Die Lieblingsbücher von Emilia von Senger und Team aus ihrer Buchhandlung She Said
Emilia von Senger hat zu viele Bücher von Alten Weißen Männern gelesen. Das erzählt sie mir, als ich sie in ihrer Buchhandlung She Said am Kottbusser Damm besuche. Die farbenfrohe Buchhandlung eröffnet diese Woche offiziell ihre Türen und ich wusste schon letzte Woche, dass Emilia eventuell meinen neuen Lieblingsladen in Berlin eröffnen würde. Obwohl sie und ihr Team inzwischen von Kartons und trubeliger Baustellenatmosphäre gerade erst dabei waren, zu besprechen, welche Genres in welche Regalsegmente verstaut werden sollen. Die knalligen Module atmeten das letzte Mal Luft, bevor sie für lange Zeit mit Papier bestückt würden. Papier, das ausschließlich von Frauen und queeren Personen beschrieben wurde. Das ist nämlich das ganze Konzept hinter She Said. In diesem zukünftigen Safer Space sollen Kundinnen und Kunden nämlich nicht mehr nach weiblichen und queeren AutorInnen suchen müssen.
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„Ich mag Max Frisch als Autor immer noch“, erklärte mir Emilia in einem Moment der Ruhe, während ihre MitarbeiterInnen schon anfingen, die ersten Bücher zu verstauen. „Aber die Art und Weise, wie er Frauen in seinen Büchern objektifiziert und aus dem Blickwinkel eines fünfzigjährigen Mannes beschreibt, macht etwas mit dem Bild, das man selbst von sich als Frau hat.“, deshalb las sie irgendwann Die Glasglocke von Sylvia Plath. Dieses Buch bezeichnet Emilia als Samen für alles, was danach kam. Ihrem aufkommenden Bedürfnis, Bücher von Autorinnen und Personen aus der LGBTQIA+ Community zu lesen. Sie fing an, sich eine Lesequote aufzuerlegen und mindestens 50% Bücher von Autorinnen zu lesen. Aus einer anfänglichen Herausforderung wurde dann eine Lebenseinstellung, die nun zu guter Letzt in She Said mündete, der Buchhandlung, in dem ausschließlich Bücher von Autorinnen und queere AutorInnen vertreten sind.
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Darüber hinaus soll She Said nicht nur verschiedene Stimmen repräsentieren, sondern auch ein Raum von Austausch zwischen der LGBTQIA+ Community, zwischen Frauen, und für verschiedenen Personengruppen werden. Nicht nur durch die Stimmung im Laden und dem zugehörigen Café, sondern auch durch Veranstaltungen, die zukünftig gezielt auf bestimmte Personengruppen abgestimmt sein werden. Im normalen Alltag der Buchhandlung sind jedoch alle herzlich willkommen. Auch – selbstverständlich – weiße cis Männer. Die sind sogar erwünscht, schließlich sollen die Bücher der repräsentierten Autorinnen von allen gelesen werden.
Für die, die Lust haben, direkt ein paar Bücher von Autorinnen zu lesen, empfiehlt Emilia von Senger und ihr ganzes Team die aktuellen Lieblingsbücher. Perfekt für Weihnachten, als Geschenk an die Lieben und an sich selbst, und für die Tage zwischen den Jahren, in denen man sich erfahrungsgemäß besonders gut aufs Lesen konzentrieren kann.
Eine Antwort zu “Die Lieblingsbücher von Emilia von Senger und Team aus ihrer Buchhandlung She Said”
[…] Auch abgesehen von einer Pandemie sollte man seine Bücher auf kleinen Onlineshops oder in unabhängigen Buchhandlungen bestellen. Gerade deshalb, weil Bücher eigentlich überall zu bestellen sind, und viele lokale Buchhandlungen sogar schneller sind als die Riesen, die vielleicht weltweit versenden, aber meist viel länger brauchen. Abgesehen davon ist es auch einfach viel netter, in der lokalen Buchhandlung seines Vertrauens zu kaufen. Zum Beispiel in München bei meiner Mama bei Blattgold oder in Berlin bei She Said. Meine persönlichen Buchtipps wären unter Anderem diese hier. Weitere Tipps von Emilia von Senger von She Said findet ihr hier. […]