Herbst-Vorfreude: 8 Dinge, die ich in den letzten Wochen ohne Kind noch machen will
Mit dem voranschreitenden September kehrt nicht nur der Herbst so langsam ein, sondern es beginnt auch der Countdown zum Ende meiner Schwangerschaft. Ein paar Wochen habe ich noch vor mir, aber sie sind plötzlich überschaubar und absehbar, was sich ziemlich überwältigend anfühlt – schließlich hatte ich bisher immer gefühlt eine ewig lange Zeit vor mir, die sich vor allem in den ersten, oft so von Unsicherheit geprägten Monaten wahnsinnig gezogen hat. Jetzt blicke ich ziemlich ungläubig auf das Datum, das da am Horizont schon zu erkennen ist, und freue mich einerseits so sehr auf das Baby, wie ich mich noch nie auf irgendetwas in meinem Leben gefreut habe. Und gleichzeitig will ich sie auch ein bisschen festhalten und noch auskosten, diese Zeit, die ich gerade noch vor mir habe – ohne Kind und in diesem ganz besonderen Zustand, der mir besser gefällt als ich dachte.
Denn abgesehen von meiner Komplikation, die mich seit Juni regelmäßig zur Kontrolle ins Krankenhaus führt, habe ich tatsächlich sehr wenige Beschwerden und finde den Zustand, schwanger zu sein, ziemlich überirdisch und spannend. Wie schnell sich der Körper in dieser Phase verändert ist faszinierend, und die täglichen Bewegungen im Bauch etwas, das ich nie vergessen möchte.
So freue ich mich gerade ganz besonders auf die kommenden Wochen, in der die Hitze weniger wird und die ich noch ganz für mich haben werde. Und habe mir ein paar Dinge vorgenommen, die ich in diesem so besonderen Herbst noch machen möchte!
Im herbstlichen Nymphenburger Park spazieren
Der Nymphenburger Park ist mein Seelenort in München. Zusammen mit meiner Familie habe ich immer in der Nähe des Schlossparks gewohnt, war hier schon als Kind spazieren, hatte hier Liebeskummer, saß vor dem Abi aufgeregt auf Bänken im Park, und auch an Weihnachten ist der Park fast immer unser Spazierziel. Auch mit Kind werde ich hier natürlich meine Runden drehen, und freue mich schon wahnsinnig darauf. Aber jetzt, in diesen ganz besonderen Wochen, wünsche ich mir nochmal einen langen Herbstspaziergang im Park. Als Abschied von einer Lebensphase und Einstimmung auf eine neue. Und auch ganz nebenbei, weil der Park kaum jemals schöner ist, als im Herbst.
Ins Museum gehen
Klar, Museen sind auch eine ziemlich schöne Sache, die man mit Kindern machen kann. Und am Anfang wird es mit Glück sogar auch möglich sein, ganz in Ruhe mit schlafendem Kind im Wagen durch Ausstellungen zu schlendern – doch ich weiß schon jetzt, dass das auch sehr gut eine Wunschvorstellung bleiben kann. Deshalb möchte ich die entschleunigte Zeit des Mutterschutzes noch für mindestens einen Museumsbesuch nutzen. Was das jeweils für eine innere Ruhe, Inspiration und für schöne Gefühle in einem auslöst, konnte ich vor Kurzem wieder empfinden, als ich zusammen mit ArbeitskollegInnen die Paula Scher Ausstellung in der Pinakothek der Moderne besuchen durfte, sogar mit einer sehr spannenden Führung. Allen, die sich für Typographie, Grafik oder auch Albumcover-Gestaltung interessieren, kann ich die Ausstellung nur ans Herz legen. Paula Scher ist eine der einflussreichsten Grafikerinnen der Welt, die einen riesigen, geschwungenen und sehr faszinierenden Raum in der Pinakothek der Moderne gestalten und mit ihrem Lebenswerk füllen durfte, die Ausstellung geht noch bis September 2024.
Ausgiebig kochen
Im Sommer stehe ich dem Kochen komplett anders gegenüber als in den kalten Jahreszeiten. Ich habe selten Lust, den Herd bei der Hitze anzuschalten und entscheide mich, wenn überhaupt, für irgendetwas Schnelles, oder ziemlich oft dann doch dafür, einfach draußen Essen zu gehen. Denn das ist leider sehr verführerisch in unserer Gegend, in der an jeder Ecke ein schönes Restaurant mit Schanigarten neben dem nächsten wartet. Am Ende des Sommers habe ich allerdings keine Lust mehr auf Pizza und Co., möge sie noch so gut sein. Sondern wieder richtig darauf, meine liebsten Kochbücher auszupacken oder Instagram-Accounts zu durchstöbern und ausgiebig selbst zu kochen. Weil das von der Geburt bis zum Jahresende hin tatsächlich für mich eher wenig möglich sein wird, werde ich es jetzt erst recht zelebrieren. Und nochmal wirklich etwas von Ottolenghi kochen. Und die ganzen Dinge, die ich mir ständig auf Instagram abspeichere.
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Nochmal alle Freunde sehen
Das Thema Freundschaften rund um das Kinderkriegen beschäftigt mich sehr, meine ausführlicheren Gedanken dazu könnt ihr in diesem Text lesen. Zwar bin ich gerade zuversichtlich, keine Freundschaften durch die Veränderung in meinem Leben zu verlieren, gerade am Anfang und wahrscheinlich in den ganzen ersten Jahren wird aber wahrscheinlich einfach vieles anders sein. Sich in Ruhe auf die anderen konzentrieren zu können, ohne Unterbrechung reden zu können oder einfach mal zum Abendessen zu Freunden zu gehen, wird sicherlich schwieriger werden. Natürlich freue ich mich aber auch schon jetzt auf die neuen Seiten, die Freundschaften zusammen mit Kindern bekommen und auch schon bekommen haben, und denke, dass gerade Freundschaften sehr im Fluss sind und man mit Kind nicht plötzlich niemanden mehr sehen wird. Trotzdem ist es einfach eine große Veränderung für alle Seiten und einiges wird erstmal anders sein. Deshalb treffe ich Freunde gerade nochmal bewusster als sonst und will alle noch so oft und intensiv wie möglich sehen.
Ausgiebig in die Badewanne gehen
Ein heißes Bad einlassen, das Handy mit YouTube dazu aufstellen, Podcast hören oder lesen und eine ganze Stunde nicht aus dem warmen Wasser zu steigen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen im Herbst und Winter. In Bezug auf die erste Zeit mit Baby hört man ja immer, dass selbst das kurze Duschen oft in weite Ferne rückt, und so kann ich mir gerade kaum vorstellen, dass eines meiner ausgiebigen Bäder in diesem Winter wirklich stattfinden wird. Also heißt es jetzt, jedes Bad nochmal richtig zu zelebrieren und mir ganz viel Zeit dafür zu nehmen, bevor es nur noch manchmal schnell unter die Dusche geht – oder das Baby irgendwann auch mit in der Badewanne plantschen darf.
Einen Herbstausflug machen
In der Stadt zu wohnen ist für mich nur möglich, wenn ich sie immer mal wieder hinter mir lassen kann. Raus zu fahren, egal in welche Richtung, egal ob an einen der vielen Seen oder einfach in den Wald, ist für mich so ein wichtiger Ausgleich zur Stadt. Und etwas, das ich unbedingt auch mit Kind regelmäßig machen möchte. Bisher haben wir kein eigenes Auto und möchten es eigentlich auch erstmal dabei belassen, weil das Sharing-Angebot in München so gut ist. Aber natürlich habe ich noch keinerlei Ahnung, wie kompliziert oder einfach Car-Sharing mit Baby, Babysitz und allen tausend Sachen, die man plötzlich dabeihaben muss, ist. Wie stressig Ausflüge ohne eigenes Auto für uns sein werden, kann ich wirklich noch gar nicht einschätzen, also möchte ich es umso mehr genießen, jetzt im Herbst nochmal raus zu fahren – in altbekannter Konstellation und ohne an vieles dabei denken zu müssen.
Brettspiele spielen
Ich liebe Brettspiele, Kartenspiele und sogar bestimmte, alte Computerspiele. Und freue mich in der heimeligeren Zeit immer ganz besonders auf lange Spieleabende, von Poker bis Siedler von Catan. Auch dafür werden wir vermutlich erstmal weder Zeit noch Nerven haben, und so wünsche ich mir noch lange, ausgiebige Spielerunden in diesem Herbst – zum Glück ist das zumindest etwas, das man auch mit wachsendem Bauch ganz entspannt zu Hause machen kann, und im Zweifel sogar zu zweit. 25 Spiele, die man gut zu zweit spielen kann, hat Antonia damals im Lockdown übrigens hier aufgeschrieben.
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Ins Kino gehen
Eigentlich eine so banale Sache, aber auch ins Kino zu gehen wird in absehbarer Zeit erstmal eine Weile unmöglich sein. Zum Glück ist es die perfekte Beschäftigung für einen Herbstabend, und mit dem Rio Filmpalast haben wir auch ein wahnsinnig schönes Kino direkt ums Eck. Das Popcorn dort ist so gut, dass wir es uns öfter mal für einen Fernsehabend zu Hause holen, was auch in Zukunft auf jeden Fall beibehalten wird. Aber richtig ins Kino zu gehen, das Handy auszuschalten und die besondere Atmosphäre der kleinen, alten Münchner Kinos aufzusaugen, ist trotzdem nochmal etwas anderes. Neben dem Rio liebe ich zum Beispiel auch das kleine Arena Kino im Glockenbachviertel, in dem oft wunderschöne französische Filme mit Untertiteln laufen – vor 10 Jahren eine der Lieblingsbeschäftigungen von Amelie und mir. Einen dieser besonderen Filme, die erst im Kino so richtig wirken, jetzt im Herbst noch anzuschauen, muss auf jeden Fall noch sein. Am 19. Oktober kommt zum Beispiel die Biographie Ingeborg Bachmanns in die Kinos, die ich jetzt schon sehr empfehlen kann!
2 Antworten zu “Herbst-Vorfreude: 8 Dinge, die ich in den letzten Wochen ohne Kind noch machen will”
[…] ich alles in den nächsten Wochen noch machen möchte, habe ich letzte Woche hier aufgeschrieben – und danke nochmal allen für die schönen Tipps, die von euch noch auf […]
[…] meiner kleinen Liste an Dingen, die ich noch vor der Geburt erleben wollte, war auch mindestens ein sonniger Herbstausflug mit […]