Erweitert euren Horizont: Warum wir weibliche Vorbilder brauchen

25. Juni 2019 von in ,

Es ist der Sommer 2000, als meine Freundin und ich uns endlich trauen: den Skatepark erobern. Wir sind nicht im heimischen Revier, sondern im Urlaub in Österreich. Neben unserer Ferienwohnung liegt ein Skatepark, und er ist die meiste Zeit leer. Also skaten wir endlich, frei und ungezwungen. Ohne die skeptischen Blicke der Jungs. Die daheim den Skatepark die meiste Zeit für sich beanspruchen. Uns dort unter die Jungs michen? Da fehlt der Mut – und auch der Platz.

Vier Tage lang skaten wir wie wild, lernen ein paar Mädchen kennen und können uns das Leben ohne Skateboard kaum mehr vorstellen. Zuhause bleibt das Skateboard trotzdem in der Ecke liegen, am Skatepark sitzen wir wieder am Rand und gucken zu, staunen über die Tricks der Jungs und träumen davon, die Halfpipe auch einmal runterzufahren. Wieder alles beim Alten.

Damals fehlte mir nicht nur der Mut, sondern auch die Vorbilder. Mädchen und Frauen, die neben den Jungs die Bahnen fuhren und uns jüngere motivierten. In meinem Skatepark gab es kein einziges Mädchen, dafür viele, die es gerne getan hätten. Auch in den MTV-Shows über Skater &Snowboarder waren Mädchen Fehlanzeige, selbst beim Snowboarden später waren wir in der Unterzahl, die Lehrer alle männlich.

Weibliche Vorbilder sind wichtig. Es braucht die Frauen und Mädchen. die vorangehen, beweisen, auch wir haben einen Platz und so andere bestärken, ebenfalls den Mut zu haben, sich ins Abenteuer reinzustürzen, egal, wie besetzt der Platz von Jungs schon ist.

Auch Repräsentation ist wichtig – nur so lernen wir voneinander, dass wir alle unseren Platz haben dürfen und ihn einnehmen können. Wer weiß, vielleicht wäre ich so sonst zumindest eine bessere Skateboarderin als Balletttänzerin geworden?

Eine, die sich in der männerdominierten Snowboard-Szene durchgesetzt hat und heute junge Frauen und Mädchen inspiriert, ist Snowboarderin Anna Gasser. Die 28-jährige Österreicherin ist Weltmeisterin sowie Olympiasiegerin im Snowboarden. Neben ihrer Leidenschaft für Sport setzt sie sich für Empowerment ein, denn gerade in der männerdominierten Snowboard-Welt braucht es Frauen wie Anna Gasser, die für die Mädchen Vorbild sind. Gemeinsam mit Skullcandy macht sie sich diesen Monat für Empowerment stark. Die limitierte Skullcandy-Kopfhörer-Reihe soll für Stärke, Weichheit, aber auch den Mut stehen, als Frau seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Grund genug, mit Anna über ihren Beruf als Snowboarderin, über Empowerment und ihre Vorbilder zu sprechen!

Anna, wie bist du zum Snowboarden gekommen?

Tatsächlich habe ich das Snowboarden erst sehr spät für mich entdeckt. Mit 18 Jahren ging ich das erste Mal mit meinem Cousin zum Boarden und war sofort in den Sport verliebt!

Wann hast du dich dazu entschlossen, professionelle Snowboarderin zu werden?

Nach meinem Schulabschluss habe ich meine Eltern angebettelt, dass ich einen Winter lang in Amerika snowboarden darf, bevor ich mich um meine Zukunft kümmere. Ich wollte unbedingt mehr boarden und mein Können verbessern. Meine Eltern gaben nach, und ich verbrachte den Winter in der US-amerikanischen Stadt Mammoth. An einem Tag filmte ich meinen Double Cork 900, das Video ging viral und plötzlich wusste die ganze Industrie, wer ich war. Kurz darauf kam der erste Sponsorenvertrag, und ab da entschied ich, ich versuch es einfach mal!

Was waren die größten Hürden?

Die größte Hürde war wohl das Geld. Ich komme aus keiner reichen Familie, sodass ich wirklich jeden Euro zu Beginn sparen musste, um zu Events und Wettbewerben reisen zu können. Meine Eltern haben mich glücklicherweise immer unterstützt, dafür bin ich sehr dankbar.

Hattest du weibliche Vorbilder in der Snowboardszene?

Für mich waren Snowboarderinnen wie Spencer O’Brien oder Enni Rukajärvi Girls, zu denen ich aufsah. Aber es gab niemanden, in dessen Fußstapfen ich treten wollte. Hier habe ich immer versucht, meinen ganz eigenen Weg zu gehen. 

Warum bist du Snowboarderin – welche Motivation steckt dahinter?

Ich will eine bessere Snowboarderin werden, jedes Mal, wenn ich auf meinem Brett stehe. Das hat mich von Anfang an angespornt. Bis heute versuche ich, von Mal zu Mal besser zu werden. Außerdem motiviert es mich, wenn ich junge Frauen sehe, die mich als Snowboard-Vorbild nehmen. Ich möchte sie mit neuen Tricks immer wieder inspirieren. Indem ich Grenzen aufbreche, breche ich sie nicht nur für mich, sondern auch für sie auf.

Wie ist es in einem männerdominierten Sport zu arbeiten?

Glücklicherweise ändert sich langsam etwas in der Snowboardszene. Immer mehr Mädchen und Frauen wagen den Schritt in die Professionalität. Ich liebe es mit den Girls zu snowboarden, aber ich fahre auch wahnsinnig gerne mit Jungs. Das gibt mir immer einen Extra-Push. Gleichberechtigung in der Szene ist mir wichtig, und ich bin froh, dass es bei den meisten Snowboard-Events beispielsweise die selben Preisgelder für Frauen wie Männer gibt.  

