preislich unschlagbar – und sie sind nachhaltig produziert. I’m deeply in love! Wenn es so weiter geht, kaufe ich nur noch dort.

Ihr kennt noch mehr Fair Fashion Shops, die gute Basics haben? Dann gebt unbedingt Bescheid!

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20 Antworten zu “Fair Fashion Guide: Die besten Shops für gute Basics”

  1. Hallo liebe Antonia,

    bereits seit einiger Zeit lese ich immer wieder deine Posts über faire Mode und freue mich jedes Mal richtig! Bereits seit mehr als zwei Jahren trage ich nur noch fair Produziertes, Second Hand und hier und da auch mal eine Eigenkreation. Ich kann sagen: Ich bereue die Entscheidung keineswegs und freue mich sehr, dass mehr und mehr Modebloggerinnen sich mit dem Thema auseinandersetzen.

    Was ich dabei immer etwas schade finde, ist, dass man zwischen den Zeilen oft lesen kann, dass die Schreibenden etwas enttäuscht vom Aufwand sind, die die Recherche nach fairer Kleidung mit sich bringt. Es ist richtig: Zu Beginn kann es etwas schwierig sein, trotzdem hat faire Mode nicht den Ruf verdient, den sie hat. Es gibt unzählige (sehr gute aussehende – wie du hier ja zeigst) Alternativen und ich würde sagen, dass ich pro Tag mindestens ein neues Label entdecke. Lass dich bitte nicht davon abschrecken, dass es etwas länger dauert. Denn eigentlich geht es auch genau darum: Faire Mode muss langsam sein. Es geht nicht darum, einfach in ein Geschäft zu gehen und etwas zu kaufen. Denn gerade bei der Suche nach dem perfekten Stück hat man nochmal ausgiebig Zeit, um zu überlegen, ob man das wirklich braucht und wie es genau aussehen soll ;)

    Übrigens habe ich mit anderen Bloggerinnen anlässlich der Fashion Revolution Week einen ganzen Guide zum Thema geschrieben. Wir alle haben sehr unterschiedliche Stile (und keiner sieht aus wie ein Öko ;)), vielleicht interessiert dich das ja auch noch zur Recherche: http://www.wardroberevolution.org

    Viele liebe Grüße,
    Lisa | at least

    • Liebe Lisa,
      danke für deinen tollen Kommentar.
      Du hast absolut Recht, faire Mode soll langsam sein. Und wie du sagst: Man muss sich die Zeit nehmen, neue Labels entdecken, und die Mode auf sich wirken lassen.
      Ich war lange Zeit sehr abgeschreckt, ich dachte, mein modisches Verständnis kollidiere mit fairer Mode. Aber mit der Entdeckung von beispielsweise Reformation war ich plötzlich Feuer und Flamme. Genau meine Mode und dann auch noch fair, das fühlt sich wahnsinnig gut an. Das klingt dumm, aber ich bin mir – trotzdem ich bei Zara und Co. kaufe – immer wieder bewusst, dass das nicht der langfristige gute Weg ist. Ich stehe da oft im Konflikt – und so bin ich ganz froh, dass ich meine Babyschritte in Richtung faire Mode gehe.

      Insofern sprichst du da einen ganz guten Punkt an: Wenn die Mode nicht immer zwangsläufig verfügbar ist, umso mehr macht man sich eben auch Gedanken: Brauche ich das wirklich?

      Eure Liste gucke ich mir auf jeden Fall an, danke dafür!
      Hab einen wunderbaren Tag!

      • Mir hat es damals wirklich was gebracht, einfach einen Schlussstrich zu ziehen. Es hilft wahnsinnig, einfach zu sagen „Nein, ich gehe ab jetzt nicht mehr zu Zara und H&M (und den anderen)“. Dadurch, dass ich das auch direkt so großkotzig allen in meinem Umkreis erzählt habe, musste ich mich dran halten. Ich habe dann erstmal gar nicht mehr viel gekauft und heute hat es sich bei mir in etwa bei einer Sache pro Monat eingependelt. Das ist und war kein Hexenwerk und ich bin auch nicht unbedingt ein super ehrgeiziger Charakter (ich schaffe es nicht mal, zum Sport zu gehen ;)). Man muss es eben nur wollen.

        Die Rechnung ist an sich ganz einfach: Ich möchte auch fair behandelt und bezahlt werden – warum sollte ich anderen das verweigern? Dazu kommt, dass alles, was wir kaufen, potenzieller Müll ist: Ich frage mich also, was passiert, wenn ich eine Sache (in diesem Fall zum Beispiel Kleidung) nicht mehr haben möchte. Ist sie langlebig genug, um an jemand anderen weitergegeben zu werden und kann sie/er das dann auch wieder tun? Wenn sie schließlich auf dem Müll landet, wie muss sie entsorgt werden (bei vielen Materialien, aus denen unsere Kleidung gemacht wird, ist allein das schon problematisch)?

