Manchmal braucht es verrückte Ideen, um Dinge vorwärts zu bringen! Die Gründer von Einhorn Berlin haben diese eine verrückte Vision: Sie wollen die größte BürgerInnen-Versammlung Deutschlands ins Leben rufen. Die Themen unserer Zeit erfordern es, dass wir BürgerInnen aktiv werden und der Politik den Weg weisen: Klimawandel, Rechtsruck, globale Ungerechtigkeit – es muss sich etwas tun. Der Traum der beiden Gründer: 90.000 Menschen am 12. Juni 2020 im Berliner Olympiastadion und die Möglichkeit, wichtige Petitionen durchzubringen. Für eine Petition im deutschen Bundestag braucht es 50.000 Menschen, sind 90.000 Menschen an einem Ort, lässt sich womöglich einiges an den Start bringen. Ich bin gespannt, welche Themen die Macher aufgreifen wollen, wie sie die UnterstützerInnen einbinden werden, ob es Pläne gibt, Diversität in die Masse zu bringen und was grundsätzlich am 12. Juni passieren wird.
Seit dieser Woche läuft ihr Projekt @12062020olympia – und wer dabei sein will, kann sich hier an der Crowdfunding-Kampagne mit dem Kauf eines Tickets beteiligen!
Cherry Picks #44
Unsere lieben Janes haben diese Woche eine wundervolle Kollaboration mit Kauf dich glücklich gelauncht. Die Schmuck- und Haaraccessoire-Kollektion mit dem Namen „Young Moon“ lädt zum Träumen ein. Passend für die Jahreszeit wollen wir am liebsten alle Spangen tragen und kunterbunt gut gelaunt durch diese dunkle Zeit springen. Wir gratulieren den beiden Power-Frauen und senden ganz viel Liebe und Erfolg nach Berlin! Hier geht’s übrigens zur Kollektion.
„Der von Teju Cole geprägte Begriff „White Savior Complex“ beschreibt das Phänomen des westlichen Retter*innen-Narrativs, in dem sich potenzielle Helfer*innen dazu berufen fühlen, in Ländern des globalen Südens Volunteer- „Entwicklungs- oder Hilfsarbeit zu leisten. In der Regel wollen sie etwas zurückgeben“, und „was Gutes tun“, verfolgen ehrenhafte Motive. Vielen ist jedoch die grundlegende Problematik nicht bewusst, die bestehende Machtstrukturen aufrechterhält und am Ende häufig öffentlich reproduziert wird.“
So schön Reichweite und Aufmerksamkeit für die Probleme in Ländern mit großer Armut auf den ersten Blick sind, Fabienne Sand erklärt auf This is Jane Wayne ganz wunderbar und intelligent, warum es trotzdem problematisch ist, wenn Prominente und Influencer wie zuletzt diese Woche Stefanie Giesinger von dort naiv und wenig fundiert berichten. Wem der White Savior Complex bisher nichts sagte, lege ich diesen Artikel sehr ans Herz.
Wieder einmal ist es passiert: Alltagsrassismus traf diese Woche die YouTuberin Hazel. Die junge Frau war in der Sendung Volle Kanne eingeladen worden, aber als Quarks-Moderatorin Mai-Thi Ngyuen-Kim angekündigt worden. Wir erinnern uns an das ELLE-Debakel, in dem das Magazin zwei POC verwechselte, jetzt traf es zwei Frauen mit asiatischen Wurzeln. Das ZDF hatte Hazel kurzerhand mit Mai verwechselt. Ein Fehler, das kann passieren, kann man sich sagen, Feingefühl und Aufmerksamkeit sollte aber gerade in so einem Fall eben an erster Stelle stehen. Schnell wirkt es dann doch als hätte sich jemand gedacht: „Alle AsiatInnen sehen gleich aus.“
Hazel ließ es sich nicht nehmen, über den Vorfall auf ihren YouTube-Kanal Pocket Hazel zu berichten und tat dies, meiner Meinung nach, wundervoll kompetent, klar und liebevoll. Das ZDF hat sich übrigens entschuldigt – trotzdem: Ein fader Beigeschmack bleibt.
Über die Musik von Tokio Hotel kann man sagen, was man will, auch ich bin sicher nicht die, die Tokio Hotel in Dauerschleife hört oder jedesmal juchzt, wenn sie Bill und Tom samt Heidi Klum in den Medien entdeckt. Mit ihrem neuen Musikvideo Chateau hat die Band aber mein Herz erobert. Das Video, das sie dem in diesem Jahr verstorbenen Blogger Carl Jakob Haupt gewidmet haben, beschäftigt sich mit der Liebe. Das Besondere: Während des Songs kommen immer wieder Menschen zu Wort, die über ihre Erfahrungen mit der Liebe sprechen. Neben Heidi Klum und Wolfgang Joop spricht unter anderem auch Gia, die Frau von Carl Jakob. Eine wunderbare Hommage an die Liebe, die so unterschiedlich ist, wie wir Menschen.
Und zu guter Letzt lege ich euch die Kolumne von Teresa Bücker im SZ-Magazin ans Herz. In ihrem neusten Text geht es um radikale Ehrlichkeit, und sie spricht mir aus der Seele. Lasst uns ehrlich zueinander sein!