Die 13 nervigsten Serien-Charaktere aller Zeiten

29. Juli 2020 von in

Manche sagen, Serien sind die besseren Filme. Auch wenn ich das so nicht unterschreiben kann, sehe ich die vielen Vorteile, die eine Serie mit sich bringt. Denn sie steht und fällt mit ihren Charakteren, die ihr Leben einhauchen. Sie gibt ihren Fans das Gefühl, die Figuren gut zu kennen – dank der Tausenden von Staffeln. Die Charakterentwicklung kann in mehrteiligen Shows außerdem deutlich komplexer sein als im Film. Wer einst böse war, kann gut werden und umgekehrt. Und das, über Staffeln – also Jahre – hinweg. Ich bin mit manchen Serien aufgewachsen, die ich bis heute gerne sehe. Gilmore Girls zum Beispiel. Meine ganze Jugend hat es mich begleitet, ebenso wie Sailor Moon oder The Tribe meine Kindheit. Doch so sehr man manche Charaktere lieben lernt, als seien sie Teil eines engen Freundeskreises, so sehr lernt man auch Charaktere zu hassen, als hätten sie einem etwas Persönliches angetan. Es ist also Zeit für eine Liste.

Die Liste der nervigsten Serien-Charaktere aller Zeiten.

Ross von Friends

Okay, ich muss ja ehrlich zugeben, dass Ross von Friends zu meinen Lieblingscharakteren gehört. Doch gleichzeitig erkenne ich auch seine Fehler. Im Grunde basiert der gesamte Charakter „Ross“ auf Fehler. Seine wenigen Gewinne im Leben, sein trotzdem überzogenes Selbstbewusstsein, seine Mansplainerei, oder die Tatsache, dass er das Lieblingskind der Eltern ist – einfach nur, weil er ein Mann ist. Ross ist der Inbegriff toxischer Männlichkeit. Er genießt alle Privilegien, die ein weißer Mann genießen kann, und dennoch jammert er den liebenlangen Tag über alles. Hinzu ist er homophob und kommt nicht mit der Tatsache klar, dass seine Exfrau lesbisch ist. Ich gebe es ja zu: Ross nervt. Und zwar nicht nur die ZuschauerInnen, sondern auch alle Friends Charaktere.

Nate von Gossip Girl (oder alle Charaktere von Gossip Girl)

Most! Hated! Serien! Charakter! Of! All! Times! Obwohl es wirklich nicht einfach ist, meinen einen Hass-Charakter von der Serie Gossip Girl ausfindig zu machen, gehört Nate zweifellos auf Platz 1 meiner Most Hated Liste. Nate betrügt seine Freundinnen mehrmals und kommt immer glimpflich davon. Er war als einziger mit fast jeder Frau in Gossip Girl zusammen oder hatte mindestens eine Affäre. Hinzu kommt: In ihm schlummert absolut zero Humor. Doch er ist nah gefolgt von allen anderen Charakteren dieser Serie. Gossip Girl hat auf jeden Fall die Krone der nervigsten Serien-Cast aller Zeiten verdient. Unsympathischer geht’s kaum.

Chuck Bass von Gossip Girl

Trotzdem haben zwei Personen aus der nervigsten Serie aller Zeiten einen Platz der nervigsten Seriencharaktere aller Zeiten verdient. Platz 2 belegt Chuck Bass. Zuerst, weil ich noch einmal ein für alle mal klar stellen will: Chuck Bass ist ein Vergewaltiger. In der ersten Staffel versucht er, sich an der kleinen Schwester von Dan zu vergehen, die in der letzten Minute gerade so gerettet wird. Trotzdem wird er zu diesem sexy Typen, der Teufel, die dunkle Liebesbeziehung zu Blair. Und es nervt! Das einzige, was Chuck Bass in den gefühlten zwanzig Staffeln von Gossip Girl auf die Reihe kriegt, ist besoffen über sein Whiskey(?)glas zu schielen und „I’m Chuck Bass.“ zu sagen. Wir haben es verstanden, Chuck. Meine Güte.

Lorelai Gilmore von Gilmore Girls

Mir blutet das Herz, doch ich glaube, Lorelai Gilmore muss auf die Liste der nervigsten Seriencharaktere aller Zeiten. Es ist nicht einfach, weil natürlich liebe ich Lorelai Gilmore eigentlich. Sie ist lustig, liebevoll, hat viel erlebt und hält sich den Umständen entsprechend ziemlich gut als Mutter, Freundin, Tochter und Singlefrau. Doch spätestens, als die selbsternannte „coole Mutter“ ihrer Tochter Rory eine gesamte Staffel lang den Rücken zukehrt, weil diese ihr Studium pausiert, war sie unten durch bei mir. Was war los mit dir, Lorelai? Was war das für ein elitäres, stures, kindisches Verhalten? Rory war in dieser Staffel zwar unausstehlich, aber du bist ihre Mutter. Du solltest die größere Person sein und den Schritt auf deine Tochter zugehen. Ich bin nicht sauer auf Lorelai. Ich bin enttäuscht.