        Fraglich ist auch, wer eigentlich möchte, dass ich ständig neue Sachen kaufe. Bin das wirklich ich oder möchte eigentlich Zara nur, dass ich mich alle zwei Wochen minderwertig fühle, weil ich immer noch den lachsfarbenen Pullover vom letzten Monat trage (das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber du weißt wahrscheinlich, was ich meine ;))?

        Ich hoffe, du verziehst mir die ausschweifenden Gedanken!

        • Ein interessanter (und wichtiger) Gedanke – und definitiv etwas, was bei mir auch funktionieren könnte. In Sachen Nachhaltigkeit beispielsweise mache ich es genauso: Ich kaufe keine Plastiktüten. Nie. Und deswegen nutze ich sie auch nicht mehr. Das selbe beispielsweise auch bei der Ernährung oder meinem Zuckerkonsum. Seit Anfang des Jahres verzichte ich wieder auf Zucker, töne damit laut im Freundeskreis und kontrolliere mich so selbst :) Also bin ich sicher, dass diese Form der Disziplin funktioniert. Es heißt ja auch immer: Man muss Dinge nur 30 Tage (nicht) tun, dann ist es eine Gewohnheit und völlig normal.

          Ich glaube auch, wäre ich nicht im Modebereich tätig oder sogenannter Modeblogger :), wäre ein Umdenken hier noch einfacher – die Privatperson Antonia würde weitaus weniger besitzen, als ich es tue. Wie gesagt, in vielen Bereichen des Lebens lebe ich schon möglichst nachhaltig, in der Mode versuche ich endlich langsam mehr einen Weg zu finden.

          Danke für deinen Gedankenanstoß – das sind wertvolle Ideen, die ich für mich mal sortiere und hoffe, ich kann meine Babyschritte langfristig ausbauen. Denn wie du sagst: Ich möchte mein Umfeld, die Mitmenschen genauso behandeln wie ich behandelt werden möchte.
          <3

  2. Hallo liebe Antonia,

    schöner Artikel. Ich habe mir passend zum Fashion Revolution Day ein T-Shirt bei HundHund bestellt. Die Basics sind bezahlbar, natürlich nicht billig, aber suuuuper toll!
    Lässiger Schnitt, längere Ärmel und ein super Stoff.
    https://www.hundhund.com/

    Kann ich nur weiter empfehlen :)
    Lieben Gruß, Anna

  3. Liebe Antonia,
    danke für den Artikel! Kannst du mir sagen, wie die Tshirts von Reformation ausfallen? Will nicht so gerne auf Verdachte mehrere Größen bestellen, weil der Rückversand von Deutschland aus ja nicht kostenlos ist.
    Liebe Grüße,
    Nora

    • Liebe Nora,
      ich hab die Oversized Shirts in S genommen und sie fallen wirklich groß aus. Würde quasi sagen, die Tshirts fallen normal bis minimal größer aus (Auch Vicky von Bikini & Passports trägt die Oversized-Shirts in S, so als Anhaltspunkt). Bei den V-Neck Shirts hab ich auch S genommen und sie sitzen locker angenehm :)
      Liebe Grüße!

  4. Wichtige Frage: Wie läuft das mit dem Bestellen bei Reformation? Die Sachen kommen doch aus den USA, wie läuft das mit Versand und vor allem Zoll? Nachdem ich zwei mal zum Zoll musste und Mehrwertsteuer nachzahlen musste (anscheinend bei Bestellungen über 23€) hab ich nicht mehr aus den USA bestellen wollen…Wie machst du das?

    • Liebe Lisa,

      genau die Sachen kommen aus den USA. Der Versand ist weltweit kostenlos. Reformation errechnet dir aber die Zollgebühr beim Bestellen, die auf dich zukommen könnte, wenn das Päckchen beim Zoll landet. Tatsächlich habe ich aber beides mal bestellt und es ging ohne Probleme durch ohne beim Zoll kontrolliert zu werden (und auch noch wahnsinnig schnell).
      Sie verschicken es in einem Briefumschlag – sodass ich schätze, dass es mit Pech zu tun hat, wenn es im Zoll hängen bleibt. Sie weisen einen aber eben daraufhin. :)
      Liebe Grüße!

  5. Ich habe hier nochmal zwei tolle nachhaltige Labels, die auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit bekommen sollten :)
    Jyoti- Fair works
    Jan ’n June

  6. Liebe Antonia,
    In meinem Kleiderschrank darf „Wunderwerk“ nicht fehlen. Ich finde das Label erhält viel zu wenig Beachtung obwohl sie wirklich großartige Mode machen. Ich liebe die tencel Shirts und Kleider.
    Liebe Grüße
    Meli

  7. Hey, danke für die Tipps!
    Magst du noch sagen, woher die Fotos im header stammen? Ich finde das weiße Shirt rechts so schön :)
    Liebe Grüße

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