Editor’s Letter: Zusammen sind wir weniger alleine

16. März 2020 von in

Foto: Womom

Wenn wir ehrlich sind, dachten wir noch vor zwei Wochen, dass uns nur eine stärkere Grippewelle erwartet. Die Panik, die Berichte aus China, alles schien so weit weg, so fern und irgendwie überzogen. Doch dann kam Italien, die Corona-Krise erfasste auch Europa, und wir sitzen sprachlos vor Twitter und den Nachrichten. Der Corona-Virus ist gefährlich. Vielleicht nicht direkt für uns junge Menschen, aber eben für unsere Gesellschaft und unser Gesundheitssystem.

Panik ist trotzdem fehl am Platz. Denn es gibt sie, die Lösungen, die die Lage entspannen können und das exponentiale Wachstum der Infektioen eindämmen können. Nur: Das ist für eine Konsum-Gesellschaft wie unsere unangenehm. Aber lebensnotwendig. Für all jene, die ein schwaches Immunsystem haben. alt sind oder aus anderen Gründen zur Risikogruppe zählen.

Das bedeutet für uns alle, wir müssen Verantwortung übernehmen und den eigenen Egoismus endlich mal hinten anstellen. Seit Ende letzter Woche üben wir uns im Social Distancing, gehen nur raus, wenn es wirklich nötig ist und versuchen, die Zeit zu Hause zu genießen.

Das solltet ihr auch tun.  Für eure Omas und Opas, für eure Eltern und für eure FreundInnen, die vielleicht an einer chronischen Krankheit leiden, Asthma haben oder andere Vorerkrankungen haben. Tut es für ein Miteinander, in dem möglichst viele von uns gesund durch diese Virus-Welle kommen und unser Gesundheitssystem nicht in kürzester Zeit kollabiert. Denn das wird es, wenn wir alle so weitermachen wie bisher und immer noch denken, „Es ist doch nur eine Grippe“.

Wie wollen wir hier auf amazed weitermachen?

Auch diese Frage ist in den vergangenen Tagen über unseren Köpfen gekreist. Die sozialen Medien kennen nur noch ein Thema, und doch fühlt es sich falsch an, komplett unseren Content einzustellen und nur noch wichtige Fakten zu Corona zu teilen. Wir sind keine Virologen und wir merken selbst, wie sehr uns zu viele Nachrichten auf den Magen schlagen.

Wir haben beschlossen, dass wir für euch der Anlaufpunkt sein wollen, wenn euch die Nachrichtenlage zu viel wird, Netflix & Co. auf den Nerv gehen und ihr einfach etwas Ablenkung und gute Laune braucht. Wenn der komplette Shutdown kommt, und wir alle daheim sitzen, Me-Timen, was das Zeug hält und unsere Wohnung auf den Kopf stellen, wollen wir ein Ort sein, den ihr kennt und mögt, auf den ihr euch auch in dieser verrückten Zeit verlassen könnt. Gemeinsam mit euch wollen wir hier einen Ort der Freude und Leichtigkeit schaffen, an dem es wie gewohnt weitergeht. Mit bunten, leichten Artikeln, mit Meinungen und natürlich auch einigen Tipps, wie wir alle durch die Zeit der freiwilligen Isolation kommen. Auch werden wir euch Labels, Cafés und Co. vorstellen, die zwar jetzt die härteste Zeit vor sich haben, aber umso mehr unsere Unterstützung brauchen, wenn die Krise sich zu Ende neigt.

Wir freuen uns aber auch, wenn ihr uns sagt, was ihr euch wünscht.

Welche Themen beschäftigen euch? Was würde euch ablenken? Mit was würden wir euch artikelmäßig eine Freude machen?

Diese Zeit kann beängstigend sein. So ungewohnt, so anders, so unkontrollierbar. Angst ist ganz normal, aber sie ist kein guter Ratgeber. Lasst euren Gefühlen freien Lauf, und versucht trotzdem, optimistisch in die nächsten Wochen zu blicken und das Beste draus zu machen. Lasst uns auf das Besinnen, was wirklich wichtig ist. Das Miteinander, sich gegenseitig zu unterstützen, auszutauschen und nachzudenken, was wir alle uns vom Leben erwarten. Corona entschleunigt uns und gibt uns Zeit zum Nachdenken. Vielleicht ist das auch eine Chance, nicht?

Zu guter Letzt: Hamstert nicht aus Angst. Wir alle bekommen genug Essen, und es gibt Menschen wie Ärzte und Pflegekräfte, die es erst abends in den Supermarkt schaffen. Die nicht auch noch vor leeren Regalen stehen sollten. Auch alte Menschen können nicht so viel tragen, wie die, die ein Auto haben. Seid solidarisch und bewahrt einen kühlen Kopf. Fragt eure älteren NachbarInnen, ob ihr für sie einkaufen sollt und kauft, wenn es euch finanziell möglich ist, vielleicht das teurere Klopapier oder die Marken-Nudeln, damit die Menschen, die am Existenzminimum sind, die Wahl haben. Unterstützt eure liebsten Shops, Cafés und Restaurants, in dem ihr Gutscheine ordert und  zeigt, wir sehen euch und eure Last. Helft euch gegenseitig, facetimed, um die Isolation ein bisschen leichter zu machen, verabredet euch digital und hört euch zu. Denn auch das Allein-Sein kann zur Herausforderung werden.

Lasst uns alle ein bisschen näher zusammenrücken – im Sinne des kollektiven Miteinanders – und durch diese so verrückte Zeit gehen. Und vor allem: Bleibt gesund, ihr Lieben!

Zusammen sind wir weniger alleine. Wir sind für euch da und freuen uns, wenn ihr uns Gesellschaft leistet!
Amelie, Milena und Antonia

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2 Antworten zu “Editor’s Letter: Zusammen sind wir weniger alleine”

  1. Toll, dass ihr uns erhalten bleibt und fragt, was uns interessiert! :)
    Mich würden Onlinekurse, Online-Veranstaltungen und ähnliches interessieren, die man zu Hause machen/konsumieren kann. Gern die absurdesten Sachen, die ihr finden könnt, aber auch ganz simples. Einfach Beschäftigungsmöglichkeiten außer Netflix & Co. Ich selbst plane als Theaterpädagogin gerade Online-Varianten meiner Workshops, damit ich weiterarbeiten kann.
    Und auch toll wären vielleicht Interviews mit Kulturschaffenden und Veranstaltern, da es diese gerade besonders hart trifft.
    Bleibt gesund,

    Sarah

  2. Ihr Lieben
    super sweet, super schön (wenn auch gewollt geschönt)! Danke euch!
    Ich finde das ist die zeit für echten wohn- und lifestyle- Content! Also so ganz ungeschönt und authentisch. Wie schauen eure Wohnungen gerade aus (insbesondere Amelies interessiert mich!)? Wie ist euer Tagesablauf? Wer inspiriert euch? Wer seid ihr, wie wollt ihr gesehen werden und wer wollt ihr sein?
    Das fände ich tolL!

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