Das Gilmore Girls Come-Back: Oy, with the Poodles already!
„I’ll jump if you jump, Jack“
Ich gebe es zu: Ich gehöre zu den Personen, die beim offiziellen Trailer der neuen Staffel von Gilmore Girls Tränen in den Augen hatten. Für die Verständnislosen: Freut euch auf die Verfilmung von The Cursed Child – in der Originalbesetzung. Genau so fühlt es sich für Gilmore Girls Fans an, dass ihr geliebtes Stars Hollow in der exakt gleichen Besetzung acht Jahre nach der letzten Staffel zurückkommt.
Gilmore Girls ist eine Mutter- und Tochter Story. Die Storyline ist simpel: Lorelai lebt mit ihrer 16 Jahre jüngeren Tochter in Stars Hollow, einem kleinen Dorf, voll von liebenswerten und eigenwilligen Charakteren. Die Protagonistin kommt aus reichem Elternhaus, dem sie schwanger mit sechzehn den Rücken kehrt und ihr eigenes Leben auf die Beine stellt. Eine finanzielle Abhängigkeit aufgrund der Gebühren für Rorys renommierte Schule führt dazu, dass Lorelai und Rory ihre Eltern Emily und Richard wöchentlich besuchen müssen. Wichtig ist nicht die simple Story, sondern die riesige Besetzung unterschiedlicher Menschen und Charaktere, die so fein ausgeklügelt, smart, liebenswert und großartig sind, die geduldige und fließende Story, die dafür sorgt, dass sich emotionale Momente in Gilmore Girls anfühlen, wie ein Schlag ins Gesicht und als ob die Welt unterginge. Die Besetzung ist so perfekt, dass man den Schauspielern keinen anderen Charakter in der Realität zutrauen kann und möchte.
Die Suche nach der Besetzung von Stars Hollow war ein langwieriger Prozess, so Amy Sherman-Palladino, Produzentin, Drehbuchautorin und Gilmore-Girls-Mama. Während des Castings war es bei jeder einzelnen Person so, dass Palladino sie gesehen hat und sofort wusste, dass sie genau nach dieser Person gesucht hat. Und wenn sie der Mensch und Charakter des jeweiligen Schauspielers zwar überzeugte, sie den jeweiligen Menschen aber in keiner existierenden Rolle sah, dann schrieb sie für sie eine. Wie auch für Liza Rebecca Weil (Paris Geller), die sich ursprünglich für die Rolle Rory bewarb, oder Danny Strong, dessen Rolle Doyle, Paris Freund, auf ihn zugeschrieben wurde, sowie Milo Ventimiglia (Jess Mariano). Bei allen drei Schauspielern wusste Palladio: Sie will sie. Sie musste nur noch eine Rolle für sie erfinden.
Amy Sherman-Palladio ist ein Menschenmensch. Sie liebt Menschen und genau das merkt man in der Serie Gilmore Girls. Sie hat eine Faszination für merkwürdige Persönlichkeiten, bemerkenswerte Auffälligkeiten, sie liebt Anders-Sein und aus dem System fallen. So überrascht es einen nicht, dass die Rolle Lorelai nach ihrem eigenen Charakter inspiriert ist. In Interviews wird klar: Amy ist Lorelai. Mit all ihrer Seele, die in ihrem Baby Gilmore Girls steckt. Amy redet, redet und redet, sie ist lustig und unglaublich schlagfertig. Sie hat vor fünfzehn Jahren eine Show erschaffen, in der zwei Frauen für ihre einnehmenden Charaktere geliebt werden. Für ihre Liebe für Trash, ihre lustigen und schlauen Gespräche, ihre Intelligenz, Selbstständigkeit, und für ihren Mut, anders zu sein, und so zu sein, wie sie es möchten. So schämt sich Rory in ihrem pubertären Alter nicht für ihr Strebertum, ihre Liebe zu Büchern und Filmen, und ihr Nerd-Dasein, sondern zelebriert es und Lorelai sowie Rorys Männer und ganz Stars Hollow, unterstützen sie dabei in jeglicher Hinsicht („Who cares if I’m pretty if I fail my finals?“). Das ist das, was uns alle an Gilmore Girls gepackt hat. Dass eine kommerzielle Fernseh-Show so populär wurde, die Seele hat. Die schlau ist. Die durchdacht ist. Die charmant, lustig und liebenswert ist.
Diesen Freitag wird Amy Sherman-Palladino das zu Ende bringen, was sie begonnen hat. Die aktuell letzte Staffel hat Amy selbst nämlich nicht mehr geschrieben. Das spürt man, das hört man, das sieht man. Ihre Seele ist in den letzten Folgen der Klassiker-Serie verloren gegangen und so ist es kein Wunder, dass nicht nur das Publikum die letzte Folge vollkommen unbefriedigt hinterlässt. In Interviews erklären die Schauspieler einstimmig, dass für sie Gilmore Girls aufgrund des unbefriedigenden Endes nie vorbei war. Das Ende ist offen gehalten, weil unklar war, ob es eine weitere Staffel geben wird. Rory verlässt ihren Freund Logan und Stars Hollow für unbestimmte Zeit, um Obama in seinem Wahlkampf zu unterstützen, Lorelai und Luke finden wage wieder zueinander. Das war’s. Feierabend. Keiner kann das richtige, das echte Ende von Gilmore Girls erwarten. Emily macht eine Selbstfindungsphase durch, aufgrund ihres verstobenen Ehemannes Richard, Rory kommt nach einer gescheiterten Karriere als Journalistin zurück nach Stars Hollow, Lorelai kämpft wegen irgendwas (vielleicht, weil ihr Vater gestorben ist, vielleicht, weil irgendwas mit Luke ist) und die große Frage, wer Rorys neuer Freund wird, wird vermutlich für einige enttäuschend ausfallen: Dean, Jess, oder Logan? Oy, with the Poodles already! Hört bitte auf, zu hoffen, dass Rory zu einen der alten Männer zurück gehen wird. Ich plädiere für gar keinen oder für jemand völlig neuen (Alexis Bledel übrigens auch). So oder so ist sicher, dass der letzte Streich großartig wird. In Amy Sherman-Palladino I trust.
5 Antworten zu “Das Gilmore Girls Come-Back: Oy, with the Poodles already!”
Ich zähle die Tage! Mind 1x im Jahr wird die komplette Staffel geguckt. Stars Hollow = zweites zu Hause ❤️❤️
Ohje…. da kann ich leider nicht zustimmen! Team Logan <3 :D
Uuuuööääääähhh, waaaas! Wieso! Nein!
[…] Warum, erfahrt ihr hier. Serien: Ich traue es mich ja kaum zuzugeben, aber ich habe noch nie Gilmore Girls geschaut. Mit dem Launch auf Netflix könnte es keinen besseren Zeitpunkt dafür […]
Es gibt nur den einen – JESS – <3
Aber ich vermute das dieser Traum nie war wird….
deswegen träum ich einfach davon das er neben mir liegt :-D