Der Ort, der uns umarmt und Sicherheit gibt: Eine Liebeserklärung an das Sofa

7. Dezember 2020 von in ,

Ich würde mal behaupten, dass Sofa ist dieses Jahr der Ort, den ich am meisten besucht und geliebt habe. Einfach, weil ich dieses Jahr überdurchschnittlich viel zu Hause war. Wahrscheinlich geht es vielen von uns so. Zwischen Ausgangsbeschränkungen und Pandemie-Vorkehrungen war das Sofa mein Zufluchtsort. Der Ort, an dem ich mich entspannen konnte, von Zuhause aus arbeitete oder meine Abende verbrachte. Mit Polly, mit Freund*innen oder auch ganz allein mit Wärmflasche, weil der Winter doch noch eingebrochen war. Der Ort, an dem ich kurz Schnappatmung bekam, als die erste Ausgangsbeschränkung verkündet wurde und der Ort, an dem ich die zweite Lockdown-Pressekonferenz schon lockerer nahm. Der Ort, an dem ich mehr als glücklich da saß, weil bestimmte Nachrichten eintrudelten. Und der Ort, an dem ich weinte, weil das Leben eben doch nicht immer rosarot ist.

Vielleicht ist das Sofa in meiner Wohnung das Möbelstück, das mich wirklich am besten kennt. Weil ich mit ihm so offen und frei mein Leben teile.

Nicht selten ist ein Sofa, der Mittelpunkt unseres Lebens. Das Sofa nimmt meistens den beliebtesten Raum in Wohnungen ein: im Wohnzimmer. Hier wird gegessen, Netflix geschaut und mit Freund*innen und Familie der Abend verbracht. Hier schlummern wir am Nachmittag und manchmal schlafen wir auch auf ihm am Abend ein. Wir lassen uns nach einem langen Tag aufs Sofa fallen und schaffen es oft kaum mehr, uns dann aufzuraffen, doch noch Sport zu machen. Das Sofa ist der Lebensmittelpunkt in unseren Wohnungen – und in diesem distanzierten Jahr vielleicht sogar ein bisschen wie eine weiche Umarmung von einem altbekannten Freund.

Das Sofa umarmt uns – in guten wie in schlechten Zeit
und trägt uns durch das Leben.

Mein erstes Sofa zog vor zehn Jahren ein. Graumeliert, wuchtig und praktisch. Hatte ich vorher nur zu Hause oder in WGs gewohnt, war das meine erste Wohnung mit einem richtigen Wohnzimmer. Das Sofa war ein Ort, an dem ich mich entspannte, auch wenn ich oft dachte: Liebes Sofa, wir passen nicht so gut zusammen. Doch wie das so manchmal ist: Die Trennung zog sich. Ich konnte nur schwer loslassen. Wir durchlebten Freudentränen, als ich meine Magisterarbeit endlich in den Händen hielt. Und wir weinten, als ich am Ende des Sofas meine erste lange Beziehung beendete. Das Sofa sah stumm zu – und wusste vermutlich schon, jetzt war auch seine Zeit bekommen. Kurz nach der Trennung zog auch das Sofa aus, und ich fühlte mich erleichtert.

Sein Nachfolger war ein dunkelblau-grauer Dreisitzer. Schnell im Sale geschossen, denn ohne Sofa in den eigenen vier Wänden geht es dann doch nicht. Ich liebte dieses leichte Sofa, das sich nach Neuanfang anfühlte und auch ein bisschen danach roch. Vielleicht aber auch einfach nach Made in China, wer weiß das schon. Das Sofa gab mir Kraft, in einer Zeit, in der ich mein Leben neu sortieren musste. Hier bereitete ich mich mental auf erste Dates vor, feierte Silvester mit meinen besten Freund*innen und sah zum zweiten Mal in meinem Leben Sex and the city komplett durch. Das Sofa wurde zum Ort, an dem Freunde crashen durften, mit mir bis in die Nacht über das Leben philosophierten und immer wieder meine Hand hielten. Dann, wenn die Angst kam. Oder das Münchner Datingleben seinen Tribut zollte. Das Sofa sah stumm zu und war doch so etwas, wie eine Konstante in einem neuen, turbulenten Leben.