Wie versteht ihr euch untereinander – Jungs wie Mädels?

Wir sind natürlich alle Konkurrenten, zumindest am Tag des Wettbewerbs. Ansonsten sind wir alle Freunde, Nationalitäten spielen hier keinerlei Rolle. Das ist genau das, was ich an diesem Sport so liebe. Snowboarder*innen sind untereinander eine einzige große Familie.

Was bedeutet Empowerment für dich – auch im Kontext der Skullcandy Kampagne?

Do more of what makes you happy.

 

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Warum ist es deiner Meinung nach wichtig, dass sich Frauen gegenseitig unterstützen und bestärken?

Gemeinsam sind wir stärker und werden besser gehört. Wir sollten zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, wann immer es geht.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Skullcandy?

Aaron Bittner, Skullcandy’s Team-Manager, sprach mich auf eine mögliche Zusammenarbeit an. Ich kannte ihn bereits und war schon vorher großer Fan der Skullcandy-Snowboarder, dem Team und den Produkten. Für mich ist es eine Ehre, mit im Team mit so vielen tollen Athlethen zu sein und als Teil der Skullcandy-Familie das Thema Empowerment publik zu machen.

Im Rahmen der Kampagne von Skullcandy wird die Bedeutung von female empowerment in den Fokus gerückt, was wir nur zu gerne unterstützen. Die limitierte Kopfhörer-Reihe zur Kampagne besteht aus einem Riff On Ear Wireless Kopfhörer, mit dem ihr bis zu 12 Stunden kabellos telefonieren und Musik hören könnt. Dazu kommen die kleinen, wasserdichten Push Truly Wireless Earbuds in Rosa, die selbst bei Regen super zum Joggen sind und eine Sling Bag!

Die ganze Serie gibt es hier! 
Oder ihr huscht schnell rüber zu Instagram und
gewinnt mit etwas Glück das gesamte Set!

 

– Anzeige wegen Markennennung –

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8 Antworten zu “Erweitert euren Horizont: Warum wir weibliche Vorbilder brauchen”

  1. Coole Frau, nettes Interview, wichtiges Thema. Und dann am Schluss wieder das dämliche alte Mädchenrosa. Warum? Das geht mir so auf den Senkel und untergräbt irgendwie auch die Message. Coole Farbauswahl für erwachsene Frauen (gerne auch mit einer Variante in shocking Pink/Rosa)? Nöö, Lillifeemist in Kopfhörerform, damit dann letztlich doch klar ist, das wir sweet und mädchenhaft am besten ins Gesellschaftsbild passen. So schade, dass das so oft zu sehen ist – von der Dekoration beim Female Future Force Day bis zu den Luftballons beim Journellesevent (beides Magazine, die ich schätze, von starken Frauen). Warum ist das so und warum ändert sich das nicht endlich? Eine Diskussion von Euch Dreien zu diesem Thema fänd ich ultraspannend.
    Liebe Grüße, Katharina

    • Gute Anregung, ein Diskussionsartikel dazu ist eine super Idee. Man kann das ja von ganz unterschiedlichen Sichtweisen aus betrachten: Warum darf Feminismus (als breit gefächerter Begriff) nicht auch rosa sein? Sollte nicht eher alles und trotzdem möglich sein? Unsere Diskussion folgt :)

      • Ach cool, da würd ich mich echt freuen! Und zu Deiner Anmerkung: es wäre gar nix dagegen zu sagen, wenn neben anderen coolen Farben auch ein schönes Rosa dabei wäre. Kein Mensch will diese Farbe ja per se boykottieren. Aber wenn sie so solistisch auftaucht und ausgerechnet bei Frauenempowerment-Produkten/Kampagnen/Events, dann hat das Methode. Und eben keine, die ich sympathisch bzw. gelungen finde, weil sie den ganzen Genderaufteilungsmist unterstreicht – vom Niedlichkeitsfaktor bis zur Pink Tax.

  2. Ich arbeite im naturwissenschaftlich-technischen Bereich und überwiegende Teil meiner Kollegen ist männlich. Ich halte meine Arbeit für sinnvoll und sie macht mir meistens Spaß. Ich mag rosa und ich denke, dass ich auch sonst recht viele Interessen oder Hobbies habe, die als traditionell weiblich angesehen werden. Das heißt aber nicht, dass ich deswegen schlechter programmieren oder Flansche zusammenschrauben kann. Wenn mir das jemand zu Beginn meines Studiums vorgelebt oder vermittelt hätte, wären mir bestimmt einige Unsicherheiten und Selbstzweifel erspart geblieben.

  3. Ich musste bei dem Thema weibliche Extremsportlerinnnen sofort an Anna-Flore Marxer und Aline Bock denken. Habe letztes Jahr ihren Film „a land shaped by women“ gesehen und an einer anschließenden Podiumsdiskussion mit den beiden teilgenommen. Der Film ist nicht nur wunderschön und wirkt total inspirierend, sie klären auch zum Thema Gender Equality (anhand des Beispiels Island) auf. Unbedingt Anschauen! :)

  4. Ich musste bei dem Thema weibliche Extremsportlerinnnen sofort an Anna-Flore Marxer und Aline Bock denken. Habe letztes Jahr ihren Film „a land shaped by women“ gesehen und an einer anschließenden Podiumsdiskussion mit den beiden teilgenommen. Der Film ist nicht nur wunderschön und wirkt total inspirierend, die zwei klären auch zum Thema Gender Equality (anhand des Beispiels Island) auf. Unbedingt Anschauen! :)

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