Nachhaltigkeit ist mir wichtig, und dennoch stoße ich gerade beim Thema Mode immer wieder an meine Grenzen. Ich bin ein extrem disziplinierter Mensch, nur bei Fashion, da setzt meine Disziplin aus. Das ist menschlich, und vielleicht auch zu einem gewissen Punkt meinem Job geschuldet. Es ist ein großer Zwiespalt, in dem ich mich befinde und ich bisher noch nicht die Lösung gefunden habe.
Über dieses Paradoxon schrieb auch die Zeit. Warum wir immer öfter Flugshamen und trotzdem das 3 Euro T-Shirt kaufen. So sehr ich immer noch denke, jeder kleine Schritt zählt und jeder fängt in dem Bereich an, wo er es ihm am leichtesten fällt, hat mich der Artikel doch ein bisschen mitgenommen. Während ich noch nachdenke und meine Gedanken vielleicht auch demnächst hier formuliere, lege ich euch den Artikel „Armut made in Germany“ ans Herz.
Cherry Picks #41
Nichtdestotrotz kann ich sagen, dass sich a) trotz meines Jobs in der Mode mein Konsumverhalten in den vergangenen Jahren minimiert hat und ich b) immer mehr faire Teile in meinem Kleiderschrank besitze. Schuld ist daran vor allem das polnische Label The Odderside. Die neue Herbst-/Winter-Kollektion hat es mir wieder angetan, diese Woche droppte der zweite Teil und es gab erstmals eine Jeans! Für alle, die modische Teile suchen, die fair sind, lege ich die neue Kollektion sehr ans Herz. Alles lässt sich miteinander kombinieren und baut auf zurückliegende und neue Kollektionen auf. Mein Fashion-Moment der Woche!
Weg vom Konsum hin zum Sparen war nicht nur hier in unserer Diskussion ein wichtiges Thema, sondern rückt auch medial immer öfter in den Vordergrund. Zum Glück! Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema Vorsorge, Finanzen und Sparen und möchte noch dieses Jahr anfangen, einen klugen Sparplan aufzusetzen.
Ein Plädoyer an die Frauen, ihre Finanzen im Blick zu haben, um unabhängig und gleichberechtigt durchs Leben zu gehen, hielt Kathrin Wilkens in der Zeit vor ein paar Wochen. Ein Artikel, der vielleicht einen Anstoß geben kann.
„Natürlich ist die Rente eigentlich die Aufgabe des Staates, und der hat es nicht hinbekommen. Aber will ich die Welt retten, die Politiker erziehen oder später mal eine Rente haben? Ich finde, dass der unternehmerische Ansatz für mich besser ist. Menschen bezahlen mich, ich schaffe Arbeitsplätze, zahle Miete, spüle ordentlich Geld ins System. Ich glaube, dass ich meinen Erfolg selbst gestalte und nicht der Staat von oben. Wenn was schiefgeht, ist niemand schuld außer mir.“ Ein spannendes Interview führt die taz mit Madame Moneypenny zum Thema Geld, Rente und Frauen. Das Interview stellt die richtigen Fragen, Natascha Wegelin gibt clevere Antworten. Sie hat sicher nicht mit allem Recht und spricht auch aus einer privilegierten Situation, gibt aber gleichzeitig den Anstoß an alle Frauen (und Männer) es einfach auszuprobieren und sich nicht zum Spielball der Politik zu machen.
Und um das Finanzthema vollends abzurunden: Zum Thema Rente schrieb die wunderbare Mercedes Lauenstein auf Jetzt.de. Sie klärt auf, warum wir endlich auch als Frauen das Thema Rente und Finanzen besprechen müssen und uns nicht sofort wieder anderen „mehr weiblichen“ Themen widmen sollten. Denn: Es ist ernst und wer im Alter nicht Pfandflaschen sammeln will, sollte frühzeitig ans Thema Rente denken.
Und dann gab es diese Woche noch Aufruhr um die deutsche ELLE und ihr Aufmacherthema „Black is back“. Man mag es kaum glauben, dass in 2019 so eine Zeile noch immer über mehrere Schreibtische geht und es niemanden auffällt, aber Tatsache: Die ELLE erklärte schwarze Models zum Trend und verwechselte auch noch ein Model in seiner Ausgabe. Fabienne von den Janes hat die Problematik dahinter aufgeschlüsselt und erklärt, warum wir wirklich längst in Sachen Diversität viel weiter sein sollten.