Mein neues Sofa habe ich bei Made.com gefunden. Beim Durchscrollen der Website stieß ich auf das wunderschöne Malini Sofa, das sofort mein Herz eroberte. Entworfen vom italienischen Designertrio Busetti Garuti Redaelli sollte das Sofa vor allem eines sein: modern und gemütlich. Wie auf Wolken sollte man auf dem Sofa sitzen und hier seine Ruhe finden. Was soll ich sagen: Ich sitze auf dem Sofa wie auf Wolken. Es ist so weich und gemütlich und wahrscheinlich das kuscheligste Sofa, das ich je besaß.

Wer es weniger fluffig mag, findet bei Made.com noch viele andere schöne Sofas. Von Modularexemplaren, die ich auch wunderschön finde, bis hin zu Klassikern, die an die 60ies oder 70ies erinnern. Das Tolle bei Made.com: Alle Sofas sind von Designer*innen entworfen und entsprechen dem modernen Zeitgeist. Gleichzeitig sind die Sofas alle in einem Look, der Trends überdauert und an denen man lange Freude hat. Gemütlichkeit und Komfort stehen im Vordergrund.

2018 zog Polly ein und auch sie schlief die ersten Abende eng an mir gekuschelt auf dem Sofa. Die Katze liebte das günstige Modell, und ich die Katze. Doch irgendwann war klar: So sehr mich das Sofa durch das neue Leben getragen hatte, so sehr sah man das auch. Man könnte sagen, das Sofa kränkelte – und irgendwie, vielleicht lag es auch an der eigenen Entwicklung war ich diesem Sofa entwachsen. Also fackelte ich nicht lang, machte Schluss und ließ das Sofa ziehen. Zu einer Familie, die sich tierisch über das Geschenk freute.

Und ich? Ich war erneut auf Sofasuche. Das erste Mal in meiner Sofa-Historie ließ ich mir jedoch Zeit. Ich wollte diesmal ein Sofa haben, dass mir zu 100% gefällt und keine Schnellschuss wäre. Fündig wurde ich dann beim großen Möbelriesen aus Schweden. Ein weißes Sofa. Beim Einzug schüttelten meine Freund*innen schon den Kopf. „Ein weißes Sofa mit Katze? Wow!“ Doch ich ließ mich nicht beirren. Einmal verliebt, schaltet sich der Kopf aus. Zum Glück hatte ich ja Polly, die mir wütend auf den Wegzug des dunklen Sofas bewies, dass sie weiße Sofas nur aus einem Grund gut findet: Man kann sie so schön dreckig machen. So sah ich mich alle paar Wochen mit dunklen Katzentapsern konfrontiert, die Polly nach ihren Streifzügen nur allzu gern auf dem Sofa hinterließ. Also wusch ich den Bezug regelmäßig, denn was tut man nicht nur aus Liebe.

Ich war schwer verliebt. Ich genoß die Abende auf dem Sofa, wenn auch ohne Polly, die das Sofa weiterhin eher blöd fand und aus sicherer Distanz beobachtete. Nur in ganz unbemerkten Momenten sprang sie auf das Sofa und hielt ein Schläfchen. Ansonsten war das weiße Sofa vor allem mein Refugium. Hier aß ich – Spoiler: Gut, dass ich die Bezüge regelmäßig wusch. Hier feierte ich Erfolge im Job und schrieb zahlreiche Kolumnen am späten Abend. Hier bingte ich Serien wie Sex Education und Virgin River, oder sagen wir einfach mal so: Netflix rauf und runter. Hier spielte ich mit Freund*innen, las meine liebsten Bücher und fand nach meiner Krise 2018 zurück zu einem selbstbestimmten Leben mit der Angst. Das weiße Sofa war der Ort, der mich nach vielen Angsttagen in den Arm schloss und zeigte, es gibt einen Ort, an dem ich mich immer sicher fühle. Der Ort, an dem ich so sein kann, wie ich bin.

Das weiße Sofa war die erste große Sofa-Liebe,
und doch wusste ich, auf lange Zeit können wir nicht zusammenbleiben.

Denn spätestens im ersten Lockdown light wurde mir klar: So sehr ich das Weiß liebe, es ist keine Dauerlösung. Mit einer Katze, die zu gerne Bäume hochklettert, durch Pfützen springt und der das Weiß völlig schnuppe ist, wird das nichts. Doch ein dunklerer Bezug? Um ehrlich zu sein, ich sehnte mich nach etwas fluffigerem. Einem Sofa, das mich wirklich umarmt.

Schweren Herzens trennte ich mich von dem weißen Sofa. Über Ebay Kleinanzeigen fand es eine neue Besitzerin, ein lesbisches Pärchen nahm das Sofa für seine erste Wohnung – und ich war glücklich. Einen besseren Neuanfang hätte es für mein Sofa gar nicht geben können. Und ich lernte: Wer in einer Ausgangsbeschränkung ein Sofa verkauft, ist beliebt. Mein Sofa hätte 20 Matches haben können, doch es hatte die besten getroffen.

Und ich? Ich hatte mich derweil schon für das Malini Sofa bei Made.com entschieden. Aus dem Bauch heraus. Lange Zeit dachte ich, ich würde ein Modularsofa als nächstes mein Eigen nennen. Doch nach einigen Sitzproben war klar: Gemütlichkeit geht diesmal vor Instagram-Optik. Das Malini Sofa stieß mir gleich ins Auge, weil es Fluffigkeit neu definierte. Also entschied ich mich nach einem Durchscrollen für das supersofte, superweiche Sofa. Liebe auf den ersten Blick sozusagen.

Nach meiner Bestellung dauerte es nur eine Woche, dann stand es schon in meinem Wohnzimmer. Und ich sag’s wies ist: Ich war nervös gewesen. Ich wollte diesmal ein Sofa, das lange bleibt. Auf dem vielleicht auch noch meine Kinder spielen. Und auf dem ich mich viele Jahre lang wohl fühle. Also pochte mein Herz, als es geliefert wurde. Ich packte es aus, baute es zusammen und war skeptisch. Ist das mein Sofa? Polly nahm mir die Entscheidung ab. Als wäre nie ein anderes Sofa in unserem Zuhause gewesen, sprang sie auf das graue Sofa und legte sich hin. Sie schlief ein. Und ich? Ich setze mich und versank in den gemütlichen Kissen. Als ich 20 Minuten später aus meinem Nap aufwachte, war klar: Das Sofa und ich, wir gehören zusammen.

Ein paar Wochen habe ich das Sofa jetzt schon. Die zweite Ausgangsbeschränkung haben wir schon zusammen durchgemacht. Polly liebt das Sofa, ich denke, es liegt an den weichen Kissen. Ich bin auch schwer verliebt und freue mich auf all die Erlebnisse, die ich mit dem Sofa teilen werde. Bisher waren das nur schöne. Tolle Menschen, die hier Platz genommen haben. Tiefe Gespräche, die ich hier zu zweit geführt habe. Auch so mancher Powernap, den ich wie auf einem Bett genoßen habe. Und Freude und Dankbarkeit, über das Privileg überhaupt ein Sofa zu haben.

Mein Sofa umarmt mich. An guten wie an schlechten Tagen. Es ist mein Ort der Sicherheit, wenn sich alles unsicher anfühlt. Es macht mein Zuhause schöner und wärmer. Es ist der Ort, an dem ich Freund*innen versammle. Es ist der Ort, an dem ich mit meinem Lieblingsmenschen 2020 verbracht habe. Und gemerkt habe: Egal, wie schrecklich die Welt ist, hier an diesem Ort ist alles gut.

 – Das Sofa wurde mir freundlicherweise von Made.com zur Verfügung gestellt –

 

 

 

 

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Eine Antwort zu “Der Ort, der uns umarmt und Sicherheit gibt: Eine Liebeserklärung an das Sofa”

  1. Huff… warum muss so stark betont werden, dass ein lesbisches Pärchen das alte Sofa gekauft hat?!?!
    Ich bin mir nicht sicher was die Intention dahinter ist, aber lesbische Pärchen sind doch kein exotisches Exemplar wie ein Zootier.
    Ich finde inzwischen, dass Ihr ein bisschen mehr auf eure Sprache achten solltet in den Artikeln. Wäre es ein hetero Pärchen gewesen, hätte Antonia das wohl kaum so herausgestellt. Warum also?
    Ich hab euren Blog echt gerne gelesen aber in letzter Zeit denke ich mir öfter mal WTF?!

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