Entschleunigung: 5 Tipps für den Alltag
Entschleunigung, blablabla. Man könnte meinen, „Entschleunigung“ ist das Trendwort 2016. Ich weiß, ihr könnt es wahrscheinlich nicht mehr hören, aber Entschleunigung ist wichtig für ein bewusstes und gesundes Leben. Im digitalen Zeitalter mehr denn je – und nach über 15 Jahren exzessivem Internet-Hype beginnt unsere Generation nun mit der Reflexion. Wie viel Arbeit will ich 24/7 um mich haben? Wo beginnt Stress? Wo hört er auf? Und vor allem: Wie kann ich ihn vermeiden?
2016 war definitiv mein Jahr der Entschleunigung. Noch immer bin ich am Herumprobieren und Ausprobieren, wie ich Stress vermeide, meinem Körper und Geist Gutes tue und wieder mehr im Jetzt lebe. Ich habe mich in diesem Jahr mehr denn je mit Stresskomponenten auseinandergesetzt, immer wieder gemerkt, wann es zu viel ist und hin und wieder die Reißleine gezogen. In dem ganzen Entschleunigungsprozess haben sich ein paar elementare Dinge herauskristallisiert, und die verrate ich euch heute.
1. Präsent sein
Im Jetzt leben. Das klingt so simpel und einfach, ist aber in einer Gesellschaft, in der wie medial auf gefühlten 300 Kanälen beansprucht werden, nicht immer einfach. Präsenz heißt hier das Zauberwort. Wie oft greifen wir völlig unbewusst zum Handy, checken Instagram, Facebook, Mails und die Uhrzeit, wissen aber danach gar nicht mehr richtig, wie viel Uhr es ist und was man gerade angesehen hat. Selbst wenn wir mit Freunden unterwegs sind, greifen wir immer wieder unterbewusst zum Handy. Der Nutzen dabei: geht oftmals gegen Null. Es ist mittlerweile völlig in uns übergegangen. Unsere Aufmerksamkeitsspanne sinkt von Mal zu Mal. Was hilft dagegen?
Ein bewusster Umgang mit Präsenz. Das Handy in ein anderes Zimmer legen, den Flugmodus einschalten, um den Druck nach neuen Nachrichten herauszunehmen, da eh nichts ankommen wird. Mit Freunden unterwegs sein und das Handy ausschalten oder bewusst zu Hause lassen. Die ersten Mal greift man noch unbewusst in die Tasche, später fühlt man sich freier und ist wieder konzentrierter bei der Sache.
2. Meditation & Yoga
Sport hilft gegen Stress. An Tagen, an denen ich mich mega gestresst fühle, versuche ich noch eine Runde laufen zu gehen. Manchmal ist man aber so erschöpft, dass Joggen gehen sich wie eine weitere Aufgabe im Tagesplan anfühlt. Dann mache ich Yoga. Die gleichmäßigen Übungen, die Konzentration auf den Atem, all das beruhigt, strengt körperlich (anders) an und lässt mich danach besser fühlen.
Ebenfalls toll gegen Stress: Meditationen. Ich war lange kein Fan von Meditationen, weil mir das ganze oft zu esoterisch angehaucht war. Aber es gibt sie: die Meditationen, die einen beruhigen, völlig entspannen und perfekt beispielsweise zum Einschlafen sind.
3. Nichts tun
Wie hier schon beschrieben, hilft gegen Stress am besten Nichts tun. Einfach mal einen Nachmittag keine Termine habe, nur das machen, worauf man wirklich Lust hat. Wenn das x Folgen Sex and the City sind, ist das völlig in Ordnung. In einer Welt, in der wir ständig nach Selbstoptimierung streben, in der FOMO regiert, ist ein versandelter Nachmittag schnell nicht mehr gesellschaftsfähig. Aber gerade das kann so gut tun: Alles hinter sich lassen und nichts tun.
4. Frische Luft
Ich bin ein Naturkind. Nichts entspannt mich mehr, als draußen zu sein und frische Luft zu atmen. Ob Regen, Schnee oder Sonne: Ein Spaziergang an der frischen Luft ist mein Allheilmittel gegen Unruhe, Nervösität und Stress. Auch hier empfehle ich: am besten ohne weitere mediale Bespaßung, ansonsten aber auch gern ein ruhiges Hörbuch oder noch besser – die besten Freunde! Manchmal hilft aber auch einfach nach der Arbeit zwei, drei U-Bahn-Stationen eher auszusteigen und den Rest zu Fuß gehen.
5. Im Moment sein
Die wichtigste Lektion für mich: bewusst im Moment sein. Wer alleine lebt, kennt das sicherlich: Während man kocht, läuft der Fernseher, während man isst, scrollt man durch Instagram, und abends sitzt man am Laptop, das Handy zeigt die neusten Whatsapp-Nachrichten an und irgendwo läuft noch Musik.
„Machen Sie mal nur eine Sache“, raten einem Stress-Experten. Wer den Abwasch macht, sollte nur den Abwasch machen. Wer isst, sollte nur essen. Und wer einen Film schaut, sollte nur den Film schauen. Alles andere lenkt ab – und erzeugt Stress. Bewusst Dinge wahrnehmen, den unmittelbaren Moment erleben, ist extrem wichtig für uns. So schulen wir nicht nur unseren Geist und Körper für den Moment, sondern erleben Dinge auch wieder ganz anders – nämlich bewusst. Und das kann tatsächlich total spannend sein!
Also schnappt euch eine Tasse Tee und trinkt diese zum Einstieg ganz in Ruhe.
Und was sind eure Tipps gegen Stress und für Entschleunigung?
Eine Antwort zu “Entschleunigung: 5 Tipps für den Alltag”
Du hast so Recht und ich weiß das alles. Trotzdem – „nur eine Sache machen“ fällt mir so unglaublich schwer. Ich kann das einfach nicht, also wirklich. Ich kann nicht alleine Mittag essen und nur auf mein Essen achten und das Handy liegen lassen. :D Trotzdem werde ich es mal weiter probieren.
Schöner Blogpost – das Thema ist auch mir sehr sehr wichtig!
xx Ana http://www.disasterdiary.de