Logan von Gilmore Girls

I hate that guy! Unter den Rory-Männern ist Logan auf jeden Fall ganz weit unten. Der privilegierte Bad Boy tut Rory nicht gut und es zerreißt einem das Herz, mit ansehen zu müssen, wie er sie mit herunterzieht. Er nennt es „Das Leben leben“. „You need an Adventure“, sagt er. Nein, Logan! Rory braucht einen besseren Boyfriend. Denn eigentlich ist Logan nicht „abenteuerlustig“, er ist eine verlorene Seele, der sich mit Langeweile herumschlägt. Es ist verständlich, dass sich Mutter Lorelai bis zum Ende nicht mit Logan versteht. Es brauchte für Rory ein Wiedersehen mit Jess, der ihr die Augen öffnete und sie fragte: „Wieso bist du mit so einem Typen zusammen? Wieso lebst du so ein spießiges Leben? Das bist nicht du. Du bist nicht mehr du selbst“.

Barney von How I Met Your Mother

Ich habe wenige Erinnerungen an Barney von How I Met Your Mother. Doch die, die ich habe, nerven. Was früher irgendwie lustig war, ist heute nur noch anstrengend. Wenn ich an Barney denke, denke ich an einen nervigen Typen, der verzweifelt versucht, Frauen aufzureißen mit Hilfe von Zaubertricks, High Fives vergibt, und der denkt „It’s gonna be legendary“ sei ein Catchphrase. Ist es aber nicht, es ist einfach nur ein Satz und dieser wird auch nicht besser, wenn du ihn 500-mal wiederholst, Barney.

Otis von Sex Education

In der 1. Staffel hat einem Otis die meiste Zeit nur leid getan. In der 2. Staffel hingegen nervt er nur noch. Okay, anders als die meisten Charaktere wurde seine Charakterveränderung genau so geschrieben. Otis sollte nerven! Und das hat funktioniert. Der egozentrische Protagonist dreht sich die gesamte Staffel nur um sich selbst und seine eigenen Probleme, ohne auch nur eine Sekunde an seine Mitmenschen zu denken. Schon klar, das WAR ja die Story. Trotzdem hat mir Otis in Sex Education den letzten Nerv geraubt.

Carrie Bradshaw von Sex and the City

Ich denke wir sind uns alle einig darin, dass Carrie Bradshaw eine der nervigsten Charaktere aus der Serie Sex and the City ist. Es dreht sich nicht nur alles ausschließlich um sie. Sie versaut eine großartige Beziehung mit Aidan für einen Mann, der sie im Grunde die gesamte Zeit über nicht will. Aber zu Mr. Big kommen wir noch, denn er ist im Grunde Schuld an Carries nervigem Charakter. Sie ist außerdem spießig, obwohl sie sich offen gibt. Über Charlotte kann man sagen, was man will, doch sie ist wenigstens ehrlich zu sich selbst. Carrie hingegen wünscht sich im Grunde das gleiche wie Charlotte, aber überspielt das Ganze und macht es dadurch unmöglich für ihre Freundinnen, zu ihr durchzudringen. Gib doch einfach zu, dass du am liebsten sofort heiraten willst, Carrie. Es ist okay für uns! No Shame! Kein Wunder, dass ihre Freundinnen sie irgendwann bitten, zur Therapie zu gehen, weil sie ihr Genörgel nicht mehr ertragen können. Wofür wir aber Carrie lieben: Diese legendären Looks.

Mr. Big von Sex and the City

Mit Mr. Big will ich gar nicht erst anfangen! Carrie ist ein einziger Segen im Vergleich zu Mr. Big. Außerdem stützt sich der gesamte nervige Charakter von ihr auf der Tatsache, dass Mr. Big von Anfang bis Ende ein Arschloch zu ihr ist. Dass die beiden ein Happy End bekommen, ist nicht nur unrealistisch, es sollte verboten sein. Mr. Big ist der Inbegriff des Patriarchats. Er nimmt sich alles heraus, ohne Rücksicht auf Verluste. Außerdem – wir wissen es alle – hat er Carrie nie geliebt. Mehr dazu findet ihr hier.

Alex von Orange is the New Black (Spoiler!)

