„Die Gerüchte sind wahr: Twitter trendet wieder, nach Jahren als „dieser Kurznachrichtendienst“ erlebt die soziale Plattform dieser Tage wieder einen Aufschwung. Pointierte Alltagsbeobachtungen, politische Kommentare, sprachlich herausragend gedrechselte Kurztexte in 280 Zeichen, Aphorismen, Poesie, Memes, Witze auf der Metaebene der Metaebene ihrer kleinen Schwester – der blaue Vogel bereichert das Leben und Denken.“
Cherry Picks #23
Ilona hat sowas von recht und greift mit diesem Artikel über Twitter meine Gedanken auf, die ich in der letzten Zeit immer wieder hatte: Twitter, der für mich völlig vergessene Social Channel, wird plötzlich spannender als Instagram für mich. Er bildet, unterhält und zeigt einem täglich, was gerade politisch und gesellschaftlich relevant ist – und ist dabei oft mindestens so lustig wie die besten Meme-Accounts auf Instagram. Welchen 10 Accounts ihr dringend auf Twitter folgen solltet, seht ihr hier!
In den letzten eineinhalb Jahren habe ich unzählige umwerfende Interior-Accounts für mich entdeckt – besonders herausstechend finde ich Villa Walther, den Account von Anna Lempke, die ein 60er-Jahre-Haus so wunderbar treffend im Mid Century Stil gestaltet. Femtastics haben sie besucht und ich liebe die Homestory!
Eine Volksweisheit aus Bhutan besagt: “To be a truly happy person, one must contemplate death five times daily.” Diesem Credo hat sich eine App verschrieben, die einen fünf Mal am Tag per Push-Nachricht daran erinnert, dass man sterben wird – was im ersten Moment wirklich komplett absurd und morbide klingt, kann auf den zweiten Blick eine ziemlich positive Wirkung: Der Gedanke relativiert die so oft unnötigen Alltagssorgen und kann helfen, glücklicher im Moment zu leben. Mehr dazu hier!
„Noch vor Jahren hätte mein Vater gesagt, dass ich mich hinsetzen soll: Das macht Mama. Mittlerweile sagt er nichts mehr. Ich habe ihn mal gefragt, warum. Mein Vater sah mich an und dachte kurz nach. Er sei nun einmal so erzogen worden: Der Mann charakterisiert sich dadurch, Frauen Befehle zu geben und sein Wort zu halten.
Dann sagte er: „Gut, dass du das kannst, denn als Mann musst du auch wissen, wie man Tee macht, sonst respektiert dich keiner.“
Bestelle ich heute Schwarztee, warte ich, puste ein wenig und gebe viel Zucker rein. Dann trinke ich meinen Tee so, wie ich es immer wollte: lauwarm und langsam.“
Diese Woche bin ich über zwei unterschiedliche, sehr interessante Artikel über die Frage gestolpert, was Männlichkeit ausmacht – und zwar vor allem in unserer heutigen Lebensrealität. Dass bei der Frage nach der Definition von Männlichkeit nicht nur zeitliche und gesellschaftliche Entwicklungen, sondern auch ganz stark kulturelle Prägungen eine Rolle spielen, beschreibt zum einen dieser Artikel auf bento als auch dieser auf Zeit online.
„Die Fragen kamen von einer Frau aus diesem Ressort Z. Ich habe mir diesen Artikel nicht ausgesucht. Ich wurde mit sanftem Druck zu ihm hingeführt. Gut, richtig gewehrt habe ich mich auch nicht. Ich sei da kein Experte, wollte ich noch zu der Kollegin sagen. Ich sei mit sieben Jahren aus Polen ausgewandert, schlimmer Migrationshintergrund. Das mache mich als Autor wenig glaubwürdig. Außerdem hätte ich eine Beinverletzung, beim Prügeln sei auch ich ein Totalausfall. Aber da war sie schon aus der Tür.“