Okay, I get it. Alex is hot. Aber abgesehen davon, dass die Liebesgeschichte zwischen Alex und Piper anfangs elektrisierend ist, bleibt doch am Ende die Frage: Wieso die beiden? Je länger die Liebesbeziehung andauert, umso klarer wird, dass die zwei sich im Grunde nicht verstehen und sich nie verstanden haben. Sie haben auch jeden Grund dazu: Piper landet wegen Alex im Gefängnis! Haben das alle vergessen? Wie kann man über so einen Betrug hinweg kommen? Doch dass Piper am Ende eine gute Beziehung außerhalb des Knasts hinwirft für ihr Hin und Her mit Alex, ist eine einzige Katastrophe. Ich schiebe hier aber die Schuld auf Alex. Alex, du nervst.

Spencer von The Hills

Spencer von The Hills ist nicht nervig. Er ist so toxisch, dass man es kaum aushält, ihn anzusehen. Ab seiner Erscheinung ab Staffel 2 zieht er seine jetzige Frau Heidi in seinen Bann und zerstört systematisch jede Beziehung, die sie zu anderen Menschen hat. Selbst die zu ihrer Mutter und Schwester wird durch Spencer erschwert, von der ehemaligen besten Freundin Lauren Conrad ganz zu schweigen. Das Traurigste ist, dass Spencer kein erfundener Charakter ist. In der Reality Show wird man zur Zeugin eines toxischen Spektakels, in das man selbst hoffentlich nie hinein gerät. Spencer is the worst!

Justin Bobby von The Hills

Keine Ahnung, ob sich die ehemaligen The Hills Fans noch an die Show erinnern können. Insbesondere an Justin Bobby. Genau, der ungewaschene Typ mit den langen Haaren, der nie etwas sagt, Whitney in den Wahnsinn treibt und ständig rülpst. Oh mein Gott. Justin Bobby ist der Inbegriff eines nervigen Menschen.

Marissa von O.C. California

Marissa ist – wie alle anderen in der Show O.C. California – das priviligierte weiße Mädchen mit vielen Problemen. Ist ja irgendwie schlimm mit anzusehen, doch sie begibt sich so sehr in die Rolle des Mädchens, das gerettet werden möchte, dass es nervt. Außerdem überspielt sie ihr Bedürfnis, gerettet zu werden, mit dem „Bad Girl“, das sie nicht ist. Sie entschuldigt sich bei uns und wir vergeben ihr spätestens heute, weil es Marissa einfach nicht gut ging. Rest in Peace, Marissa Cooper.

 

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5 Antworten zu “Die 13 nervigsten Serien-Charaktere aller Zeiten”

  1. Carrie fand ich beim 2. Mal SATC-bingen plötzlich auch sehr nervig, gleichzeitig ist sie aber auch in vielen Momenten für ihre FreundInnen da, zb. bricht sie ihr Abschiedsdate mit Big ab um Miranda bei ihrer Geburt im Spital beizustehen, besucht sie Charlotte (als einzige) als sie eine Fehlgeburt erlitten hat, begleitet sie Stanford auf seinen Abschlussball, als er mit Marcus schlussgemacht hat. :-)
    Dank den fabelhaften Outfits (und denn noch tolleren Haaren in Staffel 1 und 2) sei ihr ihre Nervigkeit verziehen.

  2. Gott, Carrie! Ich weiß gar nicht, wie oft ich (die ersten vier Staffeln) von SATC durchgeschaut habe, allerdings weiß ich mittlerweile sehr genau, dass Carries unmöglich egozentrische Art allen Ernstes mein frühes Beziehungsverhalten – ach, was mach ich mir vor: bis heute! – krass (negativ) beeinflusst hat.

  3. Danke für diese treffende Zusammenfassung der nervigsten Charaktere! Einer fehlt für mich allerdings: Mike Ross aus Suits. Ich gucke gerade mal wieder weiter und schon nach wenigen Minuten wusste ich, warum ich mal nicht weitergucken konnte. Dieser Typ, der für seinen vermeintlichen Idealismus allen auf die Nerven geht und IMMER Recht behalten muss IMMER alles „richtig“ macht und gleichzeitig in einer Anwaltskanzlei arbeitet, die eben nun mal großen kapitalistischen Arschlöchern beisteht… I don’t get it. Er nervt einfach. *rant over*
    Frohes Serien gucken! <3

  4. Hahahaha, Amelie ich liebe ja deine Beiträge sowieso, aber damit hast du mal wieder den Vogel abgeschossen und mich richtig laut zum lachen gebracht – gerade weil ich ALLE diese Serien geschaut habe und zu 90% mit dir übereinstimme. Danke dafür :